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der Börsenschwindel ebenfalls Eingang entgegen, da dort X. Die t>. Als c. Die <1. Die d-s die ist fortw- vermiedet Eine Pi verkauft vi« I« «kiudr Ventx besteht se Schäden der Fruc dem Prii gattunge: Heule Nachmittc keller cir Herrenhii St. Lackh: Glapehan schirnie, E Eigarrene Regenmai zahlung r fsrssg in Re Nähere A U» staltgehal leider ol D Einkomn noch, »ich an deren jetzt an i die in R F> Donni Hof zu Hi Satz verk, in dem schweren Kampf« gegen die Feinde de« »«M und St« sei -s daß dieselben für ihre Beftrebmigk» d« Aeligion brauche» oder die Grundlagen Ler bürgerttchs» OrdntUg SM« durch Varl und That uniergraben. ZurM allster dei 2 Sophat gute Kon Speiseschi Stühle, 1 rahmen n I Partie als: Wass Waschbeck Ueber die bereit« gestern telegraphisch erwähnte Anlwmt D-rby's auf die Russel sche Interpellation im Oberhaiise wegen d« deutsch-belgischen Notenwechsels tragen wir heute uH solgende« Nähere nach. Nachdem Derby den sreundlchasllichw Eharalter der Vorstellungen hcrvorgehoben, erAIrte er, die zweite deutsche Rote sei eben erst zu seinen Händen gelommen und hgie er deren Inhalt noch nicht zu prüfen vermocht, von dem deutsch« Botschaster sei ihm indeß versichert worden, daß diesetb« ebeusch in sehr freundschalllichem Sinne gehalten lei und auch von andem, Seiten werd- di- Note in ähnlicher Weise geschildert. Er lö« daher durchaus nichts erblicken, was einen von dieser ilussasstuch abweichenden Eindruck h-rvorrusen könne. An England sei in der ganzen Streitjrage keinerlei sormelleS Erkuch-n gerichtet worde»; sollte eine bezügliche Aussorderung an England ergehen, so zweiscki er nicht, daß dieselbe auch an alle übrigen Garantiemächte gft richtet werden würde und da würde cd doch voreilig und weich politisch gehandelt sein, wenn er jetzt schon seine Ansicht über hie Angelegenheit auSsprechcn wollte, zumal da uian in England um eine ganz unvollständige Kcnntniß von einigen der Thatsacha besitze, durch welche der Notenwechsel hervorgerusen sei. Er fti überzeugt, daß die öffentliche Meinung Europas durch eiue gaq übertriebene Vorstellung von der vermeintiichen Wichtigkeit bei Zwischenfalles über die Gebühr erregt worden sei und sehe de» AuSgange der Sach- nach d-n mlnm-hr vorliegenden Jnsormaliouett ohne jede Beunruhigung entgegen. Die engiische Regierung lege Werth aus Erhaitung des Friedens und der Unabhängigkeit Belgiens, aber er schätze sich glücklich, die U-berz-ugung aussprechen zu dicht», daß bei dem gegenwärtigen Anlaß weder der Friede, noch die Unabhängigkeit Belgien» irgendwie gefährdet erscheine. — I» weiteren Verlause der Sitzung erwiderte Lord Derby aus eiue Ansrage Lord Stratheden S, man könne gegen die Politik Oester reichs, welches ohne Genehmigung der Pforte aus Verhandlung» über den Abschluß von Verträgen mit den Donausürstenthünim eingegangen sei, Bedenken erheben, die Diskussion darüber würde aber jedenfalls fruchtbarer und von größerem Vortheile sein, wen» die daraus bezüglichen Schriftstücke dem Hause vorlägen. Oesterreich hab- niemals die Absicht einer Verletzung der bestehenden Ver träge zugelaffen, vielmehr ganz entschieden und bestimmt ft- zwingende Gewalt seiner Verpflichtungen der Psorte gegeniiter anerkannt. Die Differenz bestehe lediglich in der bereit» erwähnte» verschiedenartigen Auslegung der Vertragsbestimmungen. Lord D-rby fügte noch hinzu, er zweifle nicht, daß die Psorte. sobald sie u» ihre Genehmigung ersucht werden sollte, dieselbe ohne Weiteres erlheilen würde und könne in Allem, was überhaupt geschehen, durchaus nichts erblicken, was etwa «ine G-sahr für den europäischen Frieden enthielte, oder auch nur ernsthafte Ver wickelungen zur Folge haben könnte. — Im Unterhause richtete der Deputirts O'Reilly an die