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n Sonnabend, de» 8. Rai. 187U FrankLnberger Mchrichtsblatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtraches zu Frankenberg. ... ....ai.iu, Erscheint wöchentlich drei Mal. BiertelMrlich 1t Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. aus unser Blatt werden für die Monate ILal und zum Preise von 85 Pfg. entgegengenommen. Viv Lxpväition Ses krallkeaberxer kksokrivdt8dlLUv8. Bekanntmachung über gefundene Gegenstände. In hiesig« Kirche ist um Weihnachten 1873 ein mit schwarzem Einband und Goldschnitt versehenes Gesangbuch, sowie vor einige« iTagen auf der Straße bei der Benebir'schen Schankwirthschaft ein kleiner Siegelring mit Stein gefunden und anher abgegeben worden. Zur Ermittelung der rechtmäßigen Eigenthümer dieser Gegenstände wird Solches nach 8 239 des bürgerlichen Gesetzbuches hierdurch bekannt gemacht. Frankenberg, am 5. Mai 1875. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. Auch in diesem Jahre werden etliche Impfungen direkt vom Kalbe auf Kinder vorgenommen und zwar im Dorfe Sachfevbarg UN in DitterSbach. Ich nehme hierzu täglich Anmeldungen entgegen. Auch bin ich bereit, an anderen Orten derartige Impfungen auszuführen, sofern mir ein geeignetes Kalb (6—15 Wochen altes gesundes Kuhkalb) gestellt wird und bin ich ermächtigt, dem Besitzer eines solchen Kalbes für die aufzuwenbenbe Mühe eine entsprechende Entschädigung zu zahlen. Frankenberg, den 23. April 1875. vr. Fickert, BezirkSarzt. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 7. Mai. — Wiederum hat unser benachbartes Ebers dorf rin Schadenfeuer betroffen. Am Himmel» sahrtSlag Abends ^>0 Uhr entstand in dem Goitsr. Thümer'scheu Gute daselbst auf bisher Unermittelie Weise Feuer, welches rasch um sich griff und in kurzer Zeit drei Gebäude der Be» fitzung in Asche legte. Ein viertes Gebäude ist erhalten worden. Hülse war ans benach» barten Orten rasch znr Hand, doch konnten aus Mangel an Wasser von den anwesenden Spritzen nur wenige in Thätigkeit kommen. Mobiliar konnte gerettet und Viehbestand (bis auf den Kettenhund, welcher mit verbrannte) in Sicherheit gebracht werden. Böswillige Brand- stistung wird vermuthct. — Ernstlich zu rügen ist jedenfalls der voreilige Feuerrus, der auch bei dieser Veranlassung — trotz deS deutlich genug ein auswärtiges Schadenfeuer kündigen» den vollkommen richtigen Stürmens vom Thurme — wieder in den Straßen unsrer Stadl erscholl und den nichts ahnenden Bewohnern die Be fürchtung autdrüngcn mußte, daß in der Stadt selbst der Feuerherd zu suchen sei. Bei aller Anerkennung solchen Feuereifers möchte wohl die Mahnung um Platze sein: „Blinder Eiser schadet nur!" — vielleicht mehr noch, da der Unfug wiederholt schon vorgekommen, sich em pfehlen, daß von Seiten deS Publikums selbst den brauseköpfigen Lärmschlagern durch Fest halten' Schranken gesetzt würden. — In den Räumen der k. AmtShauptmann» schäft zu Flöha fand am 3. d. M. die dritte öffentliche Sitzung deS vezirkS-AuSschuffeS statt. Zu derselben (einen Bericht über die zweite Sitzung haben wir s. Z. nicht gesunden oder viellticht übersehen) hatten sich nach dem Dr. I. di« dermaltgen Mitglieder sämmiltch eingefunben. Die auf die Tagesordnung gestellten BeraihungS» Gegenstände waren sehr zahlreich, boten jedoch ür weitere Kreise nur wenig Interesse dar. Bemerkt mag indessen doch sein, daß von 13 zum Vortrag gelangten Gesuche« um ConcessionS. ertheilung zum Betrieb der Gast, oder Schank» Wirtschaft, sowie zum Kleinhandel mit Spiri tuosen nur 3 genehmigt wurden. Die Sitzung währte, mit einstündiger