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Amtsblatt de- Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSLmter u. der StadtrLthe zu Freiberg u. Brand. 1 WM MaUUM. 1 Mol ZMeM M »» j «i»<n »I« ,«sp-tmx WU, M, »««» A R.um w» >0 Pf-, Rechne«. V Sonntag, 31. Ja»«« der Urscht»« t. Arctt«t je». Wochen». Rt. » ll. für den and. T-g. Znser «erden di« V. 11 U. für nätstr Nr. angrn. konstitutionÄn unerwartete und beachtinSw»rth« Ausschlüsse gegeben. Herr RSnauü liefert der erstaunten Kommission «in klare« Bild der bonaparttfttschm Propaganda durch Druckschriften. Photographie« «nd mündlich« Propaganda in Las«'«, Births Häusern «nd andere« öffottltch« Orten; er legt» den ganze« MechantSmu« ihr»r wohletng,richteten KomttS'« dar, bezeichnet« di« Grüudtr «nd Haupt« itglied«r «nd gab ausführliche Aufschlüsse über den Srad ihr« Einflüsse« l» d«» . verschiedenen Departement«; er verstchert« endlich, daß dm Bona« partisten ein» förmlich» besonder» Partrt z« Gebot« fleht, der« Mitglieder und Berzweigungen ihm jedoch vollkommen bekannt seien. Damit noch nicht genug, bracht« Herr R«aa«U V«w«tf« dafür vor, daß da« LentralkomU« bereit« all» Beamt« bm«tchn«t hat, die bet der Restauration de« Kaiserreich»« irg»«d »t« Amt p» bekleiden hätten. Di» Präfekten find nicht blo« ernannt, sondern einige von ihnen verwalten sogar brrett« heimlich ihr Departement und stehen in Verbindung mit de« Maire« ihrer Partei od« anderen einflußreichen Personen der Ortschaften, di» d»r Wirkung der Muntztpalvertretuu-eu Schach biete« köu»»n. All« dl»s« Agmt« sandte« Bericht» an da« L««trÄkomUS ta Part«, in welch« di«» jentge» Mair»« »nd Adj»nktm bezeichnet war«, w«lch« würdig Tage-geschichte. D«r R»ich«tag genehmigt« am 29. in zweiter Lesung den Stengleinsch« Gesetzentwurf, betreffend di» Umänderung der Ictim in Reichtwährung noch den KommissionSanlrägen, nahm in dritt»r Lesung den vuhlsch«n Gesetzentwurf, betreffeud di» Maß regeln gegen die Reblauskrankheit, an. Der Antrag von Tellkampf wegen Vorlesung eines Gesetzentwürfe« über da« SesLngnißches« wurd« nach den Kommtsfiousbeschlüssen angenommen, damit stnd «ch di« bezüglichen Petitionen erledigt Der Reichskommtffar «klärt«, auch die Regierung halt« «ine Reform resp. gesetzlich« R«g«Iung de« Sefängnthwefen« für nothwendig. Der Gesetzentwurf üd«r die Raturalleistunq für da« Friedensheer wird in der fort- gffetzt« drill« Berathung nach den KommtssionSanträgen, zu »elchen Delbrück die Zustimmung d«r Bundesregierungen erklärte, «genommen. Hiernach wird die volle LageSkostenvergütung für gewöhnlich« Verhältnisse auf 80 Pfennige normirt, bei Prtissteig«- rung des WinterroggenS über 160 Mark für 1000 Kilo tritt ein« Rachvirgütung von 5 Pfennigen für je 10 Mark Pr«issteiger«ng bi« zur Höh» vo« 1 Mark «tu. Di» Borlag» kb»r EtnfSchnmg d*S Quartierletstungtg,setze« in Boyern »nd Würt«mb«rg, üb«r GwVtternng d« Umwallung Straßburg«, über die Kontrol» d»« Netch-hau«halt«s, d«s elsaß-lothringischen Landeshaushaltes durch di« preußisch« OberrechnungSkammer wird in dritter L«su»g d«batt«lo< angenommen Dem vernehmen nach wird der Reichs tag am 30. im Sitzungssaal« des Reichstags durch den Fürstin VÜmarck geschlossen Der Papst hat zur Subvention der katholischen Press» in England »in» Summe anwetsen lassen, welch« di« bisherig« Subvention um 180,000 Lire üb«rst«tgt. — Der furchtbar« Stur«, velchtr in d«n letzt« Tagen an d« englischen Küsten tobt«, hat viel« Verluste an Schiffen und Menschenleben verursacht. Der Empfang Saribaldi'S in der römischen Dep« ttrtenkammer am 26. d M., über d«n wir schon kurz berichteten, hat den lebhaften und etwas theatralischen Charakter an sich ge tragen, der jenseits der Alpen zu Haus» ist. Als der General in das Haus eingetreten war, erhob sich die gesammt« Linke und begrüßt» ihn während einiger Minuten mit Bravorufen. Al» die Ruh« wtederhergestellt war, fordert« ihn der Präsid«nt auf, drn