und ließ geheime Wünsche in ihm auf brechen. Er begann wieder zu komponieren, bemerkte aber bald, daß auch eine solche Nachfolge nicht sein künstlerisches Leben bestimmen sollte. Doch er lernte viel von Strauss, dem Meister einer virtuosen Kompo- sitions- und Instrumentationstechnik. In dieser Zeit aber machte Bartök nähere Be kanntschaft mit der urtümlichen ungari schen Volksmusik, einer Musik, die in den Städten solcherart nicht bekannt war. Die eigentliche einheimische Tradition des Vol kes, und dazu gehörte nicht nur die Musik, war während der langen Zeit einer Habsbur gischen Herrschaft in die Dörfer gedrängt worden, fernab von aller Kunstentwicklung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die verstädterte Musikkultur Ungarns ent schieden durch die Kunst der deutsch-öster reichischen Romantik geprägt. Dies war die gehobene musikalische Umgebung des ge bildeten Bürgertums. Und das waren auch die bisherigen künstlerischen Quellen Bar- töks gewesen. Nun stellte der junge Mann fest, daß dieses Volksgut wirklich nur noch in ländlichen Gegenden durch mündli che Überlieferung existierte, an der Budape ster Musikakademie z. B. davon gar nichts So hat ein New Yorker Karikaturist Bartöks Klaviermusik gesehen.