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Frank Petzold, 1951 in Zwickau geboren, studierte 1968—1974 an der Dresdner Musik hochschule „Carl Maria von Weber" (Kompo sition bei Prof Dr. S. Köhler, Klavier bei Prof. G. Berge, Dirigieren bei Prof. R. Neuhaus) und war 1979—1981 Meisterschüler für Kompo sition an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. R. Kunad. 1974—1977 war er zunächst Chordirektor, später 1. Kapellmeister am Thea ter der Altmark in Stendal, 1977—1979 Schau spielkapellmeister an den Bühnen der Stadt Magdeburg, 1979—1981 Pianist der Jazz-For mation „Humus". Seit 1979 unterrichtet er Tonsatz an der Außenstelle Magdeburg der Hochschule für Musik Leipzig; seit 1981 lebt er freischaffend als Komponist und Pianist in Magdeburg. Für das „Concertino für Jazz- Combo und Kammerorchester" erhielt er den Förderungspreis des Carl-Maria-von-Weber- Wettbewerbes Dresden 1973. In seinem bishe rigen Schaffen begegnen neben der Kammer oper „Das Kälberbrüten“ (nach H. Sachs), einem Klavierkonzert, zahlreichen Kammermu siken Chansons und Liedern viele Jazz-Titel bzw. Kompositionen, die eine Synthese von Sinfonik und Jazz anstreben, über das Duo für Violine und Viola in drei Sätzen äußerte der Komponist: „Das Duo entstand im Mai 1980 auf Anregung von Stef fen Gaitzsch, dem es auch gewidmet ist. Zwei recht kurze Ecksätze umrahmen das Kernstück, den zweiten Satz. Während im ersten Satz versucht wird, die Stimmung des zweiten vor zubereiten, läßt der dritte Satz das Stück quasi reflektierend ruhig ausklingen. Im mitt leren Satz gehen beide Instrumente von einer motorischen Bewegungsform aus, um sich dann musikalisch unterschiedich zu entwickeln. Die Individualität wird hier für jede Stimme bzw. jedes Instrument bestimmend, von einer ge meinsamen Grundposition aus werden glei che bzw. ähnliche Gedanken in sehr unter schiedlicher Weise ausgedrückt. Als verbin dendes Element wirkt das gemeinsame Me trum, das den gesamten Satz über beibehal ten wird.“ „Wäre Beethoven 25 Jahre später geboren worden, so hätte er Hummel unbestritten den Ruhm lassen müssen, der erste Instrumental komponist seiner Epoche zu sein.“ So schrieb, der berühmte Musikgelehrte F. J. Fetis (1784 1871) über Johann Nepomuk HunW m e I , und sein Biograf Karl Benyovsky nennt ihn „einen der bedeutendsten Komponisten seines Zeitalters, der bloß das Unglück hatte, ein Zeitgenosse Beethovens zu sein". Hummel besaß nicht die schöpferische Kraft und die zu kunftsträchtige Originalität der großen Wiener Klassiker, aber der Schüler Mozarts und Schütz ling Haydns, der Freund Beethovens, Clemen- tis, Cherubinis, Webers und Chopins, bewun dert von Goethe und dessen Weimarer Kreis, hat es den besten seiner Zeit gleichgetan. 1804—1811 vertrat er die durch Haydns Aus scheiden vakant gewordene Kapellmeister stelle beim Fürsten Esterhazy, war 1816—1819 Hofkapellmeister in Stuttgart, dann in Wei mar. Daneben konzertierte er als angesehener Pianist, u. a. in Dänemark, England und Ruß land. VORANKÜNDIGUNG Sonnabend, den 27. Februar 1982, 19.00 Uhr (Anrecht D) Saal des Landhauses 5. LANDHAUS-KONZERT Werke von Rossini, Fred Lohse, Eugen Suchon und Strawinsky Prograrnrriblätter der Dresdner Philharmoniker Redaktion: Dr. habil. Dieter Hartwig Spielzeit 1981/82 —* Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck; GGV. Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 JtG 009-5-82 EVP 0,20 M