üblichen Eid zu leisten. Garibaldi stand auf und sprach die Ede«- sormel ohne Zögern und mit klarer Stimme. Unmittelbar darauf begrüßte das ganze Hauk, Rechte und Link«, dies« Handlung mit einer dreifachen BelfallSsalve. Die Sitzung dauert» dann ohne and,ren Zwischenfall fort- Als d«r General das Haus verließ, versammelten sich di« Deputier« d«r Linken außerhalb de« Haus»« »nd bewillkommnet« denselben nochmal«. E« wird b«hauptet, so Ulegraphtrt man der „Times", der General beabsichtig», einige Z»tt tu Rom zu bUtb«; di« italienisch» Rtgierung s»he mit »inig»r Besorgntß dieser Ev«1ualität entgegen. W«it«r wird b»haupt«t, d«r S«n«ral hab« Capr»ra v«rlass,n, w«tl «r sich dort zu einsam sühlte »ud dan», umil «r tn Rom s«in wollt« tu drm Augenblicke, wo der Papst sterb«, um dt« ttaitrntsch« R«gt»ruug zu hindern, d«m Nachfolger Pto Rono'« trg«nd «tn« nachtheiltg« Konz«sfion zu mach»« E« tst allerdings nicht und«nkbar, daß g«rad« dt« Haltung der ttalt«isch«n R«gt«rung tn kirchlich« Ang»l«gtnhtitin Garibaldi m stimm auffällig« Erscheinen tn Rom vrranlaßt hat. Di« Etd»«l«tstung darf wohl al« «tn Bruch Garibaldi'« mit d«r republt- kaMschen Partrt tu Italien b«tracht«t w«rd«n. U«b«r dt« tr»sfitch« Organisation, Thätigkett und w«itr Ber- br«ttu«g d«r bonaparttsttsch«» Propagatwa in Frankr«ich hab« Aussagen de« Polizetpräf«kt«n von Pari«, L<!on Renault, tu d«r Kommission zur Untersuchung d«r tmp«rialistisch«n Umtri»b« seien, im Amt« zu bleibt». Di» größt« THMgkeit eutwtckm« all» diese zahlreich«» Ag«atm dm BouapaÄflM stet» tu dm Departement«, in welch« Parti«ll» Wahl« vatPuubmm war«. - Man kann sich denk«, welch«« Aufsihm «d WAche AüfmgUNN dt«se »u«lag«n tn d«r Kommisflo» und t» PubttkU» üüächiaGt heworgerufen haben; d«un war man auch schm» früher dnvm überzeugt, daß die imperialistisch« Propaganda mw vortrefflich G» leitete und weitverzweigte sei, wußte «an auch, daß dt« Boua partist« überall mit d«r größt« Suergt« uud Umsicht zu W«rk» gingen, so hatte man doch nie »tu« Ahnung davon «habt, daß mau e« mit einem vollständig« Staat im Staat* zu Ihm« hab« Di» Nationalversammlung ging am DommrStag, uachd«» st» zuvor den Sesttzentwurs über Besteuerung der Zündhölzer yt Em« berath« »nd angenommen halt», zur zweit« L«f» nellen Vorlagen über. Bezüglich di« verlaus» d«r „W T B " unterm 28. d M. folgend« Meldung zu: Raudot« von der Rechten de« Inhalt«, daß di« konstitutionell« Gesetzvorlagen überhaupt zurückgezogen werdm möchte«, ward« um großer Majorität abgelehnt Sin Gleich«« geschah mit dem Antrag» Naquet « von der radikal« Partei, nach welch»« a»«g»sproch« werden sollt», daß di» Rattonalv»rsamml»ng auf Grund d«r Kon stitution vom Jahr» 1848 gewählt Word«» s«t. Von 8abo»laye wurde der Antrag d«« link« Lentrumü «tugebracht und «ottvtrt, der dahin geht, daß die Regi»ru»g d»r Repubttk an« »wei Kann««» und etn»m Präsident« besteh«. Bet B»gründnng dies«» Antrag«» hob Laboulaye hervor, daß d»rs«ld» nur da«, va« ä« besteh«, auch zu einem Recht« mngistalt« soll». D«r »Beschluß, der sich für di» republikanische R«gi»rmig<sor« -»«sprach, sei zugleich d« Beschluß üb«r eine definitiv« Regierung. Der Antrag enthalt» nicht«, was den dem Marschall Mae Mahon üb»rtrag»n« Gewalt« entgegen sei. Die Mederherstellung der Monarch», s«i mnnvaltch, durch die republikanisch« RegterungSsorm werde in k«i«r Bqiehmeg den Interessen de« Eigenthum«, der Religion und d«r FamUt» p, nah« getrettn. Loui« Blanc sprach gegen dies,» Antrag, dnrch dm di, Frage vyn ihr«« eigentlich« Standpunkte verrückt werd«. Er könne nicht zugeben, daß man dt, republikanisch« R«gteru«a»- form übrrhanpt tn Frage stelle, uud müsse sich auch mit «tt- schttdenheit geg« dt» Bildung »ine« Sinate» auSsprechm. I» d« Freitag- Sitzung l»hnt« di« Nationalv«rsammlung dm Antrag d«S link« E»ntrum«, wonach di» R»gt«r»ng d«r R«p«bl8 an« zw^ Kamm»« und »tn»m Präsidmürn b,ft«hm soll, mit Süd g^m 335 Sttm«»n ab.