Mal hauptung durch Leistung im modernen Ver ständnis. Als Mensch war Mahler unbequem, als Diri gent noch mehr, als Komponist für viele aber kaum erträglich. Zu Lebzeiten war Mahler als Dirigent bekannter denn als Komponist, war ein Großer seiner Zeit. Nur ungern war er Opernkapellmeister, doch hatte er als sol cher verschiedene Stationen durchlaufen. Er war schon bald anerkannt, wenn auch als ein äußerst eigenwilliger, fordernder, niemals zufriedenzustellender musikalischer Leiter. Geachtet war er, gefürchtet aber wurde er zeitlebens wegen seiner Strenge und seines hohen Anspruchs an werkgetreues Nachschaf fen. Mit 37 Jahren bereits erreichte er eine „Traumposition“: die künstlerische Leitung der Wiener Hofoper. Dennoch war er weiter hin unzufrieden, beklagte sich über die Mi sere des Opernbetriebes, die ihm keine Zeit zum Komponieren ließ. Doch die enorme Praxis als Orchesterleiter hat er für seinen Schaffensprozeß zu nutzen gewußt. Der ihm eigene unverwechselbare Orchesterklang, sei ne vielgerühmte Instrumentationskunst haben hier ihre Wurzeln. Als Komponist hatte er die Grenzen des bisher Gültigen aufgebrochen und ungeheuer erweitert, einen neuen sin fonischen Typus geschaffen. Er war der erste Expressionist. Sein Schaffen ist ohne Ver gleich. Mahlers kompositorisches CEuvre umfaßt, wie schon gesagt, - abgesehen von den meist nicht erhaltenen Jugendwerken, dar unter auch etwas Kammermusik - nur zwei Gattungen: die Sinfonie und das Lied. Beide hat er oftmals miteinander verbunden, ei nerseits den Begriff des Sinfonischen in ex tensiver Weise über die traditionellen Gat tungsgrenzen hinausgeführt, andererseits dem Lied sinfonische Gestaltungselemente ..Sj eber