Regierung solgende Anfrage: Ot -S wahr sei, daß die deutsche Regierung im Januar 1871 die cngllsche Regierung auffordcrte, wegen der damals in Belgin, stailg-habt-n ultramontancn Agitation Schritte bei der b-tgische» Regierung zu Ihun, ob seiner die bezüglichen Meinungsäußerung!» der deutschen und der -ngllschen Regierung nur mündlich- wäre» oder in D-p-sch-nform crsolglen und endlich, ob die Regierung geneigt sei, den wescntllchen Inhalt ihrer Antwort müzncheile». Der Premier DiSracli antwortete, es sei richtig, daß der deutsch« Reichskanzler gezwungen gewesen sei, gewiss- Vorstellungen an Belgien zu richten und zwar wegen einer Konspiration, zwischen nach B-igicn geflüchteten jesuilüchen Priestern und anderen Katholiken innerhalb de» deutschen Reichs. Es sei dies geschehe« im Januar 1874. Der dcutiche Reichskanzler habe später ft» englischen Botschafter in Berlin gegenüber daraus hing-d-alet, daß die engiische Regierung die d-ulsch-rs-itS gemachten Km Militärpflicht der Geistlichen, an eine Kommission überwiest» E«gl«u». Der päpstliche Nuntius am spanischen Hofe, Simeoni, vertiffj am 20. d. Rom um sich mit seiner Begleitung nach Madrid z, begeben. — An demselben Tage wurde im Senat eine P-titiö, Patriarchen von Penedig, Kardinal Trevisanato, betreffech Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir diesen Stand punkt sofort beim ersten Lärm-Signal der „Post" ein ¬ genommen haben. In Rußland sieht man auch einem gelinden Krach beamten seien und angesichts der jüngsten Reklamationen der deutschen RhWtkuitg überhaupt eine schwierig« Situation schaffen. Der Knegsniinister Thiebault erwiderte aus die Interpellation^ dqß er allechWs Befehl gegeben habe, dem Kardinal Dechamps diejenigen militärischen Ehrenbezeu gungen zu erweise«, welche durch das Dekret vom Messidor vorgoschriebe» seien. Er nahm dabei auf einig» Präcedenz- sälle Bezug. Der Minister Malon sprach sich daraus in gleichem Änne aus. — Man darf bei dieser, wie über haupt bei der ganze» belgischen Angelegenheit nicht vergessen, daß man es mit einem durch und durch klerikalen Mini sterium zu Ihun hat. Fast sämmtliche englische Blätter besprechen die lvriter unten ausführlich mitgetheilten Interpellationen über den deutsch-belgischen Notenwechsel und gelangen ohne Ausnahme zu dem Resultate, daß die gegenwärtige Situation nqch den erfolgten Ausführungen der Minister durchaus keinen Anlaß zu irgend welchen Besürchlungen biete. und dem Kinde ein Leid angethan haben? Das war bei ihrem Charakter nichts Undenkliches. Ihn schauderte. Den ganzen folgenden Tag setzte er seine Nachforschung« eifrig fort bis zu gänzlicher Erschöpfung. Seine Nerve» waren so angegriffen, daß eine ernstliche Erkrankung,» befürchten stand, wenn er sich nicht Ruhe gönnte. Sei» erster Gedanke, als er aus tiefem Schlaf erwachte, war wieder Rosa. In jedem Gasthause, bis zur niedrigste» Herberge hinunter, hielt er Nachfrage, kein Mittel ließ u unversucht, sie zu entdecken. Aber es gab Möglichkeit« die alle seine Bemühungen vereitelten; sie konnte die Stobt verlaffen und auf dem Lande ein Obdach erbeten hab«, sie konnte auch — darauf kam er mit Schrecken immer wieder zurück — nicht mehr am Leben sein. Endlich brachte ihm ein Polizeibeamter die Nachricht, daß Rosa Lichtwart sich in seinem Revier aufhalte. Sie iei nicht gemeldet worden, und so habe er nur zufällig von ihrem Aufenthalt Kenntniß erhalten. Frau Brausewind habe sich entschuldigt, daß sich das Mädchen nur besuchs weise bei ihr aufhalte und jeden Augenblick ihr Hans wieder verlaffen könne. Sie sei über die polizeiliche Ein mischung sehr aufgebracht gewesen und habe gesagt, ff« tverde schon dafür sorgen, daß ihr ans ihrer Gutherzigkeit nicht größere Unannehmlichkeiten entständen. Der Freiherr mußte eilen, wenn er sie noch