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27. ländlichen liberaler Seite Kandidat auf« cagergrredtcdtt. L-«tsche» Sketch. — Zur Landtagswahl. Für den Herr Kantor Schröpfer; Mitwirkrnde sind außer dem Kirchen- chor Frau Dora Schieblrr, Herr Organist Seyfferth und einige Solisten des Stadtorchester-. f Der La»-eSk«lt«rrat für das Kö«igretch Sachse« wird seine diesjährige Plenarsitzung am 4., 5. und 6. No vember im Sitzungssaale der zweiten Kammer im Ständehause zu Dresden ubhalten. f Das Wetter t» Vttader. Dem 100jährigen Ka- lmder zufolge, dessen Glaubwürdigkeit der moderne Mensch allerdings mit Recht in Zweifel zieht, soll sich dir Witterung im Oktober während der ersten neun Tage regnerisch ge stalten. Am IO. und II. dürfte mit klarem Himmel zu rechnen sein, für die Zeit vom 12. bis 26. aber stehen wieder trübe Tage mit ergiebigen Niederschlägen in Aussicht. Der Schluß des Monats soll Nebel und Frostwetter bringen. Bruno Bürgel, der Nachfolger Rudolf Falbs, ist anderer Ansicht. Er prognostiziert für die ersten Oktobertage warme, sonnige Witterung. Mit dem 4. dürfte es dann kühler wer den, aber llar und trocken bleiben, und so soll das Wetter bis zum 14. anhalten. Hierauf dürften bei eintretender Trübung schwache Niederschläge nicht ausgeschlossen sein. Für die Zeit vom 17. bis 24. Oktober wären wieder klare, trockene und kühle Tage zu gewärtigen, vom 25. aber bis zum Schlüsse des Monats muß man sich schon auf stürmische, regnerische Witterung gefaßt machen. Während der genannte Gelehrte im 14. Oktober einen kritischen Tag von nur mitt lerer Stärke erblickt, bezeichnet er den 28. des Monats als einen kritischen Termin von hoher Ordnung, der möglicher weise Erdbeben und Grubenkatastrophen mit sich bringt. sd. Rte-erlichteua«. Die Pflichtfeuerwehr in Gemein schaft mit der frei«. Fabrik-Feuerwehr der Paradiesbettenfabrik hält nächsten Sonnabend abend eine Nacht-Uebung ab, bei welcher Gelegenheit Alarm-Signale gegeben werden. 's* AuerSwalöe. Die hier am kommenden Sonnabend im „Gasthof zur Amtsschenke" stattfindende öffentliche Wählerversammlung wird, wie aus einem Inserat in dieser Nummer des Tageblattes zu ersehen ist, vom National liberalen Verein zu Oberlichtenau und Umgegend einberufen. Es werden sprechen der nationalliberale Kandidat für den 32. ländlichen Wahlkreis, Herr Landtagsabg. Ernst Stephan Clauß-Plaue über die letzte Landtagssession und die Auf gaben des künftigen Landtags und Herr Schuldirektor Vor werk-Untersachsenberg über die politische Lage im Reiche und in Sachsen. Herr Vorwerk war bekanntlich Kandidat im IS. sächsischen Reichstagswahlkreis, er gilt als hervor ragender Redner. f-s. Oberwiesa. Die Photographische Kunstanstalt von Ll. Seeber Nachflg. (Inh. Paul Hartmann) hier wurde auf der Internationalen photographischen Ausstellung zu Dresden für einen Atelier-Apparat eigener Erfindung (D. R.-G.-M. 375492) mit dem Diplom zur Silbernen Medaille aus gezeichnet. * — Chemnitz. Mit Genehmigung des Ministeriums des Innern wird die Landgemeinde Helbersdorf am 1. Oktober mit der Stadtgemeinde Chemnitz vereinigt. — GerSdorf (Bez. Chemnitz). In der Nacht zum Dienstag entstand, vermutlich durch böswillige Brandstiftung, in der sogen. Krötzschmühle (Besitzer Herm. Keßler) Feuer, daS so schnell um sich griff, daß das umfangreiche Wohnhaus mit Müllereianlage binnen kurzer Zeit vollständig niederbrannte. — Freiberg. Am Tage vor seiner Entlassung aus dem Militärdienst hat sich hier der Gefreite Schossig von der 9. Kompanie des 177. Infanterieregiments das Leben ge nommen. Im Militärbadeteiche im Hospitalwalde wurde ein Seitengewehr mit Koppel gefunden. Als man sestgestellt hatte, daß