Niels Wilhelm Gade gehörte zu den führenden Komponisten Dänemarks. Geboren in Kopenhagen, zuerst Geiger, dann Musikstudium in Leipzig, wo er F. Mendelssohn-Bartholdys Stellvertreter und schließlich Nach folger als Dirigent der Gewandhauskonzerte wurde. 1848 Rückkehr nach Dänemark. Dort Arbeit als Organist, Chorleiter, Kapellmeister und Konservatoriumsprofessor. Als Komponist fühlte sich N. W. Gade (der u. a. acht Sinfonien schrieb) der nordischen Romantik verpflichtet. Durch die starke Anlehnung an die Welt eines R. Schumann und F. Mendelssohn-Bartholdy wurde der nationale Ausdruck der Gadeschen Musik weitgehend vermindert. Die Ouvertüre „Nachklänge aus Ossian“ ist ein romantisch-schwärme risches Werk, idyllisch-melancholisch in der Grundhaltung. Es wurde 1841 als opus I mit einem Preis ausgezeichnet, der es Gade ermöglichte, als Stipendiat am Konservatorium Leipzig zu studieren. Gade stellte der Ouvertüre die bezeichnenden Worte Ludwig Uhlands voran: „Formal hält uns nichts gebunden, unsere Kunst heißt Poesie“. Ossian war eine legendäre Gestalt aus dem irisch-keltischen Sagen kreis, Sohn des Königs Fingal, den Ossian in Bardenliedern besungen haben soll. G. Sch. Hugo Alfven, geboren 1872, gehört zu den schwedischen Komponisten, die bewußt echte und angeglichene Motive aus der Volksmusik ihres Landes sinfonisch verarbeiteten. Man nannte Alfven darum oft den eigentlichen Begründer der national-romantischen Musik seines Landes. Alfven war ursprünglich Maler, und darum ist wohl seine Musik audi so bildhaft geblieben. Er studierte in Schweden, Frankreich, Belgien und Deutschland, wo er zeitweilig in Dresden als Opernkapellmeister wirkte. Lange Jahre arbeitete Alfven als Universitätsmüsikdirektor in Uppsala. Mit einem studentischen Kammerchor reiste er durch die Welt und kon zertierte auch in der Sowjetunion. Neben seinen fünf Sinfonien, sinfo nischen Dichtungen, Kammermusiken und Liedern wurde vor allem seine schwedische Rhapsodie „Midsommarkava“, op. 19, bekannt, veröffentlicht 1908. Der Name „Mittsommernacht“ sagt eigentlich alles.- es ist eine bild hafte, romantische Musik, leuchtendfarbig im Klang und bildkräftig, durchpulst von der Liebe des Komponisten zu seiner schwedischen Heimat. G. Sch. Wie N. W. Gade und Ch. Sinding studierte auch Edward Grieg, der große norwegische Komponist, in Leipzig. Wenn der Meister selbst bekannte, er sei „in Stil und Formgebung ein deutscher Romantiker der Schumann-