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veivergerAttzeig^ und Tageblatt l 189!» Za > «rar« «»rdea bt» varmina- U ll,r aageaomm««. Lrei» für dt« Soallzeil« 13 Osz. Lutzerdalb d«4 Laadg«richMb«i,rk» 1i Hkq. AwMIatt für die rSnWLen Md YLdttschea Bedördea zu Freiberg Md Brand, verantwortliche Leitung: Georg vurkharvt. - >>>—. -.. . ,. - tzZ, Jahrgang. --- Srlidrmi jeden Votdwiog »b'nd» '/,S1dr fürdeo 1 ander»i, Lag »rei« vimeljSdrli» SMl Sb P g. l ÜkN 2» ,w«wova,Ii»1Mk.b0r!g.».emmonaltt»7bM^ A Unter dem Viehbestände in dem Gehöft« Eataster-Nr. 68 für KleinwalterSvorf ist die Maul« u»v Klaucnscuche ausgebrochen. tzreiberg, den 25. Riärz 1899. Königliche Amt-Hauptmannschaft. Mr 8»«1uvr1. Feueralarm-Anlage. An der hiesigen Frueralarmanlage sind wiederholt Beschädigungen vorgekommen, die theilS aus Unvorsichtigkeit beruhen, theils aber auch aus Böswilligkeit zurückjuführen sein mögen. Da durch eine Beschädigung besonders der Leitung sofort Störungen entstehen, die unter Umständen die nachthriligsten Folgen nach sich ziehen, so mahnen wir zur größten Vorsicht bei Vornahme von Hantierungen oder Herstellungen in unmittelbarer Nähe der Leitungsdrähle, insbesondere bei Ausstellungen von Gerüsten, beim Beflaggen der Häuser mit Flaggen, die mit Quasten versehen sind und dergleichen mehr. Bor dein vorsätzlichen Zerstören und Beschädigen der Drähte, sowie der Telegraphengestänge und Isolatoren aber warnen wir unter Hinweis darauf, dog derartige Beschädigungen und Zerstörungen, abgesehen von dem zu leistenden Schadenersatz unter Umständen nach 8 304 des ReichsstrasgesetzbuchS mit Gefänglich blS zu drei Jahren oder mit Geldstrafe blS zu 1500 Mk. bestraft werden. Die Einwohnerschaft der Stadt aber bitten wir, etwaige Beschädigungen an der Drnht- leitung nebst Zubehör sobald als möglich in unserer Polizeiwache — RathhauS, Obermarkt, Erd geschoss — zu melden. Kreiberg, den 24. März 1899. Die LladtpolizeibehSrVe. loli"»'. Fhrg. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der NestaurationSgrundstücksbestherin Ernestine Hermine verehrt. Gtvlich geb. Ficke in Freiberg ist zur Prüfung der nachträglich angemctdeten Forderungen Termin auf , Dienstag, den 18. April 1800, vormittag- 0'/, Uhr, bor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. , Freiberg, den 24. März 1899. Sekr. Floala», A. 17/98. Nr. 84. Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgericht». Freiwillige Grnndstilcksverfteisiern^ Aus Antrag der Erben de» WirthschajtSbesitzerS Heinrich August Dietrich in ErbiSdorf /oll da» zu seinem Nachlasse gehörige, aus Folium 315 deS Grundbuchs für ErblSdorf «lnge- trageue Grundstück, bestehend in Wohngebäude, Scheune, Stallung unv Feld, Dienstag, den 11. April 1899, Bormittas v Uhr in der Nestauration deS Herrn Bernhard Ulbricht in ErbiSdorf öffentlich und meistbietend ver steigert werden. Das Grundstück umfaßt die Parzellen 262d und 296 deS Flurbuchs für ErbiSdorf, ist 1 da 92,0 ar -- 3 Acker 141 0 Ruthen groß und mit 124,81 Steuereinheiten belegt. Seine Brandkasse beträgt 11450 Mark — Psg. OrtSgerichtlich ist es auf 11500 Mark geschätzt. Unmittelbar nach der GrundstükkSverstrigerung wird das zur Bewirthschajtung des Grund stück» gehörige Inventar, insbesondere eine Kuh, «in Hahn und süuf Hühner sowie eme Partie Heu versteigert. Die VersteigerungSbedingnngen sind au» dem an der GerichtStafel sowie auS dem in dem Wirth'jchen