Konzerte in der Frauenkirche Johann Sebastian Bach 1829 führte Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin fast 100 Jahre nach ihrer Entstehung die von ihm wiederentdeckte Matthäuspassion Johann Sebastian Bachs auf. Dass Bachs Musik damit bis heute „unsterblich" wurde, war kei neswegs selbstverständlich: Noch Ende des 18. Jahrhunderts übertraf Carl Philipp Emanuel Bach seinen Vater an Ruhm bei weitem. Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Über seine musikali sche Ausbildung wissen wir nur wenig. Violine und Orgel lernte er vermutlich bei seinem Vater und seinem älteren Bruder Johann Christoph, bei dem er nach dem Tod seiner Eltern lebte. Das Komponieren brachte er sich wahrschein lich selbst bei. Vorbilder waren ihm die Werke von Organisten und Komponisten wie Johann Pachelbel und Dietrich Buxtehude, aber auch die Solokonzerte Antonio Vivaldis, die damals einen ganz neuen Stil verkörperten. Seine Kar riere bewegte sich zwischen Kirche und Hof. Als Organist war er an den Hauptkirchen der Städte Arnstadt und Mühlhausen angestellt. Dort hatte er sich einen Ruf erarbeitet, der ihn auch für die kleinen und mittleren Höfe Mitteldeutschlands interessant machte. So war er zunächst Hoforganist, dann Kapellmeister in Weimar, anschließend Kapellmeister in Köthen. Von 1723 bis zu seinem Lebensende 1750 war Bach Kantor an der Thomasschule in Leipzig. Diese Position war - auch was das deutschlandweite Ansehen betraf - der Höhe punkt in Bachs Laufbahn.