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„Franyais" glaubt große Hoffnungen auf den Aufschwung der patriotisch-katholischen Stimmung in Baiern setzen zu können, Hoffnungen die sich auf die künftigen innern Ver wickelungen im deutschen Reiche gründen und in ihren letzten Konsequenzen das glückliche Gelingen der Revanche durch schimmern lassen. Der „Univers" geht sogar noch weiter und fühlt sich zu väterlichen Ermahnungen und leisen Vor würfen hingerissen. Er ist nicht ganz zufrieden mit dem Aufrufe und bezichtigt die bairischen Patrioten des Mangels an Energie und Vertrauen; er will sogar darin Spuren der Entmuthigung finden. Mögen deshalb die deutschen Männer sehen, wie sie sich bei ihren französischen Oberen entschuldigen, jedenfalls ist der Patriotismus der Ultramontanen damit in das rechte Licht gestellt. Die Berathungen des Landes-Ausschusses für Elsaß - Lothringen nehmen einen ruhigen und erfreulichen Ver lauf. Unter den Gesetzentwürfen, welche mit geringen findet eine schneidende Verurtheilung von einer Stelle aus, von welcher dieselbe wohl am wenigsten erwartet war. Die französischen ultramontanen Blätter nämlich beschäftigen sich in auffälliger und bezeichnender Weise mit diesem Wahl aufrufe, indem sie die Interessen der klerikalen Partei in Baiern und ihre eigenen vollständig vereinigen. Der Prinzipien. Die bevorstehenden Wahlen für die Nationalver sammlung würden eine fortschreitende Republik schaffen, indem sie eine Regierung der Bourgeoisie ermöglichen, welche in einem demokratischen Staate auch demokratisch zu regieren verstehen werde. England. Die strikenden Kohlengrubenarbeiter in Dean Forest haben die Arbeit zeitweilig wieder ausgenommen. — Den „Daily News" zufolge entbehrt die Nachricht, daß Gladstone zugesagt hätte, die Führerschaft der liberalen Partei wieder zu übernehmen, dn Begründung. Spanien. Nach Aeußerungen offiziöser Journale scheinen die allgemeinen Wahlen für den Oktober und der Zusammentritt der Kortes für den November d. I. in Aussicht genommen zu sein. General Jovellar hat die Befestigung San Mateos vollendet und daraus seine Bewe ung zur Vereinigung mit dem General Martinez Campos begonnen, welcher letztere sich noch vor Miravet befindet und mit der Belagerung dieses Platzes beschäftigt ist. Türkei. Das Budget wird zu Anfang der nächsten Woche veröffent licht werden. Der Julikoupon wird, wie von der Regierung ver breitet wird, zu seiner Verfallzeit eingelöst. Die Verhand lungen der türkischen Regierung mit der Banque impörial find ihrem Abschluffe nahe. Maximum von vier Jahren fest, während welcher Zeit fügung gestellt worden sei, sondern gegen Zahlung der verlangten nicht mehr als 2 Millionen Tonnen verkauft werden vollen Kaufsumme. Die seit Monaten Mt Krupp schen Geschütz dürfen. Artikel 3 sorgt für ein Anlehen im Betrage von röhren angestellten Versuche hätten zu mehrfachen Verbesserungen 3 Millionen Pfund zur Deckung der Ausgaben im Laufe in der Konstruktion derselben geführt, und das vom General-. der gegenwärtigen zweijährigen Finanzperiode; also ein major Uchtatin gelieferte Geschützrohr sei nicht allein in Folge Defizit in Gestalt einer schwebenden Schuld. Artikel 4 des ganz verschiedenen Materials, sondern auch durch wesentliche hebt alle früheren den Guanoverkauf beschränkenden Ge- Aenderungen in einer von den Krupp schen Geschützen wesentlich setze auf. abweichenden Weise hergestcllt. Die „Abendpost" fügt hinzu, Deutsches Reich. auch bei den besten Beziehungen zu den Nachbarstaaten, sei es Der BundeSrath wird