des Flehens. Beethoven verwandelt es nach und nach, bis daraus das Hauptthema hervorgeht, dessen Ausdrucksgehalt weniger eindeutig ist. Der Schluss der Ouvertüre nimmt die „Siegess infonie“ vorweg. Dass dieser Sieg aus der Per spektive der Zeit, in der das Stück spielt, eine Utopie war, ist der Musik nicht anzumerken, was wohl auch Goethe so vorgesehen hatte. Es ist seltsam, dass seit dem Ende des 18. Jahrhunderts fast alle bedeutenden Violin konzerte von Komponisten stammten, die zwar gewisse Fertigkeiten auf diesem Instru ment hatten, aber nicht als Solisten mit ihren eigenen Violinkonzerten auftraten, während beim Klavier von Beethoven bis Rachmani now und Prokofjew meistens Komponist und Uraufführungssolist die gleiche Person war. Oft entstanden Violinkonzerte aus einer engen kollegialen oder sogar freundschaftlichen Ver bindung zwischen Geiger und Komponist, z.B. bei Ferdinand David und Mendelssohn, Joseph Joachim und Schumann und Brahms, Sarasa- te und Lalo. Eine ähnliche Konstellation liegt bei Beethovens Violinkonzert vor, nur dass in diesem Fall der Geiger nicht ganz so berühmt ist. Es handelt sich um Franz Clement (1780- 1842), der kein reisender Virtuose war (nur als „Wunderkind“ hatte man ihn bis nach Eng land gebracht), sondern in Wien fest etabliert. Insbesondere war er Mitglied der kaiserlichen Hofkapelle und ab 1802 Konzertmeister des Orchesters des Theaters an der Wien. In dieser Funktion wirkte er an diversen wichtigen Auf führungen von Beethoven-Werken mit. Dar aus entstand eine von gegenseitigem Respekt getragene Künstlerfreundschaft. Beethoven schätzte Clement insbesondere als ausgezeich neten Orchesterleiter, der, anders als er selbst, auch diplomatisch mit den Orchestermusikern umzugehen verstand. Clement plante für den io