Volltext Seite (XML)
Gu- Heute Vormittag ^II Uhr entschlief nach langen und schweren Leiben meine herzensgute Frau, unsere liebevolle Mutter, Tochter, Schwie gertochter, Schwester und Schwägerin Frau Johanne Wilhelmine Lorenz, geb. Schumann, ihrem Gott und Heiland er geben zu einem besseren Sein. Die irdische Hülle soll nächsten Montag, Nachmittag 4 Uhr, von der Behausung ab dem Schooße der kühle» Erde übergeben werden. Dies theilnehmenden Freunden und Bekannter zur schuldigen Nachricht. Die tiefbetrübten Hinterlassenen. Frankenberger Uirchennachrichten. Sonntag Lätarc. (Mitfeier de« Festes Mariä Verkündigung.) Vormittagstext: Joh. 15, 18—25; Herr 8up. Or. Körner. Nachmittagstext: Psalm 23; Herr Archidial. Lesch. liche Arbeiter auf seine Koste» rottenweise zum Besuche der Wiener Weltausstellung nach Wien «isen zu lassen. Zu diesem Zwecke wendete er sich an die Eisenbahnverwaltungen um da» Zu- geständniß ermäßigter Fahrpreise und an bas Wiener WohpungSbureau um die Bekanntgabe der Bedingung«», unter welchen seine Arbeiter gänzlich verpfiegt werden können. Da» Wiener Bureau wendete sich sofort an einen Spediteur, dessen weitläufig« Magazin« am Nordbahnhose zu Maffenquartieren geeignet «schienen und her- gerichtet werden sollten, und schrieb hierauf Hrn. Krupp, daß «S in der Lage sei, die Gäste Krupp s um den Preis von I fl. 50 kr. per Mann und Tag mit Wohnung und Kost — wir glauben sogar den Eintrittspreis zur Weltausstellung in begriffen — zu versorgen. Herr Krupp ant wortete in verwunderter Weise nach Wien, wie hoch ihm diese Ansprüche erscheinen müßten, nach, dem ein Arbeiter in Berlin um I Silbergroschen Schlafstelle erhalten könne! Vorläufig find mit Herrn Krupp dir Unterhandlungen noch im Zuge, und «s wird wohl noch eine Einigung mit ihm «rzielt werden. AuS Straßburg wird berichtet, daß sämmt liche noch aus der französischen Herrschaft im Dienste verbliebenen Justizpersoncn, 53 an brr Zahl, dem Kaiser Wilhelm den Eid der Treue und bcS Gehorsams geleistet haben. Der neue Vertrag mit Frankreich bildet un- . streitig einen hohen Beweis des Vertrauens, welches das Berliner Cabinet in die Regierung Thiers' setzt. Er enthält auch bedeutende Vor theile für Frankreich. Daß die deutsche Regie rung, statt die int Frankfurter Friedensvertrage in Aussicht genommenen finanziellen Garantien anzunehmen, es vorgezogen hat, ein wenn auch geringes territoriales Pfand in Händen zu be halten, ist bei den unsicheren und schwankenden inneren Verhältnissen Frankreichs und Angesichts der unpatriotischen Haltung der Majorität der Versailler Kammer begreiflich. Frankreich erhält jedoch im Wege des neuen Vertrages nicht nur zwei Departements und Belfort um zwei Mo nate früher zurückgestellt, als ursprünglich ver einbart wurde, sondern es erspart auch während dieser Zeit die Erhaltungsküsten für fast 50,000 Mann Occupations-Truppen, da es nur-für die Besatzuug von Verdun, welche höchstens eine Brigade, 5000 bis 6000 Mann betragen wird, zu sorgen hat. Die französische Nationalversammlung hat die Ankündigung von dem wegen der Räumung des StaatS vollzogenen Uebereinkommen mit großem Jubel empfangen und einstimmig eine Tages ordnung angenommen, daß sich ThierS um das Sachsenburger RirchennacHrichten. . Geborene: Ernst Flschcr's, Bergmanns in Schönborn, S. — Carl Gottlob Trink's, Gemeindevorst, u. Ortsr. in Sachsen burg, S. Gestorben«: Gottlieb Wilhelm Clare, Einw. u. Bergmann