diese Gegenstände dem Gefreiten Schossig gehörten, der, erst kurz vorher mit dem Bataillon aus dem Manöver heimgekommen, seit Mittag verschwunden war, suchten Offi ziere und Mannschaften des hier garnisonierenden 3. Bataillons drS 177. Regiments die Ufer des Teiches ab. In der Nähe des Teichschützens fand man Schossig tot im Wasser liegen. WaS den jungen Mann am Tage vor seinem Wiedereintritt ins Zivilleben zu diesem traurigen Schritt veranlaßt hat, ist noch nicht aufgeklärt. Irgend welche dienstliche Veranlassung ist nicht vorhanden. Schossig sollte als Unteroffizier der Reserve entlassen werden. — Dresden. Prinz Johann Georg ist gestern vor mittag */,!! Uhr über Köln nach Paris und St. Germain en Laye abgereist, wo er mit seiner Gemahlin zusammentrifft. Beide werden etwa bis zum 14. Oktober dort Aufenthalt nehmen. — Zwischen dem Dresdner Bankverein in Dresden und der Magdeburger Privatbank in Magdeburg ist vorbehalt lich der Genehmigung der beiderseitigen Generalversammlungen ein Vereinigungsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Geschäfte der beiden Institute unter der Firma.„Mittel deutsche Privatbank A.-G." mit Wirkung vom 1.Januar 1910 gemeinschaftlich geführt werden. Die Mitteldeutsche Privatbank erhöhte zu diesem Zweck ihr Kapital von 36 auf 50 Millionen Mark und bietet die neuen Aktien den Aktio nären des Dresdner Bankvereins in der Weise an, daß auf je 6000 Mark Aknen des Dresdner Bankvereins 5000 Mark Aktien der Mitteldeutschen Privatbank entfallen. Der Divi dendenschein für 1909 des Dresdner Bankvereins wird mit 5 Prozent zur Auszahlung gelangen. Die neuen Aktien der Mitteldeutschen Privatbank nehmen vom I. Januar 1910 an der Dividende teil. — Rabeberg. Das anderthalb Jahre alte Kind einer hiesigen Familie ist in einem unbewachten Augenblick in einen am Fußboden stehenden Topf kochenden Wassers ge fallen und hat sich dabei stark verbrannt. Diesen Brand wunden ist das Kind erlegen. — Döbel«. Ueber das Vermögen des Buchdruckerei besitzers Dagobert Culp, des Verlegers des „Döbelner General anzeigers", ist vom hiesigen Amtsgericht das Konkurs verfahren eröffnet worden. Das Schicksal des bereits im 18. Jahrgange erscheinenden Blattes zeigt, wie schwierig es heutzutage für einen Zeitungsvcrleger ist, die immer mehr wachsenden Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen. Da auch die 15 Jahre lang erschienenen „Auer Neuesten Nachrichten" sich nicht mehr halten konnten, sind binnen kurzer Zeit zwei Zeitungsunternehmen in Sachsen ein« gegangen. — Leipzig. Am Abend des 28. April d. I. kam die ^chmiedsehefrau Pauline Thoma in Lindenau in rin dortiges früher, die Mehrheit erlangen werde. Darüber, welche Partei die zweitstärkste Fraktion bilden werde, waren die Meinungen geteilt; die Mehrheit neigte dazu, den Sozialdemokraten diese Position zuzuerkennen, so daß dann die Nationalliberalen an dritter Stelle stehen würden. Bei der genauen Prüfung der Wahllisten habe sich nämlich ergeben, daß die Resultate der Pluralstimmen von den Nationalliberalen im Landtag seiner zeit viel zu optimistisch angesehen wurden, daß man eine ganze Anzahl Wahlkreise, die man als sicher für die Ord nungsparteien halte, nach den jetzt festgestellten Ziffern wohl au die Sozialdemokraten werde abtreten müssen. Man war der Ansicht, daß die Zahl der sozialdemokratischen Sitze bis hoch in die 20 steigen werde. Än Stichwahlen rechnet man jetzt schon auf 40. — Först Bülow wird in Rom am I. November erwartet. Alle Vorbereitungen für seinen Empfang werden getroffen. — Eine Amerikafahrt Dernburgs, Pie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der Staatssekretär des Reichskolonial amts Dernburg hat sich