DRESDNER PHILHARMONIE damit begann, Sinfonien zu komponieren, eine völlig neue Herausforderung für ihn, der er sich nicht so ohne weiteres stellen wollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das Prager Konserva torium versucht, den Komponisten als Lehrer zu gewinnen. Aus gesundheitlichen Gründen konn te er das Angebot nicht sogleich annehmen, lehnte es aber später aus ideologischen Vorbe halten ab. Er blieb noch bis 1953 in den USA, unterrichtete während dieser Zeit an bedeuten den Ausbildungsstätten, so in Princeton, an der Manner School in New York, in Tanglewood und Philadelphia. Danach lebte er einige Zeit in Ita lien und Frankreich, bis ihn Paul Sacher in die Schweiz holte, wo er 1959 an einem Krebsleiden starb. In seinen letzten Jahren beschäftigte er sich vornehmlich mit philosophischen Fragen, die ihm für seine kompositorischen Arbeiten immer wichtiger wurden: „Ich bin zu der Ansicht ge langt, daß trotz unseres ungeheuren Fortschritts in Technik und Industrie die Gefühle und Fragen, die die Menschen bewegen, unverändert geblie ben sind ... Das sind die Probleme der Freund schaft, der Liebe und des Todes.“ Eine solche ästhetische Grundhaltung verkörpert wie kein an deres Werk das 1955 entstandene Oratorium „Das Gilgamesch-Epos“. Neben der großen orchestralen Form hat er sich immer wieder für kammermusikalische Arbeiten interessiert. Hierin zeigte sich besonders seine Meisterschaft für Farben und Schattierungen und für harmonische Effekte. So ist durchaus zu ver stehen, daß er nach Besetzungen suchte, die sol chen Ambitionen entgegenkamen. Das betrifft auch die reizvolle Serenade für Violine, Viola, Violoncello und zwei Klarinetten, entstanden 1951 und am 4. Januar 1952 in New York urauf geführt.