in Schön born, 59 I. 2 M. 13 T., an Unterleibsentzündung. Eingesandt. Unter den Volksliedern, welche Hoffmann von Fallersleben gedichtet, ist außer dem herrlichen: „Deutschland, Deutschland, über Alles, über Alles in der Welt" kaum eines so beliebt ge worden, als sein Kaiserlied. Da es zum 22. März, zur Geburtstagsfeier des Kaisers, wieder überall in den deutschen Gauen gesungen wer- den dürste, darf e» gewiß auch in den deutschen Zeitungen seinen Platz finden. ES lautet: „Wer ist der greise Siegesheld, Der uns zu Schutz und Wehr Für's Vaterland zog in das Feld Mit Deutschlands ganzem Heer? Wer ist es, der vom Vaterland Den schönsten Dank empfing? Vor Frankreichs Hauptstadt siegreich stand Und heim als Kaiser ging? Du, edle« Deutschland, freue Dich, Dein Kaiser, hoch und. ritterlich, Dein Wilhelm, Dein Kaiser Wilhelm ist'«!" „Wer hat für Dich in blut'ger Schlacht Besiegt den ärgsten Feind? Wer hat Dich groß und stark gemacht, Dich brüderlich geeint? Wer ist, wenn je ein Feind noch droht, Dein bester Hort und Schutz? Wer geht für Dich in Kampf und Tod Der ganzen Welt zu Trutz? — Du, edle« Deutschland, freue Dich, Dein Kaiser, hoch und ritterlich, Dein Wilhelm, Dein Kaiser Wilhelm ist's I" DaS Lied wird nach der bekannten Weis«: „Wer ist der Ritter hochgeehrt?" gesungen. Frankenberger tägticher Verkehrskatenber. Linie Hainichen-Chemnitz: Todesanzeige. Allen Freunden und Verwandten die traurige Nachricht, daß unser guter Pflegesohn, Fried rich Moritz Finsterbusch, diese Nacht 1 Uhr im Krankenhause zu Chemnitz am Unterleibs- yphus im Alter von 22 Jahren sanft ver-^ chieden ist. Frankenberg, den 21. März 1873. Die trällernden Pfleaeeltern Bruno Behnisch nebst Frau. Vaterland wohl verdient gemacht habe. Von dieser Anerkennung konnte auch die Rechte sich nicht auSschließen; aber sie gab ihrem geheimen Groll dadurch Ausdruck, baß sie sich nicht an der daraus folgenden Ovation für ThierS be- thtiligt«, Vie darin bestand, daß etwa 250 Mit glieder von der Linken der, Vorstand in ThierS' Wohnung begleitete, als dieser dem Präsidenten die Nachricht von der ihm in der Nationalver sammlung zu Theil geworbenen Auszeichnung überbrachte. In der spanischen Republik hat «an die Or den abgrschafft. ES soll auch fortan spanischen Bürgern nicht mehr gestattet sein, fremde Orden und Ehrenzeichen zu tragen. Im ganzen Navarra sollen sich inSgesammt nicht mehr als 3000 Carlisten befinden, welche ihrs Dasein der Schnelligkeit verdanken, womit sie den Truppen auSzuweichen wissen. Ein Theil der Bande ist statt mit Gewehren, mit Stöcken bewaffnet, die an der Spitze rin Bayonnet tra gen. Damit nimmt man keine Festungen. Rach dem, dem russischen ReichSrathe vorge, legten Gesetzentwurf über die Einführung der all- gemeinen Dienstpflicht in Rußland ist der LoS- kaüf nicht gestattet und die Dienstzeit im Land heere auf einen Dienst von 6 Jahren in der ak tiven Armee sind 9 Jahren in der Reserve, im Ganzen auf ZS Jahre festgesetzt. Diejenigen, welche einen UniversitätSkursuS absolvirt haben, sollten ein halbe» Jahr unter dem Bewehr Dienst ihun. Al» Grenze für die Einberufung der Re- servisten ist da» 36. Lebensjahr festgesetzt. Nach amerikanischen Blättern leben gegenwärtig in den Bereinigten Staaten auf Grund angestellter statistischer Ermittelungen 95,000 in Mecklenburg geborne Menschen, eine Zahl, welche der Zahl der gegenwärtigen Bevölkerung von Mecklen- burg-Strelitz