ZUR EINFÜHRUNG Philharmonisches Kammerorchester Der italienische Komponist und Or ganist Ferdinande Antonio Lazzari, im Jahre 1678 in Bolog na geboren und daselbst 1 754 ver storben, trat 1693 in seiner Heimat stadt in den Franziskaner-Orden ein. Schon als Novize verrichtete er Dienste als Sänger und Organist. Mehrere Jahre scheint er auch außerhalb des Klosters Musik stu diert zu haben. 1702 kehrte er ins Kloster zurück und wurde nun be zeichnet als „magistero della cappella di S. Francesco". Diese Position behielt er bis Ende 1705, dann wurde er „maestro di cappella" in S. Maria Gloriosa dei Frari in Venedig. 171 2 ging er wie der nach Bologna zurück und schrieb kirchliche Festmusiken für aktuelle Gelegenheiten. Danach wandte er sich erneut nach Vene dig, um nach einer Krankheit, die sein Sehvermögen beeinträchtigt hatte, endgültig in seine Geburts stadt zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tode lebte. Von seinem kom positorischen Schaffen haben sich drei Oratorien, sechs instrumental begleitete Motetten und die heute erklingende Sonata ä 6 für zwei Trompeten, Streicher und Basso continuo D-Dur erhalten. Unter den fünf Cellokonzerten aus der Feder Joseph Haydns ist das in D-Dur das bekannteste. Gleich wohl war Haydns Autorschaft lan ge umstritten, bis 1954 die Auffin dung des Autographs, das im Kel ler der österreichischen Nationalbi bliothek in Wien den zweiten Welt krieg überdauert hatte, die Echtheitsdiskussion beendete. Das Cellokonzert D-Dur, 1783 kompo niert, gehört zu den beliebtesten Konzertwerken für dieses nicht eben reichlich mit virtuoser Litera tur versehene Instrument und steht seit jeher in der Gunst der Spieler und Hörer durch seine eingängige, kantable, empfindungsreiche Melo dik, seine Klangschönheit und sei-