nach Beendigung seiner kurz be- gleichwohl gebieterische Forderung, durch eigene Kräfte die Be messenen Ferien eine große Anzahl von Vorlagen und Arbeiten dürsniffe für das Heer zu decken. Die Kriegsverwaltung könnte zur Erledigung vorfinden. Die Zahl der Vorlagen ist jetzt noch daher in weiterer Berücksichtigung der bei der gegenwärtigen keineswegs als abgeschloffen zu betrachten, es gehen uns vielmehr Finanzlage doppelt wichtigen nationalökonomischen Interessen und noch solgende neue Mittheilungen über die Absichten der preußischen mit Rücksicht auf den um einige Millionen geringeren Aufwand Regierung zu. Zuvörderst ist die Idee der Börsen- und bei Ausrüstung des Heeres mit Stahlbronze-Hintcrladern nur die Brau malz st euer keineswegs aufgegeben, wie von einigen bereits erfolgte Sanktion der Stahlbronze als Geschützmaterial Seiten behauptet worden ist, da eine Steigerung der Matrikular- erbitten. beiträge in dem voraussichtlichen Umfange von 20 Millionen Frankreich. Mark, wie sie nöthig sein würde, an allerletzter Stelle in Betracht In der Nationalversammlung gelangte der Bericht Pelletatzs gezogen werden soll. Ferner sind dem Vernehmen nach in dem über die Wahl im Departement Cotes du Nord zur Berathung. letzten Ministerrath Abänderungsvorschläge sür das deutsche Der Bericht spricht sich für Giltigerllärung der Wahl Kerjegtzs Strafgesetzbuch festgestellt worden, die zu einem Anträge auf aus, mißbilligt aber das bei dieser Wahlangelegenheit von der Revision desselben bei dem Bundcsrathe führen werden. Unsere Regierung beobachtete Verfahren. Nachdem der frühere Justiz frühere Angabe, daß für den „Paragraphen Duchesne" keine be- Minister Tailhand sein im Berichte angegriffenes Verhalten unter sondere Gesetzesvorlage eingebracht werden soll, wird dabei mit dem Beifall der Rechten gerechtfertigt hatte, wurde die weitere Der Ausruf der ultramontanen Partei in Baiern verkauf betreffend. Artikel 1 ermächtigt die Exekutive zum Meldungen über die neue Geschützausrüstung der österreichischen mit seinen Phrasen von Heilighaltüng des Versailler Ver- unumschränkten Verzapf von Guano auf allen Märkten. Feldartillerie, daß die vom Krupp schen Etablissement gelieferte träges und der dem deutschen Reiche schuldigen Treue, Artikel 2 setzt die Dauer der Verkaufskontrakte auf das Halb-Batterie dem Kriegsministerium nicht unentgeldlich zur Ver- Modifikationen die Zustimmung der Abtheilangen fanden, erwähnen wir die Erhöhung der Gebühren der Advokaten - , , -, - , m . . . ,, , . und Anwälte von einem Arank aus eine Mark und den dem Bemerken bestätigt, daß eme diesbezügliche Bestimmung zu Berathung vertagt. Die Versammlung genehinigtc hierauf noch Etat der Rorstverwaltuna Welcker unter der vormalicken dm obcnbezeichnetcn Abänderungsvorschlägen gehört. Schließlich die von dem Ministerium beantragte Verwilligung eines Kredits und ebrlicken deE abermals um bei2 dürste dem Bundesrathe an die Hand gegeben werden, inwieweit von 100,000 Frks. zur Unterstützung der in den südlichen eine halbe Million Mark aestiegen ist Beim ObervE neuerliche Kirchengesetzgebung des preußischen Staates Departements von Wassersnoth Heimgesuchten und beschloß endlich denten Möller finden alle Montaa und Donnerstaa var- °uf das Reich übertragen werden könnte. Man hofft wenigstens auf dm Antrag Chesnelong s, daß die dritte Lesung des Gefitz- lamentarscke" Soiröen N i° vi°l durchzusetzen, daß z. B. das Klostergesetz durch seine entwurfs über den höheren Unterricht nach der zweiten Berathung Landes-Ausschußes^ Beschränkung auf den preußischen Staat den wesentlichen Theil des Gesetzes über die öffentlichen Gewalten stattfinden solle. - auck die s^ Levanen Wirksamkeit nicht verliere, wosür genügende Gewähr auch Der Präsident Mac Mahon, der Minister des Innern Buffet ... „ § .i vielleicht dann schon geboten sein würde, wenn den bisherigen und der Kriegsminister de Ciffey begaben sich nach Toulouse, um „ Die v sterr eicht s ch e n Blatter orangen wemg tt Ordensangehörigen aus Preußen der Aufenthalt in andern Theilen die von der Ueberschwemmung heimgesuchten Orte zu besichtigen Nachrichten aus Dalmatien und scheint daselbst der Friede des Reiches versagt würde. — Wie die „Breslauer Zeitung" und die erforderlichen Hilfsanordnungen zu treffen. Bis jetzt arg bedroht. In Sebemco wurden kürzlich erst elmge ^Heilt, hat der Fürstbischof von Breslau in einem Schreiben sind etwa hundert Personen, welche bei der Ueberschwemmung Personen als Ruhestörer bestraft, aber trotzdem dauern tue Breslauer Asylverein für Obdachlose erklärt, sich an die- umgekommen sind, aufgesunden worden. Es dürste indcß die Unruhen fort. Die Bauern revoltlren gegen tue samten Vereine nicht betheiligen zu können, nachdem ihm alle Ein- Zahl der Verunglückten eine weit größere sein. Das Wasser ist der im Bau begriffenen Eisenbahn, und zwar, wie es scheint, in seinem preußischen Bisthumsantheile entzogen worden nn Abnchmm begriffen. — Bei einem Banket in Versailles hielt av M ^mdseiigkeit. sehnliches geschah m Derms. er wiederholt zu hohen Strafgeldern vcrurtheilt worden und am Freitage Gambetta eine Rede, in der er ausführte, daß die Die Behörden schritten jedoch Nicht em. Auch klagt man En ihm überdies anmuthe, Einkommensteuer zu zahlen, wo er Einigkeit der Parteien, welche der Republik ihre Entstehung ge- die ungleiche BehaMung einzelner Ortschaften, tein Einkommen mehr habe. — Das am Donnerstage in der geben habe, fortbestehen werde. Die Republikaner, aufgeklärt In Milna z. B., wo die Exzesse wett geringer waren, als Beethovcnhalle zu Bonn zu Ehren des Kultusministers Ur. Falk und belehrt durch die gemachten Erfahrungen, seien gemäßigter in Sebemco, wurde der Gemeinde sofort die LokalpoUzer veranstaltete Fest verlief in überaus glänzender Weise. Der geworden und erwarteten von der Zeit die Verwirklichung ihrer entzogen Es zeigt sich eben m solchen Maßregeln, daß Minister wurde von den zahlreich versammelten Festtheilnehmern " ' ' " - - - der Statthalter Baron Rodlch in Dalmatien auf eigene lebhaften Kundgebungen empfangen. In seiner Antwort auf Faust Politik treibt. hie an ihn gerichtete Ansprache hob der Minister hervor, daß er In England macht sich das Bedürfniß fühlbar, nach seinem Leben keine so schöne Woche verlebt habe, wie die letzt- und nach an den Schluß der Parlamentssession zu denken, vergangene und sprach seinen Dank aus für die vielfachen Beweise Eine bei dem Premier abgehaltene konservative Partei- der Zustimmung, die ihm in so überreichem Maße zu Theil ge- versammlung Hat diesen Punkt ins Auge gefaßt und Maß- worden seien. Im weiteren Verlaufe seiner Rede erklärte der nahmen zur Beschleunigung der Arbeiten getroffen. Worin Minister, daß die Regierung ..»inosrs (aufrichtig diese hauptsächlich bestehen sollen, ist noch unbekannt, doch und standhaft) auf dem betretenen Wege fortfahren werde, d. h. scheint das Gesetz wegen der Erhaltung der von den daß, wie Niemand in seinen heiligsten und edelsten Empfindungen Pächtern gemachten Veränderungen nicht, wie es anfänglich angegriffen werde, so auch Jedermann