Richard Straus« (1864—1949) Tod und Verklärung, op. 24 Als 1890 die Tondichtung für großes Orchester erschien, wirkte sie wegen des in diesem Werk durchbrechenden Sturmes und Dranges ihres jungen Schöpfers wie ein elementarer Einbruch in musdlka lisch es Neuland. Straucis hat das in diesem Werke und auch im vorangegangenen „Don Juan 44 von 1889 zum Ausdruck gelan gende Pathos niemals mehr übertroffen. Er hat mit der Titel wähl zu dienern sinfonischen Gedicht die seit Beethoven ins Bewußtsein der Menschheit erhobene Devise „Durch Nacht zum Licht