DRESDNER C> PHILHARMONIE 1803/04 - in der Zeit zwischen der „Eroica“ und „Fidelio“ - komponierte Beethoven auch noch ein „Tripelkonzert“, eine „Sinfonia concertante“ für Klavier, Violine und Violoncello. Dies könnte also auch den Werken mit konzertierendem Klavier zuzurechnen sein. Aber bedenkt man, was alles der Meister für das Klavier allein oder in kam mermusikalischer Kombination komponiert hat, so kommen wir auf ein instrumentenbezogenes Lebenswerk, wie es kaum ein anderer Komponist hinterlassen hat. Das Klavier war Beethovens ureigenes Instrument. Schon als junger, aufstrebender Mensch in Bonn hatte er hervorragend Klavier gespielt, wurde gar als „Wunderkind“ herausgestellt. In Wien aber, seinem zukünftigen Lebensraum, fand er - mit guten Empfehlungen versehen - bald schon Ein laß in die Wiener Adelshäuser. Mozart hatte, als er 1782 nach Wien kam, gemeint, hier „doch ge- wis das Clavierland“ zu finden. Beethoven jeden falls fand es vor und stellte sehr schnell fest, daß man damit Geld verdienen könne, Klavier zu spie len. Er stellte sich in dem immer wieder aus geübten Pianistenwettstreit den berühmtesten Klavierspielern seiner Zeit. Das machte ihn selbst berühmt. Der damals übermächtige Abbe Gelinek, selbst als Pianist gefeiert, wollte zwar den kla vierspielenden jungen Mann „zusammenhauen“, nahm dann aber höchst erstaunt zur Kenntnis, daß „in dem jungen Menschen der Satan“ stecken müsse. „Nie hab ich so spielen gehört... er bringt auf dem Klavier Schwierigkeiten und Effekte her vor, von denen wir uns nie etwas haben träumen lassen.“ So komponierte Beethoven dann auch, ging andere Wege als seine Vorgänger, baute aber auf deren Meisterschaft auf. Noch die ersten bei den Klavierkonzerte erinnern stark an Mozart, zeigen aber bereits Ansätze zur ungestümeren persönlichen Handschrift. Schon in den frühen Klaviersonaten kam es zu eruptiven Momenten, wie sie keinem vorher - auch Mozart nicht - nur im entferntesten eingefallen wären. Mit dem 3. geb. vermutl. 16.12.1770 in Bonn (Taufe 17.12.); gest. 26.3.1827 in Wien erster Unterricht beim Vater und bei Chr. G. Neefe 1792 Wien; Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Salieri 1796 Reisen: Prag, Dresden, Leipzig, Berlin 1800 Uraufführung 1. Sinfonie 1802 „Heiligenstädter Testament" (Gehörleiden) 1809 Aussetzung eines Jahresgehalts durch aristokratische Freunde, um Beethoven an Wien zu binden 1818 völlige Taubheit 1819 Ehrenmitglied der Londoner Philharmoni schen Gesellschaft 1824 Uraufführung 9. Sinfonie