Unterbrechung, von früh 9 Uhr bis Abends z7 Uhr. Die Superreviston der Militärpflichtigen im Aushebungsbezirke Flöha findet am 25., 28., 28. und 29. Juni in Flöha statt. Gleichwie in Dittmannsdorf hat auch in DitterSdorf bei Zschopau am 28. v. M. die dritte Klaffe der dafigen Schule geschloffen wer- den müssen, weil der größte Theil der Kinder an den Masern und am Scharlachsieber erkrankt ist. Die Strecke Glauchau-Penig der Mulbenthal- eisenbahn wird am 19. d. für Personen» und Güterverkehr «öffnet. In Leipzig machte am 4. d. M. ein aus Elterlein gebürtiger Gürilergehülfe auS Eifer sucht einen Mordversuch gegen seine Geliebte, ein Dienstmädchen. Zwei Schüsse, die er auS einem 6läufigen Revolver auf das Mädchen gab, verwundeten dieses zum Glück nur leicht an der Stirn. Der Schall der Schüsse führte Leute herbei, vor denen der Thäter die Flucht ergriff, aber in der Promenade seftgenommen wurde. Bet dem Versuche, ihm die Waffe zu entreißen, entlud sich ein Schuß, wodurch einer der Verfolger, ein Schriftsetzer, leider in die Brust getroffen und so schwer verletzt wurde, daß sich sein Transport in- Krankenhaus nöthig machte, wenn auch die Verwundung nicht lebens- gefährlich sein soll. Der Verhaftete gestand offen ein, daß er beabsichtigt habe, daS Mäd chen zu tödten. — Ein andrer UnglückSsall kam an demselben Tage in Leipzig vor. Eia gegen Mitternacht beim Räumen einer Grube mitbe- schäftigter GutSbefitzerSsohn auS der Rähe von Leipzig fiel bei dem Versuche, «inen in die Grube gefallenen Eimer herauszuholen, in diese, von Gasen betäubt, hinein und wurde mit großer Mühe erstickt wieder herauSgezogea, während glücklicherweise zwei andere beim Rettungsver suche beiheiligt« Leute, die gleichfalls betäubt in die Grube fielen, ins Leben zurückgerustn wer» den konnten. AuS Zittau schreibt man der „8 Z." untern» 3. Mai: Aus den Bergen unserer Südlaufitz haben die Wirthe in den letzten Tagen ihre Wohnstätten wieder bezogen. Gestern wurde aus dem höchsten Gipfel unseres Gebirges, der Lausche, die Wirthschaft eröffnet, welche im Laufe eines jeden Sommers Tausenden Unter kunft und Erfrischungen bietet. Auf der nach Sachsen zu gelegenen Nordseite diese- Berge- liegt der Schnee stellenweise noch mehr al- ein Fuß hoch. Einen prächtigen Anblick gewähren die noch vollständig schneebedeckten Höhenzüg« deS JsargebirgeS. Die sehr umfangreichen baulichen Einrich tungen, welche für die Filialen der Preußischen Bank in Leipzig, Dresden und Chemnitz noch- wendig werden, namentlich behufs entsprechender Herstellung der Tresor-, machen eine Verschie- düng VeS Termins für den Beginn der Wirk samkeit derselben nothwendig. ES wird dieser Zeitpunkt deshalb, wie man heute berichtet, vom 15. Mai aus den 15. Juni hiauSgeschoben werden. Die Beneraldirection der sächsischen StaatS- eisenbahnen wirb künftig ihre Sommer» und Wintersahrpläne nicht mehr auf dem Wege deS Inserate- veröffentlichen, sondern eS soll den bisher zur Insertion benutzten Blättern ein voll ständiges FahrplaniEremplar als Ertrabeilag« eingesügt werben, so daß solcher Art die Abon nenten der Blätter ein neues Fahrplan-Sremplar der sächs. StaatSeisenbahnen gratis erhalten. . Auf solche Weise kommt eine sehr bedeutende Auzahl von Fahrplan-Eremplaren unter da- Publikum zur Bertheilung, und ist diese Be kanntmachung jedenfalls eine viel zweckmäßigere, al- di« durch einfache Inserate. Auch die Abon nenten unsere- Blatte- werden demnächst auf diese Weise den mit dem 15. b. M. in Kraft tretenden Sommerfahrplan erhalten. In Mittweida ist der Brandstifter de, im Mär» vor. I. in der Rochlitz«, Vorstadt ntederge-