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-32 — „llje, Vater. Dorn Haus is einer g'wesen gestern abend und hat fi versteckt, wie d' kommen bist, und aber- g'fallen is ec vom Holzstotz," sagt das Dirndl ganz un schuldig. „Ja, wegen dir is er dag'kvesen, wegen dir, Burgl," be gehrt der Bauer da auf. „Wegen mir! ,, Eine ganze Welt voll Staunen Legt in dem Ton. Da macht der Bauer sein schönstes dumme G'sicht. Und LaS G'ftcht sehn und draufschlagen auf'n Nagel, das war für die Burgl eins. „Itzt is 's noh feiner," fangt sie wieder an, — „als ob ih 'S oanzige Dirndl im Haus wärt" Und so ruhig, ja freundlich hat das geklungen, daß sich schon ein G'scheiterer nimmer recht auskennt hätt. Ganz verblüfft schaut der Lackner sein Dirndl an, denn auf seine Dienstboten hat er sauber vergessen. Und wieder schaut er's an und immer wieder. Die längste Zeit ist er still, mäuserl- still. Endlich meint er kopfschüttelnd: „Saperlot, Burgl! Itzt hätt i dir gar bald unrecht tan. Wart, itzt will i den Dirnen kommen, wart!" eifert er. Verdienen täten fie'S, Vaterl. Als G'meinvorftand kannst so was nit leiden, das versteh i scho." Grad aufg'schaut hat der Lackner Sebastian. Grad auf- g'schaut. Da fahrt's Dirndl fort: „Aber schau, wia willst das z' wissen kriag'n? Frag'n kannst sie doh nit, die Dirnen. Wer an' Menschen fragt, wo er weiß, daß derselb lüg'n muß, is ärger noh wir a rechter Lugner. Dadamit hat der Herr Kooperator schon recht." Da wird der Bauer doh no mißtrauisch. „Burgl," sagt er, wie sich auf was b'sinnend, — „Burgl, die alt Brottragerin hat mir unlängst amal g'sagt, daß du mit'n Zwerchmoos Hansl ein G'spusi hätt'st —" „Ih — ih sollt mit'n — Zwerchmooshansl — ih —" und brcnnrot ist das Dirndl dabei worden, so hat sie das gift', daß die Brottragerin so eine Tratsch'n ist. „Zweg'n was denn nit?" fahrt der Bauer lauernd fort. „A netter Mensch is s ja. Halt a armer Heiter! Wär Wohl a Ganzg'scheiter, wenn er dih drankriaget, nit? 's oanzige Dirndl auf an großen Hoam, ohne Schulden und an Sack voll Geld, — so was könnt ihm halt ja Passen, dem Ganzg'scheiten." „Woaßt, Vaterl," sagt das Dirndl jetzt wieder fast ganz ruhig. — „daß ihm mei G'sicht! g'fallt, das is gar nit so dumm. Hab i's doh von dir, Vaterl, und mei G'sichtl. das g'fallt schon mchrern Leut'n." „Ah so wohl!" schmunzelt der Bauer und greift unwill kürlich nach seiner Achsel. „Fehlt dir was, Vaterl?" fragt die Burgl besorgt. „Ah na! G'stoßen Hab i mih heut Nacht in der Finster, woaßt. Is aber nix nit dahinter," — wehrt der Bauer no ab und dann geht er hinaus an sein Tagwerk. Die Bäuerin ist mit ihrer Burgl wieder allein in der Kuchl. Ein ganzes Zeit! ist's still zwischen den beiden. End lich aber will die Bäuerin gar fast die Händ übern Kopf zusammenschlagen: „Na, weiter wia du heucheln kannst, Burgl! Das iS scho völlig ein Wunder," redet sie. Das Dirndl aber lacht grad ein bißl. „Muaß ma Wohl, Muattcrl gelt?" sagt's endlich und ein weher Zug huscht über ihr frisches G'sichtl. „Ja, ja, aber Aengsten Hab i ausg'standen, Aengsten, Dirndl!" Lieb und lind streicht die Burgl ihrer Mutter übers Haar. Und die Bäuerin wird dabei ruhiger. Endlich redet sie wieder: „Oh, mein Gott, Dirndl, liab's, wenn i dadran denk, was das geben wird, wenn's der Vater amal g'wiß weiß, daß er's is. der Zwerchmooser —" „Ja, Muatterl, — an' Sturm wird's scho geb'n und das an' arg'n," redet das Dirndl entschlossen. „Aber sog selber, sollt i dem aus'm Weg geh'n, wann ih 'n gern Hab, meinen Hansl?" „Na, Burgl. na, — das sollst mt, schreit dre Bäuerin fast auf. Dann druckt sie das Köpferl an ihre Brust und fangt an ganz still und heimlich zu reden zu ihrer Liebsten; „Schau, Burgl, i muaß mei ganz' Leb'n lang dafür büßen, daß mir die Schneid dazu g'xehlt hat. Nit Hab i mi traut, still bin i g'wesen, und wenn's mir auch 's Herz fast ganz abdruckt hat. Und heiraten Hab i ihn müssen, dein Varern. Die Leut, die dummen, sag'n alleweil, wenn man g'nua z' essen hat und a schönes G'wand, was sollt man denn nachher noh weiter brauchen. Oh, mein Burgl, z' tot rackern und sorg'n is leicht, wenn d' ihn gern hast, den deinigen, und weh tut's, grausig weh das Wohlleb'n, wenn'st ihn nit gern hast. Glaub mir das! Mei ganz's Leb'n Hab i ja dadamit verlor'«." (Fortsetzung folgt.) Rätsel. Scke. Bilderrätsel. DiamantrStsel. In die Felder dieser Figur sind die Buchstaben A, 4. A. 8, D N 8 N. I' b' k x, V O, U, I I, N, O, L « R, 8, II d.rart einzutragen, daß vir mittelste senkrechte Reihe gleichlautend mit der mittelsten wagerechten ist und die wagerechten Reihen folgende Be deutung staben: I. Konsonant; 2. Form des Wassers: 3. Adelstitel; 4. Ticr in Afrika; 5. Getreideart; 6. Fluß und Aouvcrnemcntsstadt in Ostrußland; 7. Vokal. Auflösung des Vexierbildes in Nr. 7: Betrachtet man da? Bild von rechts, steht man die Tochter in Reise hut und Schleier. Quer durch die Arme des Mannes. Auflösung des Bilderrätsels in Nr. 7: Fordre niemand sein Schicksal heraus. Auflösung des Magischen Quadrats in Nr 7: 8 10.^ 16-88 6 8 8 8 ^.88^. Richtige Auflösungen sandten ein: A. Padberg, Albert Metzlich, Dresden: Stanislaus Murzlick, Prag. Rotationsdruck der Saxonia - Buchdruckerei, Verlag des katholischen Preßvereins, Dresden, Holbeinstraße 46. Verantwortlicher Redakteur: Herzog!, sächsischer Rat Dr. Wilhelm Kochs.