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und Gefahren Treue beweist. Hüon von Bordeaux und Rezia, die Tochter des Kalifen von Bagdad erbringen diesen Beweis, von Oberon unter stützt. Im Finale gibt es drei glück liche Paare: Hüon und Rezia, das Dienerpaar Scherasmin und Fatime, auch das Elfenpaar ist wieder in Eintracht vereint. Als Weber mit der Vertonung des Librettos begann, war er bereits tod krank. Von finanziellen Sorgen ge plagt, wußte er, daß er in England „ein gut Stück Geld" erwerben konnte, „das bin ich meiner Familie schuldig . . . Ob ich reise, ob ich nicht reise, bin ich in einem Jahr ein toter Mann. Wenn ich aber reise, haben meine Kinder zu essen, wenn der Vater tot ist, während sie hun gern, wenn ich bleibe" — dies sollte sich allzu bald bewahrheiten. So reiste er im Februar des Jahres 1826 über Paris, wo er u.a. Rossini und Cherubini begegnete, nach England. Am 12. April fand die Uraufführung der Oper unter seiner Leitung statt. Sie ist „mit unglaublichem, einstim migem, ungetrübtem Enthusiasmus aufgenommen worden", schrieb er seinem Dresdner Intendanten. An seine Frau berichtete er: „Das Glän zende und Rührende eines solchen Triumphes ist nicht zu beschreiben. Wie ich ins Orchester trat, erhob sich das ganze überfüllte Haus, und ein unglaublicher Jubel, Vivat- und Hurra-Rufen, Hüte- und Tücher- schwenken empfing mich und war kaum wieder zu stillen." Zu den Nummern, die wiederholt werden mußten, zählte die Ouvertüre. Weber gestaltet hierin die Grund konflikte der Handlung: der Ruf von Hüons Zauberhorn — Oberon schenkte es ihm als Schutz vor Ge fahren — ertönt zu Beginn der Ada gioeinleitung. Im leisen Wispern der Holzbläserketten und im kleinen Marsch wird die Feen- und Geister welt heraufbeschworen. Die kraft vollen Sechzehntelläufe des folgen den Allegro con fuoco symbolisieren die Gefahren und Abenteuer des Paares, während die Soloklarinette Hüons Liebesthema intoniert. Es wird von den Streichern mit jenem Rezia-Thema beantwortet, da sie in ihm den Retter erkennt („Mein Hüon, mein Gatte! Mein Retter, er naht!"). Martina Gottlieb Die Intendanz möchte Sie höflich darauf hinweisen, daß das Fotografieren sowie die Nutzung ton- und videotechnischer Geräte vor, während und nach dem Konzert nicht zulässig sind. Wir danken für Ihr Verständnis. Herausgeber: Schauspielhaus Berlin Intendant: Dr. Hans Lessing Redaktion: Kirsten Streithof Abbildungen: Künstler-Agentur der DDR, Marion Klemp, Sächs. Landesbibliothek — Abt. Deutsche Fotothek, Archiv (2) Umschlag: Rudolf Grüttner Typographie: Dieter Hain Gesamtherstellung: (204) Druckkombinat Berlin BG 010/139/87 1,050 5630 G 49 EVP: 0,60 M