DRESDNER PHILHARMONIE Sonntag, den 27. Januar 1974, 11.00 und 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 5. KONZERT IM ANRECHT C UND 5. Z Y K LUS - KONZERT TSCHECHOSLOWAKISCHE MUSIK Gastkonzerte der Prager Sinfoniker Dirigent: Ladislav Slovdk, CSSR Solist: Emil Leichner, CSSR Ivan Rezäc geb. 1924 Sinfonietta (1973) Andante sostenuto — Allegro assai — Andante sostenuto — Allegro assai — Andante sostenuto DDR-Erstaufführung Bohuslav Martina 1890-1959 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 (Incantation) Allegro Poco moderato DDR-Erstaufführung PAUSE Vitezslav Noväk 1870-1949 In der Tatra — Sinfonische Dichtung op. 26 Erstaufführung Leos Janäcek 1.854-1928 Sinfonietta Allegretto — Allegro — Maestoso Andante — Allegretto — Meno mosso — Maestoso — Tempo 1 — Allegretto Moderato — Con moto — Prestissimo — Moderato Allegretto — Presto Andante con moto — Meno mosso — Maestoso - Tempo 1 — Allegretto — Maestoso Ladislav Sloväk, 1919 in Bratislava geboren, absolvierte 1946 das Staatliche Kon-* servatorium seiner Heimatstadt in den Haupt fächern Dirigieren und Orgelspiel und vervoll kommnete anschließend in Prag seine Dirigen tenausbildung bei Vaclav Talich sowie in der Folgezeit als Assistent Jewgenij Mrawinskis, des Chefdirigenten der Leningrader Philharmo nie. Nach der Rückkehr in die Heimat setzte er die bereits 1946 begonnene Zusammenarbeit mit dem Rundfunk in Bratislava fort: als Musik regisseur und als Initiator des Rundfunksin fonieorchesters. Den Rundfunkchor entwickelte er zu einer der bedeutendsten Chorvereinigun gen des Landes. 1961 wurde er zum Chefdiri genten der Slowakischen Philharmonie beru fen; seit 1972 ist er außerdem noch — als Nach folger Vaclav Smetäceks — Chefdirigent der Prager Sinfoniker. Gastspielreisen führten den Künstler, der zu den führenden Dirigentenper sönlichkeiten der CSSR gehört und der zuletzt im Jahre 1962 bei der Dresdner Philharmonie zu Gast war, in zahlreiche Länder Europas, in die VR China, nach Indien, Japan, Neu seeland, Australien und in die USA. Das Orchester der Prager Sinfoniker, das neben der Tschechischen Philharmonie an der Spitze der Klangkörper unseres Nachbar landes steht, wurde 1934 auf Initiative seines ersten künstlerischen Leiters, des Dirigenten Rudolf Pekärek, gegründet. Entsprechend dem damaligen Wirkungskreis lautete der ursprüng liche Name des Orchesters FOK (Film — Oper — Konzert). 1952 erfolgte die endgültige wirt schaftliche Sicherstellung des Institutes, das nun als städtische Einrichtung zum offiziellen und repräsentativen Orchester der Stadt Prag ernannt wurde und sich in kürzester Zeit zu einem der bedeutendsten Klangkörper der CSSR, ja Europas entwickelte. Drei Jahrzehnte stand Dr. Vaclav Smetäcek an der Spitze des Orchesters, das sein hohes künstlerisches Niveau auch auf zahlreichen Aus landstourneen und bei mehreren Hun derten Schallplatten produktionen bestä tigen konnte. Die Prager Sinfoniker verbinden übrigens seit dem Jahre 1962 freundschaftliche Be ziehungen mit den Dresdner Philhar monikern, die auf vielfältige Weise zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit der beiden Orchester, zu gegenseitigem Aus tausch geführt na ben.