in Begleitung des Referenten für Landwirtschaft im Kolonialamt, Regierungsrat Dr. Busse, nach Hamburg begeben, um mit dem am Donnerstag nach New-Jork abgehenden Dampfer „Cleveland" eine Dienstreise in das Baumwollgebiet der Vereinigten Staaten anzutreten. Die Reise hängt mit der Absicht des Staatssekretärs zusam men, dem Anbau von Baumwolle in den deutschen Schutz gebieten größeren Umfang zu geben und die dahin zielenden Bestrebungen der kaiserlichen Gouvernements und kolonial- wirtschaftlichen Komitees zu fördern und zu stützen. Auf der Rückreise wird Staatssekretär Dernburg Einladungen der African Society in London und der Liverpool Chamber of Commerce zu je einem Bankett folgen. Die Rückkehr des Staatssekretärs erfolgt ungefähr am 15. November. — Der „Zeppelin III" ist gestern nach Friedrichs hafen zurückgefahren und nachmittag 6 Uhr 50 Min. in Manzell glatt gelandet. vefterreich-U«-ar«. — Demission des ungarischen Kabinetts. Nach der vorgestrigen Audienz des Ministerpräsidenten Wekerle beim Kaiser hatte es den Anschein, als ob die ungarische Krists in ruhigere Bahnen einlenken würde. Der gestrige ungarische Ministerrat hat jedoch diese Hoffnung zerstört. Kossuth hat sich wiederum von den Drohungen Jusths und der Bank gruppe einschüchtern lassen und befindet sich von neuem in scharfem Gegensatz zu den Ministern der 67er Parteien. In folgedessen beschloß der Ministerrat, dem Kaiser neuerlich die Gesamtdemission zu überreichen. Wekerle wird den Kaiser ersuchen, das neue Ministerium noch vor dem Zu sammentritt des Reichstags am 28. September zu ernennen. Bestimmend für die sofortige Demission des Kabinetts war die Drohung der Bankgruppe, eine abermalige Vertagung des Parlaments am 28. d. M. nicht mehr zu gestatten. Die Ernennung eines Kampfministeriums gegen die Unabhängig keitspartei gewinnt nunmehr an Wahrscheinlichkeit. F t a l i e «. — Wie aus Rom gemeldet wird, ist der mehrfach auf geschobene Besuch des Zaren in Italien nunmehr für den 10. Oktober in Aussicht genommen. Die Reiseroute des Zaren geht von Livadia bis zum Hafen von Constanza zu Wasser, darauf wird die Fahrt über Berlin und Florenz mit der Eisenbahn fortgesetzt. Servier». — Prinz Georg ersuchte einen seiner Freunde, in einem Agramer Blatte eine Erklärung zu veröffentlichen, worin der Prinz sagt: „Alle Nachrichten, daß ich bestrebt bin, meine Thronfolgerechte wiederzuerlangen, sind unwahr. Ich werde mich, bis verschiedene Hindernisse beseitigt sind, auf mehrere Jahre ins Ausland begeben; aber nicht nach Rußland, sondern höchstwahrscheinlich nach Afrika und von dort über Asien nach Amerika." Schließlich erklärt der Prinz BeerdigungSgeschäft und teilte mit, daß eine bei ihr zu Besuch weilende Verwandte plötzlich gestorben sei. Sie beauftragte daher den Geschäftsinhaber, die Beerdigung zu übernehmen. Sie wurde jedoch darauf hingewiefen, daß zuerst die ärztliche Leichenschau vorgenommen werden müsse. Frau Thoma ging daraufhin fort und blieb verschwunden. Am anderen Morgen holte eine ihrer Töchter einen Schutzmann vom Polizeirevier mit dem Ersuchen, er möge doch einmal mit in die Wohnung kommen. Dort fand der Beamte in einer Dachkammer im Bett eine weibliche Leiche. Die weiteren Erörterungen der Behörde ergaben, daß die Tote die 22jährige Arbeiterin Sch. au- Humelshain war, an der die Thoma offenbar ein Ver brechen gegen das keimende Leben vorgenommen hatte. An den Folgen der an ihm vorgenommenen Eingriffe war das Mädchen gestorben. Als man zur Verhaftung der Frau Thoma schreiten wollte, war sie nicht zu finden, so daß ein Steckbrief gegen sie erlassen wurde. Wie man vermutete, war die Thoma nach der Schweiz geflüchtet, wo sie auch nach