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eWWMMWM Nr. 198 78. Iahrg Mittwoch, den 26. August IS2S O Schneeberg, den 24. August 1925. Der Stadlrat. Frei. sl es ist nur eine halbe Ehrlichkeit. Denn in Wirklichkeit gehört der gute Mann „voll und ganz" in die Arme der Sozial demokratie. Er ist zwar Kapitalist geworden, aber das würde einem engeren Verhältnis zu der „Partei der Enterbten" keinen Abbruch tun, deren Führer in punkto Mammon bekanntlich meist recht gut bestellt sind. Das Berufsleiden der Neukapi- talisten scheint sich nebenbei Hr. Wirch auch bereits zugezogen zu haben, denn sein stolzer Abschiedsbrief an die Zentrums fraktion kommt aus — Marienbad, wo bekanntlich zwar weni ger Proleten als deren „sozialen" Häupter Heilung suchen. Kl Md ar li tender st. Dei Para den sind zu ver- i Boot« je fünf unweit erten teilende genblick Frau hnes, bens- stecht, Im ; der stchen > uf dei n Ab n g«. valter rober- stdern iweise )t ge- Es ist durchaus nichts Neues, baß unter den Zentrums, leuten die politischen Meinungsverschiedenheiten nicht geringer sind als in allen anderen Parteien. Die Rechtsschwenkung dieser Partei mit ihren Folgen ist das innerpolitische Ereig nis der letzten Monate gewesen. Hrn. Wirch, dessen Devise bekanntlich ist: Der Feind steht rechts! ist diese Ent- Wickelung besonders gegen den Strich gegangen. Er hat sie mit allen Mitteln zu verhindern versucht — ein vergebliches Bemühen. Sein letzter Erfolg innerhalb der Fraktion war es, als er es unmöglich machte, daß -der Wg. Guerard ein Neichs- ministerium übernahm. Nun ist in dieser Hinsicht die Dahn frei, und im Reiche sowohl als vor allem in Preußen wird der Schritt Wirths hoffentlich die notwendige Klärung der Regievungsverhältnisse herbeiführen. Es ist nicht anzunchmen, daß Hr. Wirch mit seinem Aus tritt aus der Zentrumsfraktion dort große Verwirrung an richten wird. Seit einigen Monaten, seitdem nämlich die Par teiführer das Verhältnis zur Sozialdemokratie gelöst haben, steht der Zentrumsturm innerlich wieder fest da. So ist es nicht wahrscheinlich, daß aus -er Fraktion Wirth eine Partei Wirth wird. Vielmehr ist anzunehmen, daß der Schmollende auch rein äußerlich weiter links Anschluß findet. Vielleicht wird es in dem Wirthschen Wahlkreis Baden eine kleine Par teirevolution geben, vielleicht auch eine Sezession, die aber nicht lange anhalten werden. Demgegenüber würde als Ak- tivum von Bedeutung die weitere Annäherung der bayrischen Volkspartei an das Zentrum stehen, welcher politische Tendenzen a la Wirth bisher hindernd im Wege standen. So wird es schließlich nirgends Tränen geben ob des Scheidens dieses politisch überbelasteten Mannes aus der Zentrumsfraktion. läge? ringt Hern, wie idcrs ltm. sten- erlin Stresemann üb« die Paktpolitik. Hamburg, 24. Aug. Anläßlich der Schleswiger Tagung des Provinztalausschusses 'der Deutschen Dolkspartei veröffent licht Außenminister Dr. Stresemann in den „Schleswiger Nach richten" einen bemerkenswerten Aufsatz über die politischen Tagesfragen. Zur Außenpolitik bemerkt Dr. Stresemann: Es hat keinen Sinn, darüber zu fabeln, was unsere Gegner wollen'. Notwendig ist nur, daß wir wissen, was wir selber anstreben und wohin unser Wog führen soll. Jode moralische Schuld weifen wir m itEnt schieden Heitz u rück. Wir haben heute um so mehr das Recht, das zu tun, als