seine heiligsten und edelsten hieß, zur Streichung aus der Arbeitsliste bestimmt Empfindungen frei entwickeln könne zu seinem und des Allgemeinen zu sein. Besten. Die Worte des Ministers wurden mit überaus lebhaftem Den Angriffen im englischen Unterhause antwortet die Beifall ausgenommen. türkische Regierung mit der Nachricht, daß sie die Oesterreich-Uugaru. Mittel zur Einlösung des Julikoupons bereits gesichert Die Disposition betreffs der Begegnung des Kaisers Franz hätte. Natürlich werden diese Mittel nur mit den größten Josef mit dem Kaiser Alexander ist abermals abgeändert wordm. Opfern herbeigeschafft und sind die Verhandlungen mit der Wie die „Wiener Abendpost" meldet, begiebt sich Kaiser Franz Banque imperial in Konstantinopel dieserhalb noch in der Jesef am 27. d. M., Abends 8 Uhr nach Eger und giebt von Schwebe. Nachdem diese Schwierigkeit überwunden, dort aus dem Kaiser Alexander auf der Buschthierader und der droht übrigens schon wieder das neue Budget mit einem Dur-Bodenbacher Bahn bis Bodenbach das Geleite, von wo Defizit von 5 bis 6 Millionen Pfund Sterling. Kaiser Alexander seine Weiterreise über Dresden fortsetzen wird. Die letzten Postnachrichten aus Lima bringen den Wort- Kaiser Franz Josef tritt von Bodenbach aus über Prag, Bud- laut mehrerer vom peruanischen Kongreß zur Ordnung weis, Linz die Rückreise an und begiebt sich nach Ischl. — der Finanzen aufgestellten Gesetze, hauptsächlich den Guano- Ferner konstatirt die „Abendpost" gegenüber vielfach unrichtigen In einer kleinen Stadt konnte eine so anziehende Er scheinung nicht lange unbemerkt bleiben und gar viele freundliche Blicke aus holden Augen begleiteten den jungen Reiter, wenn er sich in den Straßen der Stadt zeigte. Auch über den Mangel an anderen Liebeszeichen, die in Form von Billetten sich einstellten, konnte Bela sich nicht beklagen, aber die Liebe hatte noch keinen rechten Platz ge funden in seinem frischen Herzen und er ließ solche An fechtungen lachend und unbekümmert an sich vorübergleiten. Einmal allerdings war es ihm wie eine Liebesfrühlings ahnung durch Kopf und Herz gezogen, als er auf einem Tanzfeste, zu dem seine eigenen Offiziere ihn beigezogen hatten, in seinem Gegenüber den wunderholden blonden Mädchenkopf wiedererkannte, den er schon des Oefteren in dem Fenster eines gewissen Hauses gesehen. Aber die Eigenthümerin des blonden Köpfchens war leider die über aus zierliche Tochter eines der reichsten Bürger, zu der ein junger, vermögensloser Hularen-Unteroffizier, selbst wenn er der anständigsten Familie entsproßen, die Augen nicht erheben durste, oder es wenigstens bei dem Augenerheben bewenden laßen mußte. Darum hatte er an den blonden Mädchenkopfe wohl recht oft, aber immer wie an etwas Unerreichbares gedacht, ja sich sogar bemüht, der nur zu holden Erinnerung ledig zu werden. Zudem waren auch in letzterer Zeit Umstände eingetreten, die ihm seine Stel lung im Regiments und in Folge dessen auch seine Hoff nungen auf die Zukunft gar arg verbitterten. (Fortsetzung folgt.) Ein Philosoph vor Gericht. Ueber eine am 21. in Wien stattgefundene Gerichtsver handlung melden dortige Blätter: Anton Napoleon Chlopanski, früher griechisch-nicht- unirter Pfarrer, dann Schuldirektor in Jassy, Prediger der freien Gemeinde in Leipzig, sodann katholischer Missionär in Australien, derzeit konfessionslos, steht vor dem Richter des zweiten Bezirkes, um sich über eine Anklage wegen Uebertretung gegen die öffentliche Sittlichkeit und wegen Wachebeleidigung zu verantworten. Richter: Seit