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Ohne für dieses oder jenes Mottenmittel Propaganda machen zu wollen möchte ich doch einige derselben etwas naher beleuchten. Wir haben aus dem Vorhergehenden ersehen, daß der Schädling die Raupe ist, das Entwickelungsprodukt aus den Eiern des Mottenschetterlings. Können wir also die Ei ablage der Motte an die zur Ernährung der Raupe dienen den Wall- usw. Sachen verhindern, so werden wir auch über keine Mottenschäden zu klagen haben. Häufig gelingt es ja zweifellos, die Motte durch Gerüche, die ihr unangenehm sind, fernzuhalten, aber dies glückt nicht immer, denn der Drang, die Eier abzulegen, ist ein unbezwingbarer, und da nimmt das Mottenweibchen schon etwas unliebsames Par füm mit in den Kauf. Mithin sind riechende Pulver und Essenzen keineswegs unfehlbar. Eine so große Mottenkiste, in der zur Zeit des Motten fluges alles, was Wolle oder Pelz heißt, untergebracht wer den kann, können wir nicht gut aufstellen, denn sonst müßten Stoffsosas Teppiche, Kleidungsstücke usw. einen großen Teil des Sommers über in dieser Kiste verschwinden, womit wir Wohl nicht so ganz einverstanden wären. Daher beschränkt man sich zweckmäßig auf das einfachste, billigste und noch immer am sichersten wirkende aller Mot tenmittel, und das ist: fleißiges Lichten, Klopfen und Son nen der von den Motten gefährdeten Sachen. Denn er fahrungsgemäß sterben sowohl die Eier wie die Mottenrau pen in einer Wärme von 30 Grad Reaumur und darüber ab, mithin muß die verständige Hausfrau die heißen Sommer tags dazu benutzen, die mottenverdächtigen Sachen in die heiße Mittagssonne zu legen und tüchtig auszuklopfen, sic Wird dann nur selten noch Mottenfraß vorfinden. Sitzen die Motten einmal in Stellen der Polstermöbel, auf die mit Sonnenhitze und Ausklopfen nicht ausreichend genug gewirkt werden kann, so geschieht das zweckmäßigste Abtöten der Brut durch vorsichtige Anwendung des leicht explosiven Schwefelkohlenstoffes in einem luftdicht verschlos senen Raum. Tie bekannten Kammerjäger benutzen hierzu einen gro ßen, luftdicht abzuschlietzenden soaenannten TolSerschcn Kasten, in dem die von Motten befallenen Sachen etwa -iS Stunden den Schwefelkohlenstoffdünsten ununterbrochen ausgesetzt sind. Auch Essigdämpfe und der beizende Rauch von getrocknetem Steinklee töten die Mottenbrut radikal. Immerhin schadet es natürlich nichts, wenn man die den Motten als Brutstätte willkommenen Stoffe während der Zeit des Mottenfluges einmottet, das heißt sie mit Pul- vern oder Essenzen bestreut oder benetzt, deren Geruch den Motten zuwider ist. Pelze und kleinere Wollsachen werden auch zweckmäßig in Leinen eingcnäht, da dieses von ihnen nicht angenommen wird. Wie lebenszähe die Mottenraupen sind, zeigte ein an- gestellter Versuch mit Chloroform und Formolm. Tie Tier chen reagierten auf eine mehrere Minuten dauernde Chloro- formierung überhaupt nicht, und selbst als man sie etwa eine halbe Stunde lang Formalindämpfen ausgesetzt hatte, waren sie noch am Leben. In letzter Zeit wird neben den gebräuchlichen Motten- Mitteln vielfach pulverisiertes Eisenvitriol und auch Alaun angewendct. Ich las sogar kürzlich, daß Jodoform ein vorzügliches Mottenmittel sei: wer dieses eigenartige Parfüm auf feine Kleider streut, dem geschieht das allerdings recht und ich glaube gern, daß ihn nach einer einmaligen Einstreuung mit diesen- Pülvercben nicht nur Motten jeglicher Art, son dern auch die Menschen flieh:'.- werden, so daß er unange fochten durchs Dasein wandern kann. Ein Mittel jedoch erscheint mir, wcnn es erst gefunden ist, ganz sicher wirkend, und das wäre, wenn es gelänge, die von den Motten gefährdeten Sachen schon bei der Fabrika tion mit einem für die Mottenraupen giftigen, für dis Men schen, Stoffe und Farben aber unschädlichen Stoff zu durch tränken. Vielleicht ist die schon hier und da erprobte Alaunlösung dazu geeignet, doch dieses endgültig zu ermitteln. Will ich unseren Tuchfabrikanten überlassen. Rätsel-Lcke Bilderrätsel Geheimschrift ^.rvrllsbtülbeotnisktliä^srseetbsseasll ^bstboalsnrvrLSuä^ninliLvtnoönstn (Der Schlüssel besteht in einer Regel.) 1 L 3 L 4 5 « 7 S » L 3 8 2 8 1 3 3 4 1 Zahlenrätsel 4 5 6 7 modernes Verkehrsmittel Maß Vorname Schwimmvogel 7 slawisches Volk 2 Gestalt des deutschen Volksmärchens 3 7 oberschlesische Industriestadt 7 Zeichen Auflösung des Zahlcnrätsels in Nr. 30: Prinz Max von Sachsen, Rose, Jahr, Nieren, Zom. Marie, Anzei Xaver, Verona, Ozanam, Nachen, Svanien. Amper, Eamenz, Hessen, Sommer, Esche, Nero Auflösung des Bilderrätsels in Nr. 37: Ratenzahlungen. Auflösung des Ergänzungsrätsels in Nr. 39: Das Weib kann aus dem Haus mehr in der Schürze tragen. Als je einfahren kann der Mann im Erntewagen. Auflösung des Tauschrätsels in Nr. 30: Masse. Sand, Eugen. Bein, Zelle, Reiter, Hain, Mais, Ruhm, Busen, Reis. — Magnetismus. Auflösung der Geheimschrift in Nr. 30: Liebe macht blind. (Schlüssel: Lind?, Meile, Acht, Bach.) Auflösung der Scherz-Scharade in Nr. 3g-. Mißlungen (Miß — Lungen), Auflösung des Sleichklangs in Nr. 30: Ucberlcgen. Auflösung des Reihenrätsels in Nr. 30: Tank mit dem Mund hat ewig Lrund. Im Herzen Dank ist guter Klang. Dank mit der Tat, das ist mein Rat. Richtige Auflösungen sandten ein: Anton Böhmer, F. Fähnrich, Dresden: Rudolf Salzer, Schwarzenberg. M'ravimorttiw- Hauplredakteur Richard Luven. Roranoiisdruck der Saxonia-Buchdruckcrc',. Verlag des Katholischen Preßvcretns, Trcsden-A. 1», Holbeinstraße 46.