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n m Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Sonnabend, den 18. September 1875. ^-217 .5. Tagesschau b ymausgega cz s > - d-rst die gesetzt wurde. Die diesmalige Anwesenheit des Königs bei Wie nur bereits meldeten, ist die Annahme, daß die » v , . die ^raae wieder in Fluk aebrackt iad wer- tzunz te. mals Kor. inscht. Feuilleton. fit««. errn Sau- rativil lauscht n bü unver- rin und >len wir lsprechn »wie str - letzt« cpt^. tk Nühlp ersbach 10845. dieselbe litter!- mx äs» dsr im uiu ll und UNg in ugebeu. den Manövern scheint die Frage wieder in Fluß gebracht haben, denn, wie man hört, sollen demnächst im bairischen triegsministerium Berathungen über die Frage der Kopf bedeckung gepflogen werden. Unter den Mustern, welche zur Auswahl vorliegen, befinden sich dem Vernehmen nach auch mehrere Helme, und es dürften danach die Tage des alten Raupenhelms gezählt sein. Im Einvernehmen mit den übrigen betheiligten Ressort chefs hat der preußische Minister des Innern die früher erlassene Anweisung zur Aufnahme und Feststellung der Preise für Naturalien und andere Lebensbedürfnisse durch die Behörden aufgehoben und durch eine andere Ver fügung ersetzt, die vom I. Januar 1875 an in Wirksamkeit treten soll. Danach sollen auf den Wochen- und andern regelmäßig wiederkehrenden Märkten an jedem Markttage einer Reise dachte. Lie erinnerte Adele daran, wie sie oft gewarnt habe, Hedwig nicht zu sehr zu verwöhnen, derselben nicht zu schnell zu trauen, und war wie Adele empört über daS unwürdige Spiel. Die Damen reisten nach wenigen Tagen wieder nach Hobenheim. Adele war nicht dazu zu bewegen, sich in der Residenz zu zerstreuen, sie mußte auch stets befürchten, dem zu begegnen, den sie nie Wiedersehen wollte. Zu Hause fing sie wie früher an zu musiziren; zu zeichnen nnd zu malen, doch trotz allem Widerstreben fehlte ihr Hedwig doch an allen Orten, und sie fühlte, daß sie die Falsche doch sehr lieb gehabt habe. Sie fuhr jetzt öfter zu den Baronessen Tellmann, doch während diese drei entzückt waren, ihre süße Komtesse nutt wieder öfter zu sehen, kam sie jedesmal gelangtveilter vost dort zurück. Herr von Gelten wurde jetzt aufgefordert, ihr öfter Gesellschaft zu leisten, aber wenn sie au seiner Seite durch die Auen ritt, war es ihr stets, als müs^r Felix' Stimme an ihr Ohr klingen, wie er ihr ein Hinderniß proponire, oder einen Rath in der Zügelführung ertheilö, und es war ihr, als wenn die Unterhaltung, die Herr von Gelten zu führen suchte, das nur verhindere. jetzt ein enges Bündniß mit den Männern des 4. September geschlossen, gegen die sie heftiger als jede andere Partei angekämpft hatten. Damit richten sie ihre Angriffe gegen ie Republik selbst, indem sie nach und nach einen ihrer' Zrinzen auf den Präsidentenstuhl zu bringen versuchen." In den jüngsten Tagen hat die angeblich in Darmstadt erfolgte Verhaftung eines holländischen Mljors Auf ehen gemacht, der in Deutschland heimliche Werbungen ür die holländisch-ostindische Armee veranstaltet haben soll. Es ist nicht zu verwundern, wenn die Holländer zur Er haltung ihres ostindischen Jnselbesitzes zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nehmen. Der asiatische Kolonialbesitz der Holländer, also die Inseln Java, Sumatra, Borneo rc-, umfaßt einen Länderkomplex von 29,000 Quadratmeilen- mit über 17 Millionen Bewohner. Zur Festhaltung dieses ungeheuren Besitzes haben die Holländer dort nur eine Armee von 8000 geworbenen Europäern und etwa 13,000! Eingeborenen. In den jüngsten Jahren haben sie sich ge-^ nöthigt gesehen, auch noch die Nordhälfte