wann sind Sir in Oesterreich? — Ange kl.: Seitdem die Fesseln der kirchlichen Knechtung gesprengt sind. Richter: Ich möchte um eine genaue Datirung ersuchen. — Angekl.: Seit dem Jahre 1873. Richter: Sie sind verheirathet? Haben Sie Kinder? — Angekl.: Noch nicht. Aber wenn die Grundzüge der Physiologie nicht trügen, bin ich in einem Monate Vater. Richter: Ich werde Ihnen die Anklage vorhalten. Wir entnehmen derselben, daß Herr Chlopanski im vorigen Jahre das Ufer der Donau in der Nähe der Kaiser mühlen ä I» Robinson Crusoe auffaßte. Er lag in durch aus toilettelosem Zustande am Sande, hielt mit der einen Hand zum Schutze gegen die Sonnenstrahlen einen Regen schirm, die andere benützte er, um Kirschen zum Munde zu führen. In diesem Zustande bildete er für zwei junge Damen, die des Weges kamen, ein ganz unübersteigliches Paßage-Hinderniß, bis der Sicherheitswachmann Johann Dangt den Versuch machte, die Mädchen von der Gefahr dieses Anblickes zu befreien. „Mein Herr", sagte der Wachmann, „das Baden ist hier verboten. Ich bitte, sich sofort anzukleiden." Der so Angeredete machte jedoch keine Miene, sein süßes Nichtsthun aufzugeben. Er setzte die an genehme Thätigkeit des Kirscheneßens fort und meinte endlich: „Sehen Sie nicht, daß ich in die Betrachtung der Natur versenkt bin? Daß Einem doch die schönsten Stunden seines Lebens verbittert werden." Statt aller Antwort hob der Wachmann die nebenan liegenden Kleider auf und drängte sich etwas ungestüm als Kammerdiener auf. Chlopanski kritisirte dieses Vorgehen in heftigen Worten, welche das Organ des Gesetzes als Beschimpfung auffaßte und ihn, nachdem das Ankleiden bewerkstelligt war, arretirte. Er wurde auf's Kommißariat gebracht und ent laßen. Aber ein Jahr verstrich, bis der konfessionslose Missionär wieder ausgeforscht und die Verhandlung ermög- icht wurde. Richler: Was haben Sie gegen die Anklage zu be merken? — Angekl.: Ich werde meine Vertheidiguug aus drei Gesichtspunkten führen. Vom psychologischen Stand punkte aus werde ich es mir angelegen sein laßen, den Begriff des rein Menschlichen aus meinem Benehmen her auszuentwickeln. Die Grundsätze der Ethik und derMeta- phisik werden das Weitere thun. Richter: Ich glaube, daß uns das zu wett führen würde. Auch handelt es sich wohl zunächst um Ihre Ver antwortung und nicht um Ihre Vertheidigung. — Angell.: Ich habe gegen diese Anklage, der jede psychologische Basis fehlt, schwerwiegende Bedenken. Allein ich hoffe, Herr Richter, wir werden uns verstehen. Ein Mann, der sich freiwillig exilirte, der die Humanität nach Amerika und Australien trug, ein solcher Mann kann nicht unwürdig handeln. Richter: Nach der beeideten Aussage des Wachmannes haben Sie aber in der That das Gesetz übertreten. — Angekl.: Das Gesetz! Mein Herr, die Moral steht über dem Gesetze; ich habe die Moral gelehrt und muß wißen, was moralisch ist. Und ist es etwa unmoralisch, im fließen den Waßer, über sich das große All, die Glieder zu stärken? Ueberhaupt hat Gott etwas Unmoralisches geschaffen? Glauben Sie mir, Herr Richter, die Denkgesetze sind ewig und unwandelbar. Mit meiner Verurtheilung müßten neue Denkgesetze erfunden werden. Richter: Laßen Sie die Moral und die Denkgesetze. Reden wir vom Sicherheitswachmann. — Angekl.: Ja, was nun diesen Herrn anbelangt, so war sein Benehmen derart, daß ich ihm meine Schriften über Humanismus dringend empfehlen zu müßen glaubte. Hier sind sie- (Der Angeklagte nimmt aus einer Handtasche ein Manu skript von besorgnißerregendem Volumen.) (Fortsetzung in der Beilage.)