Gasthofe in Erbisdors auShängeuden Anschläge ersichtlich. vrand, am 21. März 1899. Das Königliche Amtsgericht. Zu I I> 9/98 Nr. 9. Ass. Ik«u«r. Sch Anction. Montag, de« L7. Mär» l«VO Nathmittast S Uh» wird im amt-gerichtlichen Auktion-locale 1 Handkoffer, 3 Stücke Gummischlauch^ 1 Weckeruhr, 1 Löthapparat, 2 Löthrohr«, 2 Blechscheeren, 7 Zangen, Kleidungsstücke, Wäsche pp. «nwivev» rufltch versteigert. Weiter soll noch 1 gr. Waarenschrank, 1 großer Ladentisch ».weit. Möbel versteigert werden. Freiberg» den 25. März 1899. Sekr. Maur rskorpteii', G.-B- Wllillislinil MtckillNl zu Werg. Die Anmelvungen für die nächste Osteraufnahme bitte ich, mir mündlich oder schriftlich bis Sonnabend, den 1. April zukommen zu lassen. Persönliche AnmelVUN-O nehme ich in meinem Dienst»imm,r von 11—12 Uhr entgegen. Beizubringen sind: 1) da» letzte Schulzeugniß (MichaeliSceusur), 2) Geburtsschein odet Taufzeugniß, 3) Impfschein. Dir Aufnahmeprüfung ist auf Montag, den 10. April, früh 8 Uhr festgesetzt. Freiberg, den 7. Januar 1899. Prof. vr. -Ünal» Rektor. Vcrsteigeruitg. Donnerstag, den 80. März V. I., Nachmittag» 1 Uhr kommen in Aetha« 8 Küh<^ 1 Kalbe, 1 Feime Kartoffeln, 18 Sack Knochenmehl und t Kutfchwage« g-g« sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Versammlung im Gasthofe zur FrieVenSeiche. Sayva, den 23. März 1899. Der Gericht-Vollzieher: Sekr Nutz- unv Brennholz-Bersteigernng iu Oederan Mittwoch, den 8. April 1SVV Nachmittag- L Uhr kommen im hiesigen Scdützenhausr 472 Stück fichtene Stämme von 10—29 om Mittenstirk und 10—21 M Läng«, 243 „ fichtene Klötzer von 7—26 am Oberstärk«, 8 - birken« „ , 18—23 , , 8 „ eichen« - „ 10—13 , , 817 , gekürzte fichtene Derbstangen von 4—18 am Oberstärke und 8—3,8 m Länge 3 gekürzte eichene Derbstangen von 11—16 am Oberstärke und 2,5 m Ling« 281 , Terbttangen in ganzer Länge von8—13 cm Unterslärke und 8—ILmLängL 438 „ Re>-stangen von 2—7 am Unterslärke und 2—8 m Läng^ 8300 Gebnnd Brrnnreisig iu Welleuhuuderten, 8 w Stöcke au» hiesigem Stadtwalde einzeln oder partienweise gegen sofortig« Bezahlung unter den vor Beginn der Auclion bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden zur Versteigerung Oederan, am 22. März 1899. Der Forstausschutz. Morn». Gemcindesparlasse zu Erbisdorf, ist jeden Montag, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu 8*/, °/e und gewährt Darlehen aus Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Der Gemeinderath. IVvnUiiunuvn, G.-Vorst. Die vcrfloffc»e Woche. Die Ruhe nach dem Sturm! Nachdem die aufreibenden und kewegten Verhandlungen über die HeereSverstärknngen vorüber kvaren, hat der Reichstag seiner Meinung, daß er sich nunmehr der wohlverdienten Nnhe hingeben könne, durch den Schluss des ersten Theiles der Session Ausdruck gegeben. Er ist indieOstei- frien gegangen und wird erst am 11. April sich wieder m seinem schönen Hanse am König-platz znsammenfinde», das in der letzten tzeU Gegenstand so lebhaster Erörterungen gewesen ist. Blickt aan auf das Arbeitspens m zurück, daS der Reichstag bis dahin rlcdigt hat, so kann man sowohl in Bezng aus den Umfang, cks auch aus die Art der Entscheidungen Befriedigung an den La, legen. Bekanntlich ist diesmal der Reichstag erst am k. Dezember znsammengetreten. Seit dieser Zeit hat er 61 Plenarsitzungen abgeyalten. Umfangreicher war noch die Arbeit »er els Kommiksionen, von denen allein die Bndgetkommijsion <0 Sitzungen abgehalten. Anher dem Etat ist aber im Plennm von den grösseren Gesetzentwürfen, die dem Reichstage zugegangen, noch keiner verabschiedet. Zwei bezw. drei Lesungen Haden in der Kommission passirt daS Bankgesetz und di« vom Abgeordneten Simtelen beantragte Justiznovelle, letztere in Verbindung mit dem von der Regierung vorgelegten Entwurf über die Bestrafung falscher uneidlicher Aussagen, und die Ersetzung des VoreidS durch den Nacheid. In erster Lesung erledigt ist in der Kommission das Jnvaliden-Versicherungsgeseg, während die Berathnng der „lex Heinze" in der Kommission erst begonnen hat. Der kommiffarischen Berathnng überwiesen sind daS Hypothekenbank- Gesetz nnd der Entwurs über di« gemeinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen. Soweit der rein geschäftsmäßig« Ueberblick. Betrachtet mau nun die Art der Entscheidungen, so findet man auch hier bestätigt, daß der neue Reichstag die erste Probe bestanden hat. Die Abstriche, die bei dem Etat gemacht worden sind, haben weit geringeren Umsang als in früheren Jahren. Nun hat olleidingS dabei das Floitengesetz seine Wirkung geänßert, immerhin aber ist der Regierung in H.nsicht a s Zwecke der Landesvertheibignng, wie aus Kolonialzwecke rin größeres Entgegenkommen bewiesen worden, als man eigentlich erwarten konnte. Der zweite Theil der Session wird zn beweisen haben, ob daS günstiae Urtheil, das man nach diesen Ergcbnissrn über den neuen Reichstag zu sällen geneigt ist. auch in innenpolitischer Hinsicht Berechtigung r at. tzui vlvr», verr». Prophezeien ist eine mißliche Sache, nicht Kloß bezüglich de» Wetter», sondern namentlich auch in politischen Dingen. So hatte man auch für den 18. März große Demon strationen in Berlin prophezeit. Der Enscheidung der Negierung über die Umfriedigung des Friedhof» der Märzgefallenen sollten, so war vorhcrgejagt worden, Gegenknndgcbnngen imposanten Charakters eiitgegengestcllt werden. Und waS ist thatsächlich geschehen! Der Besuch des Friedrichshains war geringer denn sonst, die sozialdemokratischen Versammlungen, die am Abend des 18. März stattfanden, schwächer wie je besucht. Während früher in diesen Versammlungen d>« sozialdemokratischen Partei- großen flammende Reden hielten, waren diesmal die Referate ganz unbek nuten Männern übertragen worden. Und von all der riesigen Entrüstung, die nach den Aussagen der freisinnigen und sozialdemokratischen Presse in Berlin über die versagte Bau- erlaubniß herrschen sollte, trat auch nicht eine Spnr zu Tage. Man sieht jetzt deutlich, daß iu der Berliner Bevölkerung daS Interesse an den Ereignissen des Jahres 1848 merklich nachläßt. Das ist ja auch ganz natürlich, da den Einzelnen doch tausend Fäden an die Gegenwart knüpfen. Und mehr denn je erheischen die Ausgaben, denen sich das deutsche Reich gegenüber gestellt sieht, die allgemeine Aufmerksamkeit. Seit wir angesangen haben, durch unsere Kolonialpolitit die überschüssige BolkSkrast dem deutschen Reich zu erhalten, seit der wirthschastliche Wettstreit unter den Völkern so akute Formen angenommen hat, gehören die Sorgen den Tagesfragen, nicht der nur historisches Interesse heischenden Vergangenheit. Und unter den TngeSsragen steht augenblicklich für uns in Deutschland an erster Stelle der AuS- gang der Verhandlungen mit dem „airikanischen Napoleon", mit Cecil Rhodes. Herr v. Bülow, der Staatssekretär des Aenßeren, hat neulich