von Sumatra/ das Sultanat von Atchin, ihrer Oberhoheit zu unterwerfen, und bei diesem nur mit Mühe und nach schweren Miß-, „Der gute Baron ist zu fade in seinen ewigen Lob preisungen," sagte sie sich, und wenn sie nun gar in die Nähe der alten Burg kamen, so war es vollends aus mit ihrer guten Laune. Endlich wurde auch an den altek Justizratb geschrieben, und der Assessor eingeladen, man wollte zusammen lesen; Assessor Dornberg kam glück- strablend an, doch er ging niit niedergeschlagener Miene, er hatte iebr wohl gemerkt, wie Adelens Gedanken ganz wo anders gewesen waren, als bei den Dingen, mit denen er sie zu unterhalten suchte. Fe öiler Adele an Hedwig daebte, desto mehr suchte sie Gründe oervor, um deren Tbun zu entschuldigen; ihre denn sie war doch empört über das Spiel, das Hedwig mit ihr getrieben hatte, nnd wenn auch das Herz aus jauchzen wollte bei dem Gedanken, daß Felix frei sei, so sprach doch der Verstand dazwischen: „er hat dich doch ebenso betrogen wie sie." Hedwig wollte die Hand der Komtesse küssen, doch Adele entzog sie ihr und ging, ohne ein Wort zu sagen, in das anstoßende Zimmer. Hedwig fühlte, daß sie entlassen und daß Adele zu sehr verletzt sei, um ihr vergeben zu können; fie ging trotz der guten Wendung, die ihr eigenes Geschick genommen, nach Hause, tiefe Traurigkeit im Herzen. Adelens Gefühle waren nach dieser Unterredung in eine nene Phase getreten; während sie vorher sich vorwarf, ihre Freundin verrathen zu haben und dabei mit einer Art schmerzlicher Entsagung an Felix dachte, stand jene jetzt als die Sünderin da, nnd sie machte sich mit Ent setzen klar, daß dieser bei dem Verrath der Mitschuldige sein müsse, daß auch er ein unwürdiges Spiel mit ibr ge trieben habe. „Ich will ihn vergessen," sagte sie sich, „und da er selbst durch seine Falschbeit eine Schranke zwischen uns errichtet hat, die mein Stolz nie überschreiten wird, io ist es unnöthig, daß ich Mama von ihrem geliebten Hobenbeim trenne und in die Ferne treibe — ich werde nach Hause zurückkehren nnd glauben, daß ich nur einen bösen Traum gehabt habe." 'Niemand war zufriedener mit dieser Sinnesänderung als die Gräfin, die mit schwerem Herzen an die Strapazen N tzen- den ends stau- rbe- „Aber ich bitte Dick, Hedwig", stammelte endlich die Komtesse, „was thust Du? wenn Du mir danken willst, so versichere ich Dir, daß die Sache nicht solcher Thränen Werth ist, es ist ja wirklich nur eine Kleinigkeit " „O nicht diese himmlische Güte, Adele, ich bin derselben nicht Werth; ich habe schlecht und falsch gegen Dich gehandelt, und habe nur die eine Bitte, daß Du mir verzeihen möchtest." „Ich habe Dir nichts zu verzeihen, Hedwig, ich ver stehe Dich nicht," sagte Adele verlegen und bat Hedwig auszustehen, und ihr Alles zu erklären. Dies geschah und Hedwig legte nun vor der staunenden Adele ein vollständiges Geständniß ab, sie erzählte von ihrer Liebe zu dem Maler, von der Versuchung, Adele, die so gut, so liebenswürdig gewesen, mit ihrem Vetter zu ver- bmden, von der Furcht, daß Adele auf keine andere Weise darauf eingehen würde, sie sprach dann davon, wie er gleich am ersten Tage Adele geliebt habe, wie er sie beschworen bade, daß er der Komtesse Alles gestehen dürfe, und wie ne erst dann ganz zur Erkenntniß ihrer Schuld gekommen belohnen^w Komtesse noch ihre eigene Schlechtigkeit „Ich will weiter nichts, theure Komtesse, als Ihre Hedwig, als sie geendigt; „ich würde as Gluck, was mir jetzt so unerwartet gekommen ist, zumen"'"^" können, wenn ich wüßte, daß Sie mir noch iraaen^^ konnte Adele nicht unterlaßen zn 3 , nd .yedwrg erzählte ihr, wie sie vor wenigen