fand damit einen gewissen Ausgleich zu den Normen des „sozialistischen Realismus“, denen er aber trotzdem nicht in allen geforderten Aspekten folgen konnte und wollte und des halb weiterhin Anfeindungen ausgesetzt blieb. Er wollte sich eben niemals als ein Pro pagandist des Regimes verstehen oder gar benutzen lassen, trotz solcher - pflichtgemäß abzuliefernder - Werke, die ihn leicht in den Ruf eines „Hofpoeten“ hätten bringen kön nen. So kündigte sich bereits während der Kriegs- und Nachkriegsjahre in den Kammer musikwerken ein lyrisch-resignativer Grundzug in seiner musikalischen Sprache an, überdeckt aber von einer stillen, weisen Heiterkeit, die aus seiner früheren Ausgelassenheit erwach sen zu sein scheint. Sein letztes großes Werk, die Siebente Sinfonie (1951/52), zeigt gerade diese bezaubernden Momente in aller Deut lichkeit. Prokofjew schloß seine Augen an dem Tage, als auch Stalin starb, am 5. März 1953. Wen sollte es da verwundern, daß sein Tod erst viel später in der Welt wirklich regis triert und der große Verlust in seinem gan zen Ausmaß vollständig erkannt wurde. 1949 entstand die Cellosonate. Erstmals wur de das Werk von Mstislav Rostropowitsch und dem großen Pianisten Swjatoslav Richter in Moskau aufgeführt (1. März 1950), sehr er folgreich, wie man weiß, und so hat dieses großartige Werk die Herzen aller namhaften Cellisten erobert und wurde Bestandteil eines festen Repertoires solcher Solisten.