je mals, nachdem die Veröffentlichungen über die auswärtige 'deutsche Politik bis zum Jahre 1914 gezeigt haben, daß die jenigen, die zum Weltkrieg hetzten, nicht in Berlin, sondern in anderen Hauptstädten saßen. Aber wenn wir den Verleumdern, die uns als Urheber des Krieges hinstellen wollen, entgegen treten, so ändert das nichts an der Tatsache, daß wir nüch tern und kühl die Konsequenzen ziehen müssen, daß wir «den Weltkrieg verloren und daß die Mehrheit der National versammlung den Frieden von Versailles annahm. Isolierung ist selbst für die Starken gefährlich, für die Schwachen, die der Würger an der Kehle hat, ist sie eine Torheit. Wir haben uns für die lebende Generation entschieden, um in stetiger Arbeit das Verlorene wiederzugewinnen, um einigermaßen wieder das zu erreichen, was unser einmal war. Wir suchen keine Händel in der Welt, aber wir möchten, daß wir endlich auch selbst Ruhe haben gegenüber 'denen, die uns nicht wieder aufkommen lasten wollen. Bevölke. Vogtlän. : Plauen -den von r, Kunst- e Unfall < Unglück- die im st völlig lS Kind Verlag C. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. Fern sprich er: Au« »1 und »1, Li-nItz svmt Aue) 440, Schneeberg 10, Schsorzeaberg LSI. DrahlaMrilN AEfreund Aueerigeblrge. Sonw en eint amkabe! plosion Straß« iel, di« ler Lei Brand ang ge, haben tragen Fraktion Wirth. t Dr. phil. Josef Wirth, früher Lehrer der Mathematik am Gymnasium in Freiburg in Baden, dann Reichskanzler, jetzt badisches, pfälzisches und russisches Holz en gros, hat seiner „politischen Linie" nunmehr Rechnung getragen. Er hat sich aus der Zentrumsfraktion des Reichstags, wie man bei uns sagt, nausgemacht und bezeichnet sich fortan als Vertreter des republikanischen und sozialen Zentrums. Das mag manchem als ein ehrliches politisches Handeln erscheinen, wir meinen, Der .er,,«d»r,lw« «-UNr-und» «rw««»! »glich ml, Lurnodin« dir Taz« noch Sonn» und F«ftlag«n. D«r Pr«u »r dl« S4 mm dral« Lolonil.MziliinM« Im «mltblolllxzlrli Ist 10 (FamU!enanz«Ig«n uud Sl-llrngeluch« d«darstlg«r 15), ou.wörl, >5, »r dl« SO mm dr«Il« Pelli. R«klam«^ll< 50, aurwSrl« 100, 1U dl« So mm dr,»« am«. Lolonrlzill« 55, auswills «5 Soldp!«NnIg. Pvftlch«».«»»»» i Lr^zlg Nr. 1222«. <«m«l»L«.Olro.kvuto, Au«, Srjgsb. Nr. 2S. gegei !ochm Frar raus Voll )acht Kint lmts r au« st er, ent An-«!-«» - Aasahm« für dl« oui PochaiiUost »r>ch«>n«ndC Ilummrr dl, vormMoz, S Uhr In den «oupIa^chLst,. stell«,. Rn« Srwühr für dl« Ausnohm« d«r ÄnüfA», am u-rgychrM«,«, Lag« »wl, an b«st>mml«r «KL wird nlchl g«g«dm, auch »Ich, für dl« Rlch»ali«II d« durch F-mspr«ch«r °usg«g<b«n» - Für «ückgab« «». v-rlang> «Inggandl.r Schriststüt« übernimm! dl, Schrift- kllung dein« P«ranlworlung. — Unl«rdr«chun,ea d«, fchüftsbelrieb» bsgründrn d,ln«Anfprüch«. Bei gahiung». »erzug und «onku» gillen Padaiir al, nicht verelndari. -aM>t„lcha»Uft«ll«>> in: Au«, Ldhuih. Schn«d«, «d Schwarzenb«rg. Die französische Nole überreicht. Berlin, 24. Aug. Heute nachmittag 5 Uhr hat der fran zösische Botschafter de Märgerte dem Neichsaußemninister Dr. Stresemann die französische Antwortnote in der Sicherheitspaktfrage überreicht. Die Note ist dem Auswärtigen Amt sofort zur Prüfung und Uebersetzung übermittelt worden, so daß das Neichskabi- nett in der Lage sein wird, sich morgen vormittag 11 Uhr in einer bereits angesetzten