und Ratzeburg beinahe gleichkommt. Die Ausstellung in Wien wird in Californien mit viel Theilnahme verfolgt, und das Reisen nach Oesterreich ist in Jedermanns Mund. Al» Curiosum steht zum Beispiel fest, daß mehrere hundert deutsche Farmer im fruchtbaren San Joaquin Valley, denen nicht» auf dieser Welt fehlt außer einer guten Frau, sich zusammenthun werden zu einer richtigen Junggesellen-Reise nach Wien, von wo Keiner zurückkehren darf, ohne ein holdes Wesen erkoren zu haben. So ein Eisenbahnzug voll HeiratHS-Canbibaten wird doch wohl Sensation machen! Nach den Arbeiten zu schließen, welche in Pola, Oesterreichs KricgShafen am adriatischen Meere, angeorbnet sind, liegt eS im Plan, den fürstlichen Gästen, welche die Weltausstellung nach Wien führen wirb, auch baS glänzende Schauspiel eine» FlottenmanöverS (aus der Rhede von Triest) darzubieten. Um die jeweilige Vorführung der Truppen in Wien noch imposanter zu machen, wird die ohnehin sehr starke Garnison der Rest, benz und der nächsten Umgebung durch die zeit weise Heranziehung anderer Truppentheile, wobei namentlich diejenigen Regiment« in Berücksich tigung kommen, die hier Gelegenheit finden, sich ihren Inhabern vorzustellen, noch weiter bedeu tend vermehrt werden. ES werden mindestens 50,000 Mann, all« Waffengattungen in Wien concenirirt sein. Geborene: Gustav Adolph Lange'«, B. u. Weber« h., T. — stav LouiS Findeisen'«, Korbmacher» h., S. — August Friedrich Iuliu« Rudolph'«, Weber» h., T. — August Friedrich Fischer'«, Expedienten in Chemnitz, T. — K-rrL Wilhelm Vergelt'«, Handarb, h., T. — Martin Wilhelm Winterstein'«, B. u. Weber« h., S. — Traugott Moritz Boch'«, ans. Maurers in Hausdorf, S. — Friedrich Ernst Finke'«, Handarb, in Hausdorf, T. — Friedrich Robe« Schweitzer'«, B. u. Seifenstedcrmstr«. h., T. — Karl Ed ward Fischer'«, Webers h., todtgeb. T. — Gestorbene: Karl Wilhelm Ernst Hebold'», Handarb, in Dittersbach. S., 1 I. 1 M. 2 T., an Blattern. — Karl Traugott Kretzschmar, ans. B. u. Oekonom h., 36 I. 4 M. 16 T., an Abzehrung. — Karl Wilhelm Ernst Starke, Steinmetz h., 30 I. 11 M. 24 T., an Lungentuberculosc. — Karl Friedrich Helbig'«, B. u. Weber» h., S., 6 M. 13 T.. an Krämpfen. — Friedrich Wilhelm Zbisch's, Handarb, in Mühlbach, S., 4 I. 10 M. 28 T., an Rachenbräune. Abgang der Dampfwagenzüge von Oberlichtenau: Nach Chemnitz: 6'° früh, 11 Vorm., 1 Nachm. 5" Nachm., 11-° Abends. Nach Mittweida und weiter abwärts: 4-°früb 8«° Vorm., 1°" Mitt., 5°>> Nachm., S Abend«. Abfahrt v. Hainichen früh. Vorm. Nachm. Nachm. Abend- 400 745 12°° 3-° 7-» Frankenberg 51° 8- 1" 41s 73» Braunsdorf * * -st -st -ß: Ankunft in Niederwiesa g-l 83° 131 43s 7" Ankunft in Dresden Abfahrt v. Niederwiesa 83- 430 72s 10" 53s 8" 440 75» Ankunft in Chemnitz 5-- 8-- 1V6 5 8-° Ankunft in Annaberg 83° 11-° 435 8 11-° Leipzig (über Borna) 92° 11°° 6" 11-° - ( - Gößnitz) 11" 420 6-- 10-° H-l 102 5 3 9 sSSL 1110 5 — Eger 122° 5 — 1" — Linie Chemnitz-Haintchen : Abfahrt von Eger — 12°° — 8-° s--°« Hof — sS42 i.445 5« 2 102° 1 LI» 41L Leipzig (über Gößnitz) — 44 0 9° 12-° 3-° - ( - Borna) — 5" 11-- 3 Annaberg 4 g3» . — 2" 6-° Abfahrt v. Chemnitz früh. Vorm. Nachm. Nachm. Abend» 6-- 8" 22° 5°° 9 Ankunft in Niederwiesa 6" 9 2" 6° 9-« Abfahrt von Dresden Abfahrt v. Niederwiesa — 5°° 11°° 3 6-° g3S 9-° 2" 6-° g,» Braunsdorf * * -st -st -t- Frankenberg 7 93° 3-° g3° 9" Ankunft i. Hainichen 720 9-° 33° 6°° 10°