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VIERTES ABONNEMENT- KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN i. NOVEMBER 1906. Dirigent: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Symphonie (Nr. 2, Cmoll) für großes Orchester, Chor und Soli von Gustav Mahler. (Zum 1. Male.) Die Soli gesungen von Fräulein Frida Schreiber und Frau Jane Osborn-Hannah. I. Allegro moderato. Mit durchaus ernstem und feierlichem Ausdruck. II. Andante moderato. Sehr gemächlich. III. In sehr ruhig fließender Bewegung. IV. »Ur-Licht.« (Aus »Des Knaben Wunderhom.«) — Sehr feierlich, aber schlicht. (Choralmäßig.) Altstimme. O Röschen rot! Der Mensch liegt in größter Not! Der Mensch liegt in größter Pein! Je lieber möcht’ ich im Himmel sein! Da kam ich auf einen breiten Weg; * Da kam ein Engelein und wollt’ mich abweisen. Ach nein! Ich ließ mich nicht abweisen: Ich bin von Gott und will weiter zu Gott! Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben! V. Im Tempo des III. Satzes — Sehr zurückhaltend — Maestoso — Sopransolo und Aufersteh’n, ja aufersteh’n wirst du, Gemischter Chor. Mein Geist nach kurzer Ruh! Unsterblich Leben Wird der dich rief dir geben! Der Herr der Ernte geht und sammelt Garben Uns ein, die starben! Altsolo. O glaube, mein Herze, glaube: Es geht dir nichts verloren! Dein ist, was du gesehnt! Dein, was du geliebt, Was du gestritten! O glaube: Du wardst nicht umsonst geboren! Hast nicht umsonst gelebt, gelitten!