Kabinettsbesprechung mit dem Inhalt der Note zu beschäftigen. Nach dem von der fran zösischen Negierung ausgesprochenem Wunsche soll die Note erst am Freitag vormittag gleichzeitig in Berkin, Paris und den anderen Hauptstädten veröffentlicht werden. Da aber die französische Regierung bereits alle Mittel angewandt hat, die Uebergabe der Note hinauszuzögern, während sie bereits feit längerer Zeit sämtlichen alliierten Regierungen bekannt ist, wird Außenminister Dr. Stresemann sich sofort mit der fran zösischen Regierung in Verbindung sehen mit dem Ziele, die Note bereits am 'Mittwoch veröffentlichen zu können. Dr. Stresemann geht dabei von der Ueberzeugung aus, -aß der Inhalt der Note schnellstens in Deutschland wie auch in Frank reich veröffentlicht werden muß, nur endlich die Gerüchte zu zerstreuen, die über den mutmaßlichen Inhalt der Note kur sieren. Der angebliche Inhalt -er Antwortnote ist bereits viel fach von der französischen und englischen Presse besprochen worden. Ernstlich wird in maßgebenden Kreisen angenommen, daß, wenn der Ton der Note auch zurückhaltend sein soll, eine ganze Reihe neuerBedingungenin der Note festgestellt sein werden, die für die deutsche Regierung unannehm bar sind. Paris, 24. Aug. Das „Journal" meldet: Nach unseren Informationen liegt der Hauptwert der neuen Note in den p ers ö n l i chen M ittei lungen, die der französische Bot schafter Hrn. Stresemann bei Uebergabe der Note zu machen hat. Loudon, 24. Aug. Der Englische Botschafter in Berlin wurde beauftragt, die'Uebergabe der Sicheryeitsnote durch einen persönlichen Besuch beim Außenminister zu unterstützen. Stresemann hat sich bereit erklärt, am Diens tag den englischen Botschafter zu empfangen. Budapest, 24. Aug. Der frühere König von Sach- /en Friedrich August ist heute Abend hier eingetrof- fen, um seine Tochter und seinen Schwiegerschn, den Lrzher- log Joseph Franz, anläßlich der Geburt einer Tochter zu be grüßen. Er wird acht bis zehn Tage in Budapest bleiben und dann noch Sibyllen ort zurück kehren. Warschau, 24. Aug. Die Polizei hat gestern eine Propa gandakommission von 28 jugendlicher Kommunisten ver- haftet, die Beratungen in einem großen Boot auf der Weich», sel achtelt. Als die DeMehmer der nächtlich«, Austrmmentz kunst cm Land gingen, wurden si« verhaftet. « enlhallend die amMcheu BeKannlmachuugen der Amlshauplmannschaft und der Slaalsbehörden in Schsa^enderg, der Slaals» u. Itädlischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, NeuMlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der StaülrSte zn Au« und Schwarzenberg und dec Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Amtliche Anzeigen. Schneeberg. UL KSLSNSL W lm Gasthof zur „Goldenen Sonne" Itait. Die Eltern der impspslichligen Kinder werden durch die Schutzleute aufgefordert. im Impftermin entweder die Impfscheine oder die ärztlichen Zeugnisse wegen Besreiung vom Implen vorzulegen oder mit dem Kinde, auch wenn es in diesem Jahr nicht mehr gennpst werden soll, zum Impftermine zu kommen. ^hüllet t«, ht nicht in > auf die. eustiibteiler leiter, Hr. jt an der rein schul, rr Richt« in allen seit 1918 rustädteler Haupt ra Gebr. kber (38 ner (33), r Gustav Drechsler von der ür Treue stieb Fa« Gustav r Finna as tvag- jm durch iedel in Eutwaffnungskompromitz. London, 24. Aug. Die „Times" melden aus Berlin: Der Generalagent hat am 22. August die von Deutschland zu lei- stende Reparationssumme für August vollzählig erhalten. Auch in -er Erfüllung der Entwaffnungsforderun gen bereitet sich ein deutsches Entgegenkommen vor. General Walch hat kür seine Abreise nach Paris aus -en Händen des Generalleutnants v. Pawels die deutschen Gegenvorschläge für die letzte Entwaffnungsnote entgegengenommen, die in den Hcmptfraym -y einchn KompromB kommen sollen. Die Auslieferung der Reparationsanleihe. Berlin, 24. Aug. Die Anlethestücke -er deutschen Repa- rationsanleihe sind jetzt von -er Reichsdruckerei fer- tig gestellt worden. Bereits heute vormittag ist als erste Sendung ein Teil -er englischen Ausgabe der An- leihe an die Bank von England mit einem Junkers-Großflug zeug abgesandt worden. In iden nächsten Tagen folgt die zweite Sendung der englischen Tranche, mit 'der gleichzeitig der für Holland bestimmte Teil der Anleihe abgeht. Der von den Bereinigten Staaten übernommene Teil der Reparation San- leihe wird am 29. d. Mts. nach Neuyork überführt werden. Frankreich, Belgien, Italien und -ie Schweiz werden daran anschließend beliefert werden. Me Ausgäben für Schweden und Deutschland selbst werden zuletzt fertiggestellt. Berlin, 24. Aug. Dr. Wirth ist aus der Zentrumsfrak- tion aus geschieden. In dem Schreiben an die Fraktion, in dem er seinen Austritt mittcilt, erklärt er: „Getreu der von mir übernommenen politisch demokratischen Linie im deutschen Reichstage beehre ich mich, dem Vorstande der Zen- kumsfraktion des deutschen Reichstags mitzuteilen, -aß ich, außerhalb der Fraktion -es Zentrums im Reichstage stehend, mich fernerhin als Vertreter des sozialen und republikanischen Zentrums bezeichnen werde." Der Vorsitzende -er Zentrums- sraktion Fehrenbach hat Dr. Wirch in einem eingebenden Schreiben geantwortet, in dem er die Haltung der Zentrums- fraktion -es Reichstags rechtfertigt. Dr. Luthers Rede für Stockholm. Sin Bekenntnis zum Evangelium. Stockholm, 24. Aug. Die Rede des Reichskanz lers Dr. Luther buchte Erzbischof v. Soüderblom aus der Stockholmer Kirchenkonferenz zur Verlesung. In ihr heißt es u. a.: „Das äußere Leben -er zivilisierten Menschheit und rück- wirken- fast der ganzen Menschheit wird seit Jahrzehnten durch die ungeheuren Fortschritte 'der Technik beherrscht. Die Umwäl zungen sind am tiefsten da, wo Lie Form -er Großwirtschaft sich entwickelt hat. Dort sind die einzelnen Arbeiter, sowohl die Handarbeiter wie in der großen Mehrzahl auchdi« Kopfarbeiter in doppelter Weise anders gestellt als früher. Ich möchte sagen in doppelter Weise verein samt. Erstens ist ein großer Teil -er Arbeiter losgelöst von dem Endergebnis der Arbeit, -er einzelne ist nur noch ein Glied in einer für ihn meist unabsehbaren Kette des gesamten wirtschaftlichen Entstehungsvorganges. Dadurch ist im inneren Leben vieler Arbeiter die Grundlage seelischer Liebe zur Arbeit erschüttert. Besser daran sind in großen Wirtschaftsbetrieben alle die, die das Werk schließlich fertig machen, also die Monteure und ähnliche Arbeiter. Line Wen dung zu neuer innerer Einstellung zeigt sich auch bei denen, die eigentlich nicht mehr selbst arbeiten, sondern nur eine Maschine, die die Arbeit vollzieht, überwachen und lenken. Dei denen kann an die Stelle der Liebe zum Arbeitsergebnis die Liebe zum Werkzeug der Arbeit, zur