einigen Wochen festgenommen wurde. Da die Verhaftete von Geburt Oesterreicherin ist, so verging einige Zeit bis zu ihrer Auslieferung an die hiesige Staatsanwaltschaft. Jetzt befindet sie sich hier im Untersuchungsgefängnis und ist daS Straf verfahren wegen des genannten Verbrechens, sowie wegen fahr lässiger Tötung gegen sie eingeleitet worden. Wahlkreis (Döbeln-Flöha Land) wurde von Stadtverordneter Heinrich Beck-Dresden als gestellt. Der Wahlkreis war bisher vertreten durch den Führer der sächsischen Konservativen Geh. Rat Dr, Mehnert, der eine neue Kandidatur abgelehnt hat, — Der Gesamtvorstand des Konservativen Landesvereins hielt Mittwoch im Ständehaus zu Dresden eine vierstündige Sitzung ab, zu der auch die Vorsitzenden der konservativen Landesvereine, sowie die sämtlichen im Lande aufgestellten konservativen Landtagskandidaten eingeladen und erschienen waren. Nach der eingehenden Durchsprechung der Lage in sämtlichen Wahlkreisen wurde festgestellt, daß die Konservativen im kommenden Landtag zweifellos wieder die stärkste Fraktion stellen werden, daß es jedoch nach Lage der Verhältnisse noch ungewiß bleibt, ob sie auch wieder, wie auch alle Nachrichten über Zwistigkeiten zwischen ihm und dem König, dem Kronprinzen Alexander, den Ministern Pa- sitsch und Protitsch, sowie anderen Persönlichkeiten als voll ständig unbegründet. «rtecher»lanv. — Der griechische Kronprinz landeSverwie- sen? Wie aus bester Quelle verlautet, hat daS griechische Offizierskorps einstimmig beschlossen, dem Kronprinzen Konstantin bis auf weiteres die Rückkehr nach Griechen land zu verwehren. Erst nach erfolgter Reorganisation der Armee und Marine soll dem Kronprinzen die Rückkehr wieder gestattet werden. Dieser Beschluß, für den man in der Kammer eine Mehrheit zu erhalten hofft, ist dem Könige kund gemacht worden. — (Recht nett!) venwrcdt«. * Ei« Unfall deS „P«rsev«l IV«. Nachdem am Diens tag das Motorluftschiff „Parseval IV" gut gelungene Auf stiege unternommen hatte, stieg es gestern vormittag abermals zu einem Fluge auf. Der Motor hatte gegen einen sehr starken Südostwind schwer zu arbeiten. Das Luftschiff ma- növerierte etwa eine Stunde lang tadellos und entfernte sich dann in südöstlicher Richtung. Als es sich dann wieder über der Stadt Bitterfeld befand, blieb plötzlich der Pro peller stehen. Da das Luftschiff nur einen Motor und einen Propeller besitzt, war es der Luftströmung preisgegeben und konnte vor seiner Halle nicht landen. Auch lag Gefahr vor, daß das Luftschiff mit den Schornsteinen in Kollision geraten könnte, weshalb Ballast ausgeworfen werden mußte. Auf dem Gelände hinter der Stadt wurde dann die Landung versucht und sie gelang schließlich, wenn auch unter großen Schwierigkeiten; allerdings stieß die Gondel einige Male auf den Erdboden auf. Personen sind nicht verletzt worden. In der Gondel befanden sich Major v. Parseval und zwei In genieure, * Bo« -er Kulturarbeit -er Rheinische« Msfio« i« Devtsch-SÜ-westafrika teilt die August-Nummer der „Rhein. Misstonsberichte" mancherlei Interessantes mit. Augenblicklich sind sieben Handwerkerbrüder im Lande, die neben ihrer Tätig keit auf den Missionsstationen auch willige Eingeborene in ihrem Handwerk unterrichten sollen. Außerdem sind seit einiger Zeit Missionsfarmer ausgesandt worden, die auf einer Reihe von Farmen Ackerbau und Viehzucht in größerem Maße zu treiben begonnen haben. Eine große Farm, die sich bereits rentiert, besteht zurzeit in Gaub. In den Gärten werden Apfelsinenbäume gezogen, ferner Mais, Luzerne, Bohnen, Melonen, Gemüse, Kartoffeln, Wein, Feigen und Bananen angebaut. Daneben wird Viehzucht betrieben mit Rindvieh, Schafen, Ziegen, Schweinen