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»h Tageblatt Donnerstag den 4. Septemder M. LV5 gen und unter dem Parademarsche der MilitLrmuKk in den reichen dem erwünschten Erfolge begleitet. Den Fremden, welche die Aus stellung besuchten, fiel dies sehr auf. Rühmend muß eS dagegen: anerkannt werden, daß diejenigen Gewerbtreibendcn, welche sich be- theiligt hatten, im Ganzen schöne Proben ihrer Geschicklichkeit und ihres Fleißes gegeben haben. Dies ward von Fremden und Einhei mischen fast ohne Ausnahme eingestanden. Auch 17 Lehrlinge hatten in ihrer größern Anzahl recht Wackeres geleistet. Daß die ausge stellten Gegenstände Anerkennung gefunden haben müssen, läßt sich auS dem Umstande schließen, daß mehr als 2000 Menschen sie in Augenschein genommen — besonders kamen die Landleute sehr zahl-. reich — und daß nahe an 2000 Aktien angekauft worden sind; sie wurden selbst da noch lebhaft begehrt, als der Termin des Verkau fes bereits abgelaufen war. Don besonderm Wcrthe war eS, daß der Gärtner Scydcrhelm, ein ebenso strebsamer als befähigter Mann, dem Ganzen der Ausstellung einen höchst geschmackvollen Rahmen -durch seine Blumen gegeben hatte; selbst ein kleiner Springbrunnen fehlte nicht. Während unter den Einheimischen z. B. die Tischler, die Kürschner, die Buchbinder, die Büchsenschäfter sich vielen Beifalls zu erfreuen hatten, sowie die allbekannte Schlegel'sche Fabrik, ge wann ein junger Mechaniker auS Niederschönau durch seine ötvno- -nomischen Maschinen den Beifall der Sachverständigen. Genug, ,in Absicht auf die Qualität ist die Ausstellung eine sehr erfreuliche Er scheinung zu nennen. Bei dem Ankäufe der Gegenstände mußten natürlich die Interessen der Aussteller und der Aktionäre zugleich in'S Ta-esgeschichte. Bon der erzgebirgische« Mulde, 31. August. Gestat ten Sie mir über die Freiberger GewerbeauSstellung, nachdem sie mit der gestrigen Verloosung der angekauftcn Ausstel lungsgegenstände als völlig geschlossen zu bewachten ist, einige Zei len. Sie war 8 Tage lang geöffnet. Ich habe Gelegenheit gehabt, - mich mit den obwaltenden Verhältnissen etwas näher bekannt zu ma chen. Freiberg kann, weil eS über die erforderlichen Wasserkräfte , nicht verfügen kann, indem der Berg- und Hüttcnbau sie zunächst und vorzugsweise in Anspruch nimmt, und ehe die Kohlen deSPlaum- schen Grundes um geringen Preis herbeigeführt werden können, Fa brik- und Industriestadt nicht sein. Daß Freiberg aber auch den ge werblichen Höhepunkt in vieler Hinsicht noch nicht erreicht hat, den cH recht wohl erreichen könnte, das hat die jüngste GewerbeauSstel- den zehn sächsischen Städten, welche durch ihre Teweckevereiue -c,, tim angekauft hatten, ist Dresden und Zittau am Meisten durchs Glücksrad begünstigt worden. Wir schließen diesen kutzen Bericht mit dem aufrichtigen Wunsche, daß die Freiberger Gewecktreibend«! dm Heist der Zeit und die Anforderungen, die er mit unbeugsamen Willen an sie macht, inSgesammt erkennen Mögen! Dann wird ihr bürgerliches Wohlsein sich mehren und auch sie zur Befestigung der Uckerzeugung beitragen, daß ein fleißiges und strebsames Bürgerthum . zu dm edelsten Zierden des Vaterlandes mnd zu den ergickigstea Quellen deS NationalreichthumS gehöre! , (Dr. I.) Dresden, 2. September. Heute Mittag kurz nach 1 Uhr, langten mit einem Extrazuge der sächsisch-böhmischen Eisenbahn die., irdischen Uckerreste Sr. Hoheit, des am 27. August z« Wim verstor benen Herzogs Ferdinand von Sachseo-Koburg-Gotha in Begleitung lung bewiesen. Ganze Gewerbe hattm sich von der Bethciligung „ ausgeschlossen, andere waren nur sehr schwach vertreten. Alle Auf- y,n Heiterei vaM ein Bataillon Infanterie mitHahne und ÄtM fordemngen und.Bemühungen keS GeweckeverelnS warm nicht Von war, wurde der Zug im Auftrage Sr. Mchesiät deS KöMz von dem Prinzen Georg und dem Herrn Hofmarschall v. GerSdoE empfangen. Der Sarg wurde von 24 Unteroffizieren auS dem stha- - Freiberger Anzeiger . ....... Buh . . -- .-5 zweier Söhne des Hohm Verstorbenen, der Prinzen Augustuyd Leo pold Durchlaucht, hier an.. Auf dem Bahnhofe, wo eine Schwatz» wagen gehoben, worauf sich der unter Leitung deS königl. Hoftnar- schallamteS formitte Trauerzug unter dem Geläute aller Glocken durch die Stadt nach dem Leipziger Dahnhofe in Bewegung setzte. Voran zog eine halbe Schwadron Reiterei, ihr folgte dck Touyer-. nmr der Residenz, Herr Generalmajor v. Rockhausen, sodann daS halbe Bataillon Linieninfanterie mit der Musik und Fahne, welchem sich Herr Kriegsminister Generallieutenant Rabmhorst, die Generali tät und ein großer Theil des OffiziereorpS der hiesigen Garnison zu^ Pferde anschloffen. DaS MusikcorpS spielte dm Trauermarsch. Der^ mit sechs reich geschirrten, von Hoflakalm geführten prächtigen Rap» ' pm auS dem königlichen Marstalle bespannte Leichenwagen war zu. bcidm Seiten vonHofdiencrschaft und Unteroffizieren begleitet. Ihm zunächst folgten in einem königlichen Galawagm Se. Königl. HohÄ Prinz Georg und die beiden Söhne deS Verstorbenen. Drei wtltfck königliche Hofwagm führten dm Herrn Hofmarschall v. GerSvotss,.'. Herrn Oberhofprcdiger v. Harlcß und die Adjutanten der PrinjflN^ DaS andere halbe Bataillon Infanterie und die halbe Schwadron Reiter schlossen den Zug, der sich unter dem Zudtänge eineS zahlrei chen Publikums langsam durch die Straßen der Altstadt über die Brücke nach Neustadt bewegte. Im Leipziger Bahnhofe wurde hier ... der Sarg wiederum durch 24 Unteroffiziere auS dem Leichenwagen Auge gefaßt werden. Auf diese Weise gelang eö, 367 Gewinne zu gehoben und sodann zur Weiterbeförderung (für heute bis Leipzig) wachen. Den höchsten Gewinn — einen vorzüglichen schön gearbei« übergeben. - - (Dr. I.) ' tcten Sccretär von Mahagoniholz, 60 Thlr. an Werth, — ließ die Leipzig, 31. August. Der gestern Abmd um » Uhr voit Glücksgöttin einem hiesigen Offiziersdiener zu Theil werden. Von Dresden auf der Lelpzig-DreSdner Eisenbahn hierher abgegütitzeM -