Maschine, treten. Zweitens ist im Großbetrieb der Arbeiter im Regelfall«! jetzt auch ohne innere Beziehungen zum Arbeitgeber, einfach, weil die Zahl der Arbeiter im Verhältnis zum Arbeitgeber viel zu groß ist. Ueberdies ist der Arbeitgeber vielfach ein juristisches Gebilde, wodurch die Entpersönlichung -er Beziehungen noch deutlicher wird. Freilich gibt es auch im Großbetrieb eine Schicksalsgemeinschaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die auf ein neuartiges Verantwortungsgefühl der Arbeitgeber für die bei ihm beschäftigten Arbeitermassen zur Entwicklung gebracht hat, durch bas schon ost bedeutende Wirkungen erzielt worden sind. Der Tatbestand -er Verein samung des Arbeiters Mir- dadurch aber nicht schoben. Diese neue Wirtschaftsgestaltung hat mit innerer Notwen, digkeit Gegenwirkungen im sozialen und politischen Leben her- vorgevufen. Der Fortfall engerer menschlicher Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Verbindung mit der ebenfalls durch -ie Gesamtentwicklung gegebenen Unsicher- heit des Brotverldienstes hat den Zusammenschluß -er Arbeiter in den gewerkschaftlichen Organisationen, hat in vielen Fäl- len besondere soziale Leistungen der Unternehmer und hat vor allem die ganze Fülle 'der öffentlichen sozialen Maß- nahmen hervovgerufen, wie sie gerade in Deutschland seit der bekannten Botschaft Kaiser Wilhelms I. vom Jahre 1881 als Krankenversicherung, Alters- und Jnvaliditätsversicherung, Unfallfiirsorge und in einer Gestalt, die gerade jetzt immer bestimmtere Umrisse gewinnt, als Erwerbslosenfürsorge ins Leben traten. Wenn diese Entwicklung in anderen Ländern zum Teil noch nicht so fortgeschritten ist, so kann man die Ursachen dafür in einer verschiedenen Natur der Dinge finden. Die ganze dem Sinn zugängliche Wirklichkeit um uns herum an Naum und Zeit hat ihre Festigkeit eingebüßt. Der Mensch aber kann in all diesen Relativitäten allein nicht wur zeln, sondern braucht einen Wurzelstock im Absoluten. Auch hier gilt nur die Religion, die gerade durch das Gefühl schlecht- wegiger Anhänglichkeit uns frei macht gegenüber dem Wechsel spiel des Lebens. So scheinen mir die Aufgaben -er Religion und besonders des Christentums, das wir bekennen, grüß«: 'denn je. Deshalb sehe ich in -er Weltkonferenz für prak tisches Christentum nicht nur die Bekundung des Willens zu praktischem Christentum, -essen unser politisches und soziales Leben als innerer Ergänzung und letzten Begründung bedarf. Vielmehr sehe ich in der Stockholmer Zusammenkunft beson- -ers auch die Weltkonferenz, in der auch gerade das evange lische Christentum, in dem ich ausgewachsen bin und lebe, aus der Zerspaltung seines geschichtlichen Werdeganges heraus dem Gestaltungsgesetz der Gegenwart folgen- einer engeren Ver bindung entgegenstrebt. Was aber in Stockholm wachsen möge, es wird immer nur eine neue Offenbarung der gewaltigen Lobenstatsache des Christentunis in der Geschichte sein. Wir suchen Hilfe in unserer Einsamkeit auf dem Wege des herrlichen Spruches, Ler auf -er deutschen Nordsseins el Sylt -en Friedhof unbekannter Meeresopfer schmückt: Wir sind ein Volk, vom Stvom der Zeit Gespült ans Erdoneiland, Voll Unruh' und voll Herzeleid Bis heim uns holt i>er Heiland; Das Vaterhaus ist immer nah', Wie wechselnd auch die Lose, Es ist das Kreuz von Golgatha — Heimat für Heimatlose.