Freiberg, den 17. Septbr. Heber die Höhe der leider zu erwartenden Mehr forderung im Militäretat ergeht man sich m ver schiedenen Kombinationen. Wie es heißt, hat auch die An gabe nach welcher das geforderte Plus die Summe von ei Millionen Thalern nicht übersteigen soll, keinen größeren Anspruch auf Glaubwürdigkeit, als alle übrigen Mittheilungen. Die Ziffer ist dem Vernehmen nach zur «eit noch Gegenstand eifriger-Verhandlungen zwischen de Reichskanzleramt und preußischen Finanzministerium einer seits und dem Kriegsministerium andererseits, ohne daß sich bis jetzt eine Verständigung zwischen beiden Seiten er kennen ließe. Wahrscheinlich ist es, daß die vorbezeichnete Summe das Maximum ausdrückt, welches vom Relchskanzler- amt als Mehrforderung für zulässig erachtet worden ist, doch soll die Militärverwaltung auch ihrerseits behaupten, bei Rormirung ihrer Ansprüche nicht über das unbedingt nöthige Maß hinausgegangen zu sein. Zu klug. Novelle von G. v. Moser. (Fortsetzung ) Bei den letzten Herbstübungen der bairischen Truppen ist es aufgefallen, daß die Mannschaften noch den alten Raupenhelm trugen, während die Generale und Generalstabs- osfiziere in der Schirmmütze erschienen. Seit Anfang 1872 sind die ehemals gebräuchlichen Federhüte des Generalstabes und der Generalität für den Felddienst abgeschafft worden, ohne daß bisher eine neue Kopfbedeckung an ihre Stelle beiden Projekte der Brausteuererhöhung und Borsen steuer schon jetzt als aufgegeben anzusehen sern, unrichtig. Es liegt ein Beschluß des Bundesraths auf Ausarbeitung der betreffenden Gesetzentwürfe vor, der selbstverständlich erledigt werden muß. Damit ist allerdings dem Schicksal der Entwürfe im Bundesrath in keiner Weise präjudizM. Man hat den allgemeinen Gedanken aber erst bestimmtere Form gewinnen laßen wollen, ehe man sich über die Zweck mäßigkeit der Ausführung entschied. Nur wenn eine Ver einbarung erzielt werden sollte, was bis letzt freilich nichts weniger als sicher ist, wird die Angelegenheit schon in Kürze den Reichstag beschäftigen. Wenn andererseits aber den Projekten sckon jetzt mit Bestimmtheit jede Aussicht auf An nahme im Bundesrath abgesprochen wird, so geht man zu weit wie dies schon der Umstand zeigt, daß die Sache für wichtig genug gehalten wurde, um besondere Entwürfe aus arbeiten zu laßen. Gegen die Börsensteuer ist außer Preußen hauptsächlich Hamburg und Bremen eingenommen, die beide eine allerdings uuverhältüißmäßige Mehrbesteuerung davon- tragen würden, während gerade die Ausgleichung in den Lasten der Zweck des Gesetzes sein soll. Die Chancen für die Erhöhung der Brausteuer stehen noch ungünstiger, wei hier bezüglich des widersprechenden Theils, Baiern, not andere Rücksichten ins Gewicht fallen. Immerhin ist es ver früht, die ganze Sache schon jetzt als abgethan zu behandeln. erfolgen leidlich geglückten Unternehmen hat sich das Un-' zureichende ihrer militärischen Kräfte deutlich herausgestellt. Da an die Einführung eines Rekrutirungssystems in Hol land zur Vertheidigung des Kolonialbesitzes nicht zu denken ist, die Bevölkerung des kleinen Landes dazu auch nicht ausreichen würde, so bleibt freilich weiter nichts übrig, als Leute anzuwerben, wie und wo man sie kriegen kann. Die Uüzulänglichkeit des Werbesystems muß freilich am Grellsten in einem Staat hervortreten, der nur 3j Millionen Ein wohner zählt und auf so schmaler Grundlage einen groß artigen Komplex von Kolonien sich erhalten will. Aber in geringerem Maße treten die Schäden des Systems ja auch in England bereits bervor. Denn auch dieses Land hat es wesentlich seinem Werbesystem zu