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ACHTZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 14. FEBRUAR 1918. Dirigent: Arthur Nikisch ERSTER TEIL. Ouvertüre zu »Leonore« Nr. 3 (Op. 72) von Ludwig van Beethoven. Rezitativ und Arie aus dem Oratorium »L'Allegro, II Pensieroso, ed II Moderato« für Sopran und Orchester mit obligater Flöte von Georg Friedrich Händel, vorgetragen von Frau Selma von Kurz-Halban, K. u. k. Kammersängerin [Wien], Soloflöte: Herr Oskar Fischer. Rezitativ: Schaut, sie naht in goldner Pracht, Gedankenvoll, die heilige Nacht. Andächtig schweigend horcht Natur; Die Nachtigall grüßt mit Gesang, Sel’ger Töne Wonneklang, Kunstreich der Nacht erhabne Spur. Arie: Wie süß! Wenn einsam, eitlem Lob ent sagend, In Wonnelaut wehmütig klagend, Ihr süßer Flötenton den Wald durchzieht, Belauscht mein Ohr ihr Abendlied. Reigen seliger Geister und Furientanz aus der Oper »Orpheus und Euridice« von Christoph Willibald Gluck. Arie aus der Oper »Die Entführung aus dem Serail« von Wolfgang Amadeus Mozart, vorgetragen von Frau von Kurz-Halban. Martern aller Arten Mögen meiner warten, Ich verlache Qual und Pein. Nichts soll mich erschüttern, Nur dann würd’ ich zittern, Wenn ich untreu könnte sein. Laß dich bewegen, Verschone mich, Des Himmels Segen Belohne dich. Doch rührt dich kein Flehen, Standhaft, sollst du sehen, Duld’ ich jede Qual und Not. Ordne nur, Gebiete, Drohe, strafe, wüte, Zuletzt befreit mich doch der Tod!