Max Bruch Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-moll op. 26 Angeregt zur Komposition wurde Bruch, der Pianist war, durch die Begeg nung mit Joseph Joachim, dem beherr schenden deutschen Geiger (ungarischer Herkunft) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bruch war fasziniert von der geigerischen Perfektion wie auch vom Künstlertum Joachims, beschäftigte sich gründlich mit den technischen Möglich keiten und den Klangproblemen der Violine und begann 1857, noch keine zwanzig Jahre alt, mit der Arbeit. Die Uraufführung 1866 in Koblenz, wo Bruch damals als städtischer Musikdirektor wirkte, spielte allerdings noch nicht Joachim; dieser trat erst zwei Jahre später mit einer revidierten Fassung vor das Bremer Publikum. Obwohl der 1. Satz makellos nach der Sonatenregel gebaut ist, nannte ihn Bruch bescheiden „Vorspiel“, wohl, weil seine rhapsodisch-deklamatorische Haltung der damaligen strengen Vorstellung von einem Sonatensatz nicht voll genügte. Mendelssohnschem Muster folgt die direkte Überleitung ins Adagio, in dem sich Bruchs melodische Intensität am reichsten entfaltete. Die gesangliche Em phase dieses Satzes war so überzeugend, dass es für längere Zeit die langsamen Sätze aller anderen Violinkonzerte, ein schließlich des Beethovenschen, in den Schatten stellen konnte. Das Finale liebäugelt effektvoll mit der Vorliebe der deutschen Romantiker für zigeunerisch ungarische Wendungen. 12 Jahre später sollte es seine Spuren im Schluss-Satz des Violinkonzerts von Brahms unüberhörbar hinterlassen. Piano Haid • Kleinreuther Weg 87 ■ 90408 Nürnberg FON 0911 / 226604 ■ FAX 0911 / 225840 ■ www.piano-haid.de