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Der deutsche Komponist Joseph Martin Kraus, Altersgenosse Mozarts und diesen nur um ein Jahr überlebend, als Gymnasiast in Mannheim Schüler des Abbe Vogler, studierte an verschiedenen Universitäten Jura, ehe er 1778 einem schwedischen Studienfreund nach Stockholm folgte und dort ansässig wurde. Hier ernannte man ihn 1779 zum Mitglied der Musikakademie und 1781 zum Kapellmeister an der Hofoper. 1782-1786 reiste er auf Kosten des schwe dischen Königs und zeitweise als dessen Begleiter durch Deutschland, Italien, Frankreich und England, wobei er u. a. Gluck und Haydn kennenlernte. Danach war er, der sich auch literarisch im Sinne des „Sturm und Drang" betätigte, neben Abbe Vogler als Hofkapellmeister bis zu seinem Tode in Stockholm tätig. Der bisweilen zu Unrecht der „schwedische Mozart" titulierte Komponist, der Opern, Kantaten, Chöre, Lieder, Orchester- und Kammermusik schrieb, steht stilistisch in der Nähe des jungen Beethoven und der französischen Meister der Revolutionszeit. „Es ist immer eine gute, warme, innerliche Musik, wie der Mensch, der sie gemacht hat" — äußerte einmal zutreffend Ernst Krenek über die Tonsprache des französischen Komponisten Darius Milhaud, der, einst neben Arthur Honegger wohl die kraftvollste Erscheinung der „Groupe des Six", über seine Herkunft sagte: „Meine musikalische Bildung ist ausschließ'ich durch den latei nisch-mittelländischen Kulturkreis bestimmt, was sich schon daraus erklärt, daß ich aus einer sehr alten jüdischen Famiiie der Provence stamme. Die südlän dische, besonders auch die italienische Musik hat mir immer sehr viel gesagt." 1939 emigrierte Milhaud vor dem Faschismus in die USA und kehrte 1948 wieder in seine Heimat zurück, neben ausgedehnter kompositorischer Arbeit auch päd agogische Ämter übernehmend. Von seiner immensen schöpferischen Fruchtbar keit und Vielseitigkeit zeugt die Tatsache, daß seine Werkliste weit über 400 Titel sämtlicher Genres umfaßt, die stilistisch kaum auf einen Nenner zu bringen sind. Der Komponist, in Wesen und Werk ein typischer Franzose und einer der markantesten Vertreter der zeitgenössischen Musik seines Landes, besaß einen ausgeprägten Klangsinn, der ihn zur Polytonalität führte, die es ihm entspre chend seiner lyrischen Veranlagung ermöglichte, die Ausdruckskraft seiner ein gängigen, gefälligen Melodik zu intensivieren. Auch eine überaus differenzierte Rhythmik gehört zum Bild seiner Musik. Achtung! Vorverlegung! Infolge von Gastspielen der Dresdner Philharmonie im Rahmen der Beethoven- Ehrung der DDR in Berlin und Görlitz muß das 4. Landhaus-Konzert vom 26. März 1977 auf den 20. März 1977 vorverlegt werden. Programmblätter der Dresdner Philharmonie - Spielzeit 1976/77 - Chefdirigent: Günther Herbig Redaktion: Dr. habil. Dieter Hartwig Druck: GGV, Produktionsstätte Pirna - 111-25-12 0,19 T. ItG 009-20-77 EVP —,10 M