im Reichstage vorsichtige Andeutungen über diese Ver handlungen gemacht und was er gesagt hat, bestätigt unS in der Meinung, daß bei dem großen, weitausschauenden Plan deS Eng länders Deutschland seine Rechte unter allen Umßänden wahren wird. Noch ist ja nur der Vertrag über die Telegraphenlinie perfekt und dein schwererwiegenden Eisenbahn-Projekt drohen noch Schwierigkeiten; - wird es aber, waS wir hoffen, znm günstigen Abschluß gebracht, dann wird sich deutscher Uuternehmergeist und deutsches Kapital in Dentjch-Ostafrila bethätigeu müssen, um die Früchte der Verträge zu pflücken nnd unser Schutzgebiet durch Anschlußbahnen zu einem wiithschastspolitischen Centrum Afrikas zu mache». Doch das sind spätere Sorgen. Im Ausland hat sich die allgemeine Situation nicht geändert. Hier ist nur zu erwähnen, daß man in Frankreich sich vielsach über eine angebliche Verschwörung ausgeregt hat, die sich die Zer störung der Pulvermagazine zur Ausgab« gemacht hätte. Eine Anzahl von Explosionen und Angriffen auf Wachtposten hatte de? Auslastung von dein Bestehen eine- derartigen Komplott» Nah rung gegeben; inzwischen hat man aber di« Grundlosigkeit der artiger Befürchtungen erkannt und hat sich der weniger phantasie vollen, dafür aber richtigeren Anschauung zugewandt, daß diese bedauerlichen Explosionen aus Unachtsamkeit«» zurückzusühren sind. Italien ist in der Sanmun-Ängelegenhrit keinen Schritt vorwärts gekommen, ebenso wenig wie die Amerikaner auf de« Philippinen. Auf Kuba aber bereitet sich die Rückberusung d«- kubauijchen Ciucinnatus, Maximo Gomez, vor. Zu seine« Gnnsten wurden dort wiederholt Straßenkundgebung«« ver anstaltet. Politische Umschau. Freiberg, den 2t.. März. Deutschland. Der Kaiser hat bekanntlich kürzlich durch ein« besondere Ordre sich dahin ausgesprochen, daß er e» nicht wünscbe, Seeoffiziere nurSchnurrbärte tragen zu sehe«. Diese Ordre hat, wie mitgetheilt wird, eine interessante Vorgeschichte^ die nach England hinüberspielt. Dem Kaiser waren nämlich der einem Besuche in England vor einigen Jahren die vollbärtige« Gesichter der englischen Marineangehörigen ausgefallen, wa» de« Monarchen veranlaßte, den Mannschaften der deutschen Marine durch Ordre bekannt zu geben, daß sie entweder einen Vollbart tragen oder aber vollständig glatt rasirt sein sollten. Den See offizieren wurde durch daS Marin,-Oberkommando der Wunsch des Kaisers ausgesprochen, daß sie der Anregung nachkomme« sollten. Lange wnrde von den Offizieren der kaiserliche Wunsch als Befehl befolgt, bi» in letzter Zeit allmählich die Backenbärte verschwanden und der Schnurrbart sich wieder bemerkbar machte. Ihr Dasein ist nicht von langer Dauer gewesen, denn sosort nach der neuen „Bartverfügung" sind zahlreiche Schnurrbärte gesallen, da die Stationschess und Inspekteure streng aus die Bejolgung der kaiserlichen Ordre zu achten haben. Die „Nat. Zeit." schreibt: In den letzten Tagen ist die Auf zählung einer Anzahl Bundesregierungen, welche gegen eine Auf lösung deS Reichstags in der Militärfrage gewesen seien, durch die Presse gegangen; man hat ausgerechnet, ob eine Mehr heit für die Auslösung zu erreiche» gewesen wäre oder nicht- Da auch Blätter, welche sich mit diesen Angaben beschäftigest, zngeben, daß e» bi» zu einer Verhandlung der Auftösungssrage im BundeLrath gar nicht gekommen ist, A bleibt al» ThatsaH« nur übrig, daß die Abneigung geg« eme LnftSsima unter de«