antreffen wollte. Er überraschte mehr Frau Brausewind und deren Toch ter, als sie selbst durch sein Eintreten. Rosa schien sich darauf gefaßt gemacht zu haben, daß er sie anssuchen tvürde. Sie stand auf und stellte sich vor die Stühle, auf denen in einen, großen Korbe für Fortunata ein Lager bereitet war. Ueber ihr wachsbleiches Gesicht flog eme plötzliche Röthe, ihre Augen glänzten fieberhaft. „Was willst Du von uns?" fragte sie hastig und mit dem Aus druck des Vorwurfs. (Forts, folgt.) gesunden. Als Beispiel dazu betrachtet man in Petersburg die fortdauernde Hast eines Getreidehändlers Owssanikoff. Der Mann ist zwölssacher Millionär, aber der Brandstiftung angeNagt, durch welche er eine enorme Versicherungssumme für verdorbene Mehlvorräthe erreichen wollte. Das Gerücht beschuldigt ihn aber auch noch anderer aus Habgier be gangener Verbrechen, namentlich vieler Fälschungen, so daß es fast scheint, als sollte Rußland ebensalls einen Prozeß Osenheim erleben. Jedenfalls dürste derselbe aber nach russischer Sitte noch wesentlich schmutziger sein, als man es in dem zivilisirteren Westen zu sehen gewohnt ist. Deutsche» Reich. Nächst L-r Provinzialordnung ist der Gesetzentwurf b-treffend Dotationen der Provinzial- und Kreisverbände der wichtigste unter d-n n-u-n Vorlagen, welche dem preußische» Landtag« über die Reform der Verwaltung vorliegen und zugleich derjenige, dessen Zustandekommen wegen do Verschiedenartigkeit der EinzeliM-ressen am meisten Schwicrigteite» bereitet. Das Abgeordnetenhaus begann gestern die zweite Berathung dieses wichtigen Entwurfs, bei der-n Eröffnung der Jinanzminister Camphausen den Standpunkt der Regierung gegenüber d-n KommissionSbrschtüsscn präcistrte. Die Kommission hat die ur sprünglich- Regierungsvorlage mehrfach abgeänderl und zwar an einigen Punkten in einer Weise, w-lche die Zustimmung der StaatSregierung zweiseihaft macht. Der Jinanzminister führte dte einzelnen Differcnzpunkte, die meist technischer Natur sind, aus und ersuchte das Haus, die Regierungsvoriage hin wieder hnzuft-ll-n. Mit einer A-ndnung der Kommission, betreffend den VertheilungS- moduS der JahreSrente von 1b Millionen Mark, die den Kommunal- vcrbänden überwiesen werden sollen, erklärte sich der Minister dagegen einverstanden. ES wurden sodann in der SpezialdiS- tussion die Paragraphen I, 2, 22 nnd 29, in gemeinschaftlicher Berathung ohne wesentlich! V-ränd-rung nach iängo-r Debatte angenommen, desgleichen auch tz 3, der von der Ucberwcisung der in d-n Jahr-n 1873 bis I87S zinsbar angelegten DotationSsonds handelt. Die Bestimmung über di- Verwendungszweck- d-s ProvinzialsondS (Chauff-en, KrliS- und G-m-ind-wege, LandeS- meliorationkn, Landarmen- und Korrigendenanstalten, Taubstummen- und Blindeninstitute, milde Stiftungen ».) wird ebensalls genehmigt und die Verhandlungen bis zun, K 10 geführt, woraus das HauS di- w-ilcr- B-rathung bis zum Donnerstag vertagt. In BaicrnS Hauptstadt sand am 19. eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung d-S Vereins der liberalen ReichS- sreunde statt, in weicher Freiherr v. Stanffeuberg in dreistündig» Rede ein- U-b-rsicht über di- Thätigüü d-S lktzten R-ichStag-S gab. D-rs-ib- -rörtertc namentlich die Militär- und die Kirchen- srage, wobei er auSsührte, daß eine Verminderung der Militär- last unthuniich und ein Nachzcben der Regierung im jetzigen Stadium d-S Kirch-nstr-iteS unmöglich sei. Zum Schiutz verlaß Freiherr v. Staufftnbcrg eins von sämmtlichcn Abgeordneten unterzeichnete Ansprache an di- Wähl-r, w-lch- alle sreisinnigcn und rcichStrcmn Männer auffordert, ihre ganz- Kraft einzusetzcn getroffen. Die Wärterin, die er weckte, war nicht weniger bestürzt, als er selbst; der Portier konnte keine andere Auskunst geben, als daß es ihm so gewesen wäre, al» ob