... zwischen Anton Bruckner und Arthur Nikisch «Hochwohlgeborner, hochverehr ter Herr Kapellmeister! (...) An Ihren beifälligen Äußerun gen athme ich wieder auf und den ke: <endlich hast du einen wirkli chen Künstler gefunden:». Ich bitte Euer Hochwohlgeboren wollen mir gütigst Ihre Gewogenheit zuwen den und mich nicht verlassen. Sie sind jetzt ja doch der Einzige, der mich retten kann und Gott sei Dank auch retten will. (...) Lebenslänglich werden Hochder- selbe den dankbarsten Menschen an mir haben, wie ich seither Ihre Kunst und Ihr nobles Wirken tief bewundert habe. Hoch! Hoch! Hoch! edler, wahrer Künstler! Mit tiefster Verehrung, Be wunderung und wahrer Verehrung Euer Hochwohlgeb. dankschuldigster Diener A. Bruckner m.p.» «Hochwohlgeborner Herr Kapell meister! Edelster hochberühmter Künstler! (...) Dürfte ich nochmal bitten: fin det das Concert jetzt statt? Am 21. d. M. ? Und wenn, wann sind die zwei letzten Proben, wozu ich so gerne kommen möchte! Viel leicht höre ich dieß Werk ohndies nur einmal, da ich in Wien nichts erreiche; daher mir so viel daran liegt es zu hören, ausgenommen, Hochderselbe meine ich solle nicht kommen. Im Falle Hochderselbe meine Anwesenheit wünschen, muß ich von meinen verschiedenen Vorgesetzten Urlaub mir erbitten; daher ich inständigst um baldige Antwort bitte! Meine Freude wäre wohl überaus, von dem Isten deut schen Dirigenten mein jüngstes Kind in die Welt eingeführt zu wis sen! Ich bin schon sehr aufgeregt. Deutsche Zeitung, deutsche Blätter, Bayreuther Blätter schrieben in jüngster Zeit herrlich! Nochmal in- nigst bittend und mich und mein Kind Ihrer Gewogenheit empfeh lend, bin ich Euer Hochwohlgebo ren dankbarster Sie bewundernder A. Bruckner m.p.» Wien, 11. Juni 1 884 «So leid es mir tut, daß ich nicht jetzt schon die E-dur Symphonie, dieses herrliche Meisterwerk dem Leipziger Publikum vorführen kann, so bin ich andererseits wieder doch der Überzeugung, daß die Aufführung im September, zu Be ginn der Saison, wo ganz Leipzig von den Sommerreisen wieder zurückgekehrt ist, einer all gemei neren Teilnahme sicher ist und durch ihren unzweifelhaften Erfolg die anderen Konzert-Direktionen si cher zur Aufführung veranlassen wird. Da Sie, verehrter Meister, im Sep tember auch noch Ferien haben, rechne ich mit Bestimmtheit darauf, Sie hier zu sehen. Es wird Ihnen hier gefallen; ich habe durch Vor spielen am Klavier schon viel Pro-