und Eseln. Vielleicht wird später auch eine Straußenzucht angelegt. Eine zweite Farm ist so eben in Omburo, der früheren Missionsstation, in Betrieb genommen worden, weitere sind in Aussicht. Ihre Erträge werden einen willkommenen Beitrag zu den großen Kosten der südwestafrikanischen Mission liefern. Aber, was noch viel wichtiger ist, diese Missionsfarmer sollen die Eingeborenen zur Arbeit und Kultur erziehen und sie zu rationeller Landwirt schaft qnleiten. Auch werden in solchen Betrieben ältere, nur noch mit halber Kraft arbeitende Eingeborene, die anderswo vielleicht entlassen werden, Arbeitsgelegenheit und Verdienst finden. Alles in allem: ein Stück Kulturarbeit, das der so viel geschmähten Rheinischen Mission in Südwestafrika alle Ehre macht. * DasKi«-,-aS sei«Mqma sucht. Die Berl. „Morgen post" erhielt folgende Zuschrift: „Ich heize Charlotte Pietzyer wohne Langestr. 65 III Tr. Berlin, bin 9 Jahre alt. Darf Ihnen wohl bitten das Sie in Ihrer Zeitung einmal den Leuten fragen wo meine Mamma ist, sie ist heute schon drei Wochen weg, ich weiß nicht wo sie ist. Meine Mamma heißt Emma Pietzner geborne Schultze, ist 1865 am 15. März in Werder Kreis Niederbarnim geboren also 44 Jahre alt, hatt ein grauen Oberrock schwarze Strümpfe schwarze Hausschuhe einen schwarzen Strohhut mit roten Band rote gestreifte Bluse graumelierten Haaren, siet sehr ckrank und leident aus. Bitte Ihnen sehr um Ausckunft meiner Mamma. Hochachtend Charlotte Pietzner neun Jahre alt." — Hoffentlich kommt Mama bald wieder. * Etueu SchS-el v»u be«ei-e«Swerter Hörte besitzt der italienische Erdarbeiter Sardori in Harburg. Er geriet mit mehreren Arbeitskollegen in Streit und erhielt mit einem Spaten einen solchen Hieb über den Kopf, daß der Stiel abbrach. Dieses Ereignis schien der Getroffene sehr „an genehm" zu empfinden; er hob den Spatenrest auf und sagte: „So, nun habe ich wenigstens einen Beweis dafür, was Ihr für Verbrecher seid —". Spruchs und ging zum lebhaften Erstaunen seiner Widersacher von dannen, um den Stiel, der an seinem Kopf zersprungen war, als „oqrpus äolioü/ dem Wilhelmsburger Polizeibureau zu überbringen. * Kleider a«S Aü»«i«i»m find nach einer Meldung aus London das Allerneueste, und sie finden in gewissen Kreisen lebhafte Bewunderung. Aluminium al» Kleiderstoff wirkt queck- silberartig und soll besonder» Frauen von schönem Wüchse gut stehen — was aber vielleicht mehr an den Frauen, als an dm Aluminiumkleidern liegen dürste. Ejne besonder» glänzende Wirkung sollen die Kleider ay» Aluminium habm, wenn man sie mit einem Netzwerk von Diamanten garniert — das pflegt aber auch bei anderen Stoffen nicht übel zu wirken. Indessen schwikigt sich ein Bewunderer der Alumtntumkleider zu dem Hymnu» auf, daß ein Kleid au» Aluminium, bedeckt von einem leichten Diamantennetze, an tauige Marienfäden erinnere, die im Sonnenscheine erglänzen. Trotzdem bleibt es mehr al- fraglich, ob diese neueste Laune der Modetechnik in weiteren Kreism Eingang finden wird. * «tue recht merkwürdige Vorbereitung zur «he kam in einem Wiener Prozeß zur Sprache, über den das „Jllustr. Extrablatt* folgendermaßen berichtet: Der Markeur Schwend hat sich vor dem Favoritener Bezirksrichter wegen mehrfacher Verletzung seiner Braut Katharina Matkowitz zu verantworten. — Richter: „Sie sollen Ihre Braut blutig geschlagen und übel zugerichtet haben?" — Angekl.: „Ich hab' ihr nur einige Ohrfeigen gegeben, weil wir bald heiraten." — Richter: „Ist das auch ein Grund zur Mißhandlung?" — Angell.: „DaS ist so: Sie hat viele Fehler, wie ein kleine- Kind, besonders ist sie furchtbar tratschsüchtig! Da hat sie selber gesagt, ich soll ihr vor der Hochzett dann und wann