Volltext Seite (XML)
LHARMONIE ZUR EINFÜHRUNG August 1972, 20.00 Uhr Freitag, den 25. 26. August 1972, 20.00 Uhr Sonnabend, den Festsaal des Kulturpalastes Dresden 1. PHILHARMONISCHES KONZERT empfanden. Dirigent: Günther Herbig kontrapunktischer verknüpften Melodien abgeschlossen. PAUSE Sinfonie Nr. 5 B-Dur (Adagio) — Allegro Suite Nr. 1 C-Dur, die um vierte Suite im Gegensatz zu den das Jahr 1721 komponiert Orchestersuiten Nr. 2 und spät der sinfoni- im Ater von wurde, ist wie 3 weniger be- weit üoer den Komponist und seine Zeit Anton Bruckner 1824-896 Die Sinfonie ist von außerordentlicher thematischer Geschlossenheit. Der 1. Satz wird von einer feierlichen Adagio-Introduktion eröffnet. Hier werden die thema ¬ tischen Keime des Hauptsatzes, ja eigentlich der ganzen Sinfonie angedeutet. über den absteigenden Piccicato-Bässen setzen die Violinen und Bratschen Doch wird die elegische Haltung der mit aufstrebenden Linienführungen ein. Einleitungstakte von dem machtvollen Choralweckruf der Blechbläser jäh abge ¬ löst — schroffe Gegensätze, die für Bruckners Werk so charakteristisch sind, Ein lyrisch-versonnener Aliegro-Teil inmitten der Introduktion deutet schon auf die und und und Bachs Orchesterwerken gehören neben den Sebastian So okonzerten für einzelne nstrumente und den berühmten Bran- Konzerten vier Orchestersuiten, auch Ouvertüren genannt. Diese Musterbeispiele der Orchestersuite dar, wie sie in dieser Art in Zu J o h a n n verschiedenen denburgischen Werke stellen Deutschland zwischen 1680 und 1750 von vielen Komponisten gepflegt wurde: zyklische Folgen der verschiedenartigsten, mehr oder weniger stilisierten lanz- meist recht ausgedehnten Einleitungssätze im Durch die prunkvollen, formen. Stil der dreiteilig angelegten französischen Ouvertüre, die den Tanzsätzen vor ¬ angehen, erhielten diese Suiten auch den Namen Ouvertüre. Bachs Orchester ¬ suiten, von denen die beiden ersten vermutlich noch der Zeit entstammen, in der er als fürstlicher Kapellmeister in Köthen wirkte, während die zwei anderen in Leipzig geschrieben wurden, werden durch die besonderen Kennzeichen seines Stiles, durch die selbst in den Tanzsätzen spüroare kontrapunktische Ar ¬ beit und den Reichtum der Erfindung musik herausgehoben, als die sie ihr nur DRESDNER P H bemerkenswert, daß A n t o n Bruckner sich relativ Gattung zuwendete. Seine erste Sinfonie schrieb er Ouvertüre Courante Gavotte For ane Menuett Bourree Passepied Die die könnt. Wie üblich mit einer kunstvoll gearbeiteten dreiteiligen Ouvertüre (lang ¬ sam - schnell — langsam) beginnend, bringt die Suite als ersten Tanz eine im -lakt stehende Courante. Zwei Gavotten, graziöse rasche Tänze im ' -Takt schließen sich an, wobei die erste nach der zweiten Gavotte noch einmal klingt. (Die gleiche Praxis wird übrigens in der gesamten Suite angewendet, soweit zwei Tänze einer Gattung vorhanden sind.) Bei dem nächsten Tanz, einer Forlane, handelt es sich um einen ursprünglich venezianischen Tanz nn schnellen Dreitakt, der nicht sehr häufig begegnet. Nach zwei zierlichen Me ¬ nuetten folgen noch zwei Bourreen, deren zweite Oboen und Fagott solistisch übernehmen. Die Suite wird durch zwei Passepieds mit voll Generalmusikdirektor GÜNTHER HERBIG, mit Beginn der Spielzeit 1972/73 neuer Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der Dresdner Philharmonie, wurde 1931 in Usti nad Labern (CSSR) geboren. Er erhielt seine Dirigentenausbildung bei Hermann Abendroth an der Franz-Liszt- Hochschule Weimar in den Jahren 1951 bis 1956 und bildete sich in der Folgezeit weiter bei Günther Herbig begann seinen Hermann Scherchen und Herbert von Karajan. Gleichzeitig war er Leiter der Weg als Dirigent 1957 am Deutschen Nationaltheater Weimar. beiden Orchester und Dozent für das Fach Dirigieren an der Weimarer Musikhochschule. Die Stadt Potsdam berief ihn 1962 zu ihrem Musikdirektor und verlieh ihm 1964 den Fontane- Kunstpreis. Seit 1966 wirkte er als Dirigent des Berliner Sinfonieorchesters. Günther Herbig zählt heute zu den bedeutendsten Dirigentenpersönlichkeiten unserer Republik. Alle Spitzen orchester der DDR riefen ihn als Gast an ihr Pult. Erfolgreiche Auslandstourneen führten den Großbritannien, CSSR, Österreich, bisher die VR U nga m, nach in die VR Polen, die VR Bulgarien, nach Kuba und Chile. Gastspielreisen mit dem Berliner Sinfonieorchester und dem Gewandhausorchester Leipzig brachten ihm weitere internationale Anerkennung. — Darüber hinaus hat er zahlreiche Rundfunk- und Schallplattenproduktionen sowie vielbeachtete Fernsehaufzeichnungen geleitet. harakter der Gebrauchs ¬ wahrscheinlich ntroduktion Adagio Scherzo (Molto vivace) Finale (Adagio — Allegro moderato) Johann Sebastian Bach Su te Nr. 1 C-Dur BWV 1066 1685-1750 Es ist sehen Jahren. Noch in dieser Zeit nahm er Unterricht im Kontrapunkt bei Simon Sechter in Wien. Die 5. Sinfonie „ kontrapunktisches in B-Dur, sein Meisterwerk", wie er es nannte, entstand zur Zeit seiner Berufung an die Wiener Universität im Jahre 1875. Die Uraufführung erfolgte erst 1894, als der Kom ¬ ponist bereits schwer erkrankt war. Bruckner starb, ohne sein Lieblingswerk je gehört zu haben.