Die Werke L. v. Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Dieses Werk, das von Beethoven selbst erstmals öffentlich im März 1807 bei seiner Aka demie im Palais Lobkowitz gespielt wurde, bedeutet einen gewaltigen Vorstoß über das 3. Konzert hinaus in eine neue ideelle und künstlerische Qualität des Genres. Auf der Höhe seiner Meisterschaft verschmilzt der Sinfoniker Beethoven die bereicherte, erweiterte und differenzierte Form des Solokonzerts nun vollkommen mit der sinfonischen Entwicklung der drei kontrastierenden Sätze, die inhaltlich eine Einheit bilden. Im durchgeistigten Dialog der beiden Partner, der dem Solisten mit allen bis in den höch sten Diskant genutzten Mitteln den gebührenden Vorrang läßt, bestimmen program matisch-tondichterische Ideen das thematisch und motivisch verflochtene Zusammenwir ken. Nach dem heroischen 3. Konzert kommen in dieser Tondichtung für Klavier und Orchester mehr lyrische Saiten zum Schwingen, träumerisch versonnene, aber auch kraftvoll energi sche, die bei Beethoven nie fehlen. In der Konzeption wird der Mittelsatz, der die entscheidende Auseinandersetzung mit einer finsteren Macht enthält, zum sinfonisch-dramaturgischen Kernstück des ganzen Werkes. L. v. Beethoven 7. Sinfonie A-Dur op. 92 “Sinfonia 1812, 13ten May” schrieb Beethoven im Autograph auf das Titelblatt seiner “Siebenten”. Damit wurde zwar nur das Datum der Partiturniederschrift vermerkt, aber im tieferen Sinne ist das Werk tatsächlich eine “Sinfonie 1812”. Der Patriot Beethoven leiste te damit den künstlerischen Beitrag zur nationalen Volkserhebung der Befreiuungskriege, die mit dem Überfall Napoleons auf Rußland in ihr entscheidendes Stadium gelangte. In dieser kritischen Situation sah Beethoven den Sieg der unterdrückten Völker voraus und die A-Dur Sinfonie wurde zur kühnen Vision eines solchen revolutionären Sieges. In die ser lichtvollen Tondichtung gewinnt nicht nur der vitale Rhythmus als aktivierende, gestal tende Kraft erhöhte Bedeutung, sondern auch die Harmonik und Polyphonie. Bezogen auf “enharmonische Ausweichungen” hat der Komponist in seinem Skizzenbuch aus der Ent stehungszeit der A-Dur-Sinfonie 1811/1812 eine sehr wichtige Bemerkung geäußert: “Sie sollen wirklich Veränderungen in jedem Hörenden hervorbringen”. Man geht kaum fehl, wenn man diese Bemerkung auf die Funktion der Harmonik in Beethovens Schaffen über haupt bezieht.