Jemand die Hausthür in's Schloß gedrückt hätte, daß er auch noch hinausgetreten sei, aber nichts Verdächtiges habe bemerken können. Wie hätte er ahnen sollen, daß seine Herrin — ? Norbert war außer sich. Er durchsuchte alle Behältnisse in den Zimmern, ob sie nicht wenigstens eine Andeutung hinteriaffen habe, wohin sie sich zu wenden be absichtige — vergebens. Er überhäufte sich mit Borwürfen, daß er nicht vorsichtiger gewesen. „Ich hätte es wissen können," rief er, „ich kannte sie ja! Sie ist nicht wie andere ihres Geschlechts! Lieber stürzt sie sich kopfüber in's Berderben, ehe sie nachgiebt. Es ist aus mit allen Hoffnungen." Er mußte sich sagen, daß sie sein Haus verlaffen habe, ohne irgend welche Vorbereitungen für ein anderes Unter kommen zu treffen. Keiner von der Dienerschaft war in ihr Geheimniß eingeweiht worden, die Wirthschastskaffe sand er unberührt, ihre Uhr, ihre Ringe und sonstige Schmucksachen auf dem Tischchen neben ihrem Bett; selbst die kleine Geldbörse lag dort, die sie stets bei sich trug. Er verstand sie : nichts von dem hatte sie mitnehmen wollen, was sie als sein Eigenthum betrachtete, nur sich selbst wollte sie retten. Aber das hatte sie nicht bedacht, daß gerade die Entäußerung von allen Mitteln sie zur Rückkehr zwingen würde. Wohin sollte sie sich wenden? Sie mußte noch auf der Straße umherirren. Er eilte hinaus, durch lief das Stadtviertel in allen erdenklichen Richtungen, durch suchte die engsten Quergaffen, erkundigte sich bei den Wäch tern nach einem Weibe mit einem Kinde auf dem Arm, bot Belohnungen, wenn man ihn auf die Spur zu bringen vermöchte. Er fragte schon gegen Morgen auf der Polizei nach, man konnte keine Auskunft geben. Sollte sie sich Würdigkeiten der Stadt in Augenschein genommen waren, l am Abend desselben Tages nach-Bologna zurück. Bon da ' aus begeben sich die hohen Reisenden am 22. d. nach Florenz, wos-lbst sie längeren Ausenthalt zu nehmen gedenke». Das Unwohlsein des Fürst»« Bismarck dauert, wie heute mitgetheilt wird, allerdings »och fort, so daß der Patient das Bett hüten muß, doch steht die Indisposition in keinem Zusammenhänge mildem organischen Leiden des HanzlerS, so daß die Besserung in wenigen Tagen erhofft Wird und die für die lausende Woche getroffenen Reise dispositionen nach Lauenburg auch bi» jetzt nicht aufgehoben worden sind In österreichischen Abgeordnetenkreisen herrscht großer Unwille gegen den steierschen Landeschef, der dem Landtag das Recht der Interpellation abspricht und in der Grazer LandeSzeitung dieses Verfahren eingehend damit motivirt, daß ein formelles Jnterpellationsrecht nach der Landtagsordnung nicht bestehe, zudem die Regierung für Verwaltungsakte wohl dem Reichsrathe, nicht aber auch den Landtagen verantwortlich sei Eiue allerdings sehr merk würdige Auffassung, die jedenfalls selbst in Regierungslreise» nicht gebilligt werden dürste. — In Wien starb am 20 d. M. Prinz Franz Joses Wilhelm von Nassau, Sohn des Herzogs Adolf von Nassau, im Alter von 16 Jahren. Neben den großen politischen Taaesfragen ist in Italien, und wohl auch anderwärts, das Jubeljahr fast in Vergessen heit gerathen. Der Zuzug von Pilgern nach Rom verdiente aber doch einige Aufmerksamkeit. Zunächst ist zu konstatiren, schreibt man von dort, daß die klerikalen Lügen von der Gesangenschast des heiligen Vaters, von dem Heidenthum der Usurpatoren w. dem Jubiläum am meisten geschadet haben. In solchen Kreisen und solchen Gegenden, wo die Jesuiten unbedingt herrschen und wo eine andere Presse als die ultramontane unbekannt ist, machte man sich so schreckliche Begriffe von den Zuständen in Rom, daß Niemand sich entschließen konnte, eine Pilgerfahrt nach der heiligen Stadt zu unternehmen. Dieser Wahn mußte zerstört wer den, wenn nicht das Jubiläum resultatlos