verdanken, wenn es in der neuesten europäischen Politik verhältnißmäßig wenig Gewicht in die Wagschale legt und wenn sich auch gegen seine indischen Besitzungen immer größere Gefahren erheben. Während die hohe Saison, welche in England immer mit der Parlamentssession zusammenfällt, ziemlich todt ver-^ lief und nur durch die Plimsollaffaire noch zuletzt einiges Leben erhielt, bietet die jetzige stille Zeit ununterbrochen reichen und interessanten Stoff, wenn auch keinen politischen^ Erst war es Kapitän Boy ton mit seinem Schwimm apparate, der die öffentliche Aufmerksamkeit fesselte, dann kam der unsittliche Angriff des Obersten Baker auf eine Dame im Eisenbahnkoupo an die Reihe, ihm folgte Kapitän! Webb als Schwimmathlet, sodann wurden alle Tags Zusammenstöße von Schiffen, königlichen Dachten und Jn- grundbohrungen eiserner Kriegsschiffe gemeldet; man ent-s deckte die geheimnißvolle Art mit welcher die Dudleyscheck Diamanten gestohlen worden waren und jetzt steht ein! neuer Kriminalprozeß vor der Thür, der durch d>- in allen denjenigen Ortschaften, welche von den Bezirks regierungen (Landdrosteien) hierzu bestimmt worden sind, die Preise der nachstehend aufgeführten Artikel, so weit ein Handel mit denselben stattfindet, ermittelt und festgestellt werden: schwerer, mittler und leichter Weizen, schwerer, mittler und leichter Roggen, schwere, mittlere und leichte Gerste, schwerer, mittler und leichter Hafer, Heu, Stroh, Erbsen, Bohnen, Linsen, Kartoffeln, Rindfleisch, Schweine fleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Speck, Butter, Eier. Den Bezirksregierunqen (Landdrosteien) bleibt es überlaßen, den Kreis dieser Artikel zu erweitern und die Aufnahme aus solche Gegenstände auszudehnen, welche für die betreffenden Landestheile von hervorragender Bedeutung sind. «NtibtMAilMtrW Pudel sich Rinnen. , Handlung, zu senden. und Tageblatt. In diplomatischen Kreisen Frankreichs zirkulirte dieser Tage als Gerücht, daß Fürst Hohenlohe sofort auf einen Posten zurückkehren werde. Nach eingezogenen Er- lundigungen wird er jedoch im deutschen Botschaftshotel erst Mitte nächsten Monats exwartet. — Der spanische General Morioncs, welcher sich seit einiger Zeit in Paris aushielt, ist in Folge telegraphischen Befehls nach Madrid abgereist. Er soll mit einem wichtigen Kommando betraut werden ; wie es heißt, wird er als Nachfolger Jovellars auf dem Kriegsschauplätze eintreten. — Die Orleanisten haben es mit ihrer republikanischen Erklärung zu Gunsten der Re publik mit allen Monarchisten gründlich verdorben; es ist schwe>- begreiflich, wie sie jemals mit ihren alten Freunden wieoer Fühlung erlangen sollen. Die „Liberty" sagt: „Eine auffallende Thatsache ist es, daß die Wandlung des Prinzen von Orleans von den republikanischen Blättern in sympathischer Weise aufgenommen wird, während doch die einfachsten Regeln der Klugheit den Republikanern Mißtrauen dagegen Hütte einflößen müßen. Die Mitglieder des orlea- nistischen rechten Zentrums haben nach und nach Thiers verrathen, den sie erst mit ans den Thron heben belsen, dann den Marschall Mac Mahon, den sie zu einer Art Generallieutenant des Königs machen wollten, nachdem sie mit seiner Hilfe Thiers gestürzt nnd endlich den Grafen von Chambord, mit cem sie eine Fusion zu schließen ver suchten, indem sie sich ihm zn Füßen warfen. Sie haben I Stunden die Nachricht erhalten habe, daß ibr Verlobter einen Preis und damit Stellung errungen habe nnd sie jetzt gebeten, ihm nach Italien zu folgen. In vier Wochen wollte er kommen, die Hockzeit zu feiern und sie abzuholen. „Dann wünsche ich Ihnen Glück," sagte Adcle kalt,