Franz Schubert geb. 31.1.1797 in Liechtenthal bei Wien; gest. 19.11.1828 in Wien 1808 Schüler des Stadtkonvikts und Chorsänger in der Hofburg 1813 Erste Sinfonie 1814 Hilfslehrer 1816 Vierte und Fünfte Sinfonie 1818 Sechste Sinfonie; Aufenthalt in Ungarn 1822 .Die Unvollendete“ 1823 schwere Krankheit 1827 „Die Winterreise“ 1828 Große .C-Dur-Sinfonie“ Alles, was Franz Schubert auch kompo nierte, was auch immer er aufzuschreiben vermochte oder im Sinn hatte, es wurden stets Melodien, herrliche, unverwechselba re. Er sang von der Liebe und erlebte sie niemals selbst. Er sang von des Lebens Fül le, ohne sie zu kennen oder komponierte die herrlichsten Tänze, tanzte aber nicht. Auch das Meer hat er niemals geschaut, nicht einmal die Schneegipfel in den Ber gen seiner eigenen Heimat. Aber für alles hatte er Melodien und den rechten Ton, aus Sehnen oder Träumen geboren. Er leb te in seiner Musik. Und war er auch meist glücklos, Musik jedenfalls war sein wahres Glück. Musik war sein Leben, und seine Seele wollte singen. Schon als Kind komponierte er, hatte auch bescheidenen Unterricht; erst beim Vater, einem unbedeutenden Schullehrer, der vierzehn Kinder ernähren mußte. Später meinte der Hoforganist Wenzel Ruziczka: „Den kann ich nichts lehren, der hat’s vom lieben Gott.“ Auch Antonio Salieri, ehe mals kaiserlicher Hofkapellmeister in Wien und angeblicher Erzrivale Mozarts, nahm sich seiner an. „Und als die Kindheit vor beiging, war dieser Franz Schubert ein ganz reifer, fertiger Komponist, völlig un brauchbar für alles, was nicht Musik be deutete, aber unfaßbar genial in allem, was Musik hieß“ (Kurt Pahlen). Abgesehen von kleinen Reisen und kurzen Sommer aufenthalten in nicht allzu weit entfernten Gegenden lebte er in Wien. Er hatte nicht das Glück wie der junge Mozart, die Welt zu sehen und sich dort zu bilden. Aber er hatte seine Stadt, in der es Musik im Über-