verlausen sollte. Aus Befehl und im Namen des Papstes mußte daher der Sekretär Sr. Heiligkeit ein Schreiben an da» PilgerschastS- komitä in Frankreich richten, daß man die Gläubigen, welche das Jubiläum zu feiern heabsichtigen, nicht entmuthigen dürfe ; im Gegentheil solle man sie ermuthigcn. In der That scheinen diese Ermahnungen von Erfolg gewesen zu sein, denn in der letzten Zeit treffen zahlreichere Pilgerzüge hier ein; fast täglich sieht man Trupp» von 80 bl» 100 Fremdlingen vom Bahnhöfe nach der Stadt ziehen meist Franzosen und Belgier, aber was für Leute sind es! Welche Gesichter und welche Kleidung! Sie scheinen aus den ver- borgendsten Winkeln Europa's hervorgcjucht zu sein. Wenn wir im vorstehenden Leitartikel die belgischen Nachbarn als die seindlichen Plänkler in unserem Kampfe mit Rom bezeichnet, so haben wir jedenfalls nicht zu viel behauptet, denn die dortige Regierung thut ihr Möglichstes, um das „freie" Belgien in einen Kirchenstaat zu verwan deln. Das geht unter Anderem daraus hervor, daß dem neuen Kardinal Dechamps, Erzbischof von Mechel», für den Tag des Einzugs in seine gute bischöfliche Stadt «in außerordentlich feierlicher Empfang bereitet werden soll. Auf Befehl der Kriegsministers wird die ganze Garnison in Parade auSrücken. Sechs Batterien und zwei Bataillone Infanterie werde» auf dem Platz vor der Kathedrale auf- gestellt, zwei Abtheilungen reitender Artillerie geleiten den Prälaten vom Bahnhose in sein PalaiS und außerdem donnern die Kanonen ihm ihre Salutschüße zu. Dieser Einzug ist also jedenfalls viel pompöser, als der Einzug Jesu in Jerusalem und man kann hier nicht sagen: „Wie der Herr, so der Diener." Das Unpaffende dieses Prunkes einsehend, richtete am 20. der Deputirte Jottrand die An frage an die Regierung, ob es begründet sei, daß sie dem Erzlnschos Dechamps bei seinem Einzuge in Mecheln eine» feierlichen Empfang mit militärischen Ehren zu bereiten beabsichtige. Der Interpellant erklärte, wenn die Mit- theilung wahr sei, werde die Regierung in Zukunft nicht mehr behaupten können, daß die Erzbischöfe keine Staats- das Kind ist überall im Wege. Nun — weinen Sie nur nicht gleich, ich habe sonst gar nichts gegen da» niedliche kleine Mädchen und kann mir denken, daß Sie ihm gut sind. Ich weiß auch, was Mutter sein heißt, aber was kann das Helsen? Mein Gott! wenn ich's dazu hätte! — aber Jeder muß sich nach seiner Decke strecken, und was man sich eingebrvckt hat, das muß man auSeffen. Wären Sie allein, Sie könnten unschwer ein Unterkommen finden, aber mit bem kleinen Kinde an der Brust ist nichts anzu fangen. Einen festen Dienst können Sie nicht annehmen, weder auf die eine noch auf die audere Weise. Wenn Sie außer dem Hause arbeiten, brauchen Sie eine Wärterin für das Würmchen, und was Sie verdienen, reicht nicht einmal sür Sie selbst aus, viel weniger für eine» Zweite». Daß mit den Ladenarbeiten nicht Seide zu spinnen ist, wissen Sie nun auch schon. ES wird nichts übrig bleiben, als die Armenkommission wegen des Kindes in Anspruch zu nehmen. Die Stadt muß ja so ost Mutterstelle ver treten, sie wird sich auch hier nicht weigern können. Wemfls Ihnen recht ist, so gebe ich meinem künftigen Schwieger söhne ein gutes Wort, daß er die Sache beim Vormund- schaftSamt und beim Magistrat in die richtigen Wege leitet. Haben Sie erst freien Kops, so werden Sie schon nicht ver derben " Rosa erschrak heftig. Ihr Kind der Armenkommission übergeben — ein entsetzlicher Gedanke. Lieber mit ihm den Hungertod leiden! Sie bat in ihrer Angst noch nm wenige Tage Geduld, es müßte sich ja ein anderer Aus weg finden. Er sand sich freilich — aber ob er betreten werden durfte? — Freiherr von Diestelhorst hatte, als er in jener Nacht zurückkehrte, zu seinem Entsetzen das Schlafzimmer leer an