schung Rätsel aufgegeben hat, war jedoch darüber hinaus die Exegese eines Werkes, das sich von Anfang an eng mit dem Namen Napoleons verknüpfte. Unter dem Titel „Ge schrieben auf Bonaparte, Beetho vens Eroica: Revolution, Reaktion, Rezeption" erschien 1989 ein Buch aus der Feder der beiden Musikolo gen Martin Geck und Peter Schleuning. Ein Fragezeichen ist hinter den Be richt zu setzen, Beethoven habe schon im Frühjahr 1798 im Haus des französischen Generals Bernadotte, des ersten Gesandten der jungen Französischen Republik am österreichischen Hof, die Anre gung zu einer „Bonaparte-Sinfonie" erhalten. Tatsache ist, daß er den Korsen als jenen Freiheitshelden verehrte, der einer feudalen Staats ordnung den entscheidenden Schlag versetzt hatte. Der Hoffnungsträger vieler großer Geister jener Zeit war auch für Beethoven ein Mann, der dazu berufen schien, die großen Ideen der Französischen Revolution durch die Welt zu tragen. Erst als sich Napoleon 1804 zum Kaiser krönen lassen wollte, tilgte Beetho ven die Widmung des Manuskripts, das programmatisch dessen Namen trug. Dem Andenken an einen gro ßen Mann („Sinfonia eroica, composta per festigiare il souvenire di un gran' uomo") wurde nun im 1 806 erschienenen Erstdruck das Werk eines revolutionären Helden tums gewidmet, das ohnehin aus noch anderen Quellen gespeist war. Einen entscheidenden Fingerzeig Titelblatt der "Eroica". Die Partiturabschrift läßt noch die vom Komponisten wieder ausradierte Zeile "Intitolata Buonaparte" erkennen.