Wolfgang Amadeus Mozart weilte während des Jahres 1778 im Sommer in Paris. Dort erteilte ihm der Direktor des „Concert spirituel" den Auftrag zur Schaffung einer Sinfonie. Man liebte in Frankreich eine verhältnismäßig große Orchester besetzung, und auch Mozart richtete sich danach. Mit der Sinfonie in D mit der Köchelnummer 297 schuf Mozart seine erste Sinfonie mit Klarinetten. Le Gros, der Direktor der Konzerte, war mit dem ersten Andantino nicht zufrieden, und so schrieb Mozart eine zweite und neue Fassung, da das erste Andantino „nicht das Glück gehabt hat, den Directeur zufrieden zu stellen - er sagte, es seye zu viell modulation drin - und zu lang." Das war ein sehr subjektives Urteil und anfechtbar, auch wenn Le Gros nach Fertigstellung des neuen Andantinos zufrieden äußerte, das „sei seine beste Sinfonie”. Der erste Satz wirkt manchmal fast ein wenig parodistisch, so, als ob sich Mozart über gewisse Eigenheiten der französischen Musik lustig machen wollte. Aber er konnte seinem Frohsinn nicht freien Lauf lassen, denn die Sinfonie mußte Erfolg finden. Auch wenn man in Frankreich den zweiten Mittelsatz gelungener fand, die Erstfassung ist wahrscheinlich stärker. Höhepunkt wird der dritte Satz mit einem Fugato als zweitem Thema, das in der Durchführung eine große Rolle spielt, in der Reprise jedoch nicht wiederkehrt. Alfred Einstein nannte das „Meister züge dieses meisterhaften, zwischen glänzendem Tumult und ernster Grazie schwebenden Satzes". Über die Uraufführung der Sinfonie in Paris berichtete Mozart in einem Brief: „Sie können sich nicht vorstellen, wie die Sinfonie zweimal nacheinander herunter gehudelt und heruntergekratzt wurde. Mir war wahrlich ganz bang. Gleich im ersten Satz war eine Passage, die wohl gefallen müßte. Alle Zuhörer wurden hingerissen und es war ein großes Applaudissement!" Das Klarinettenkonzert f-Moll von Carl Maria von Weber gehört zu den seltenen Werken der Bläserliteratur, die zu Unrecht so selten in unseren Konzertsälen erklingen. Das Klarinettenkonzert f-Moll komponierte Carl Maria von Weber 1811 in München für den damals sehr bekannten Klarinettisten Baermann, mit dem Weber auch auf Konzertreisen ging. 1812, zum Beispiel konzertierten die beiden in Dresden, wo sie jedoch wenig Erfolg fanden. Weber fühlte sich ignoriert, und in seinem Tage buch lesen wir die bitteren Worte: „Nie habe ich einen Ort gefunden, wo wir von Seiten der Bewohner so miserabel aufgenommen worden sind: Dresden erwischt uns nicht wieder!" Ob Weber damals 'wohl ahnte, daß ihm dieses verwünschte Dresden einmal zur Stadt seiner Zukunft und zu seiner zweiten Heimat werden würde? Nun, wie dem auch sei: Einmal erfahren wir dadurch, daß Carl Maria von Weber tatsächlich jahrelang als Solist und Virtuos gereist ist, und zum zweiten, daß er die Eigen arten der Klarinette ganz aus der Praxis heraus aufs gründlichste kennenlernte. Aber noch mehr: Durch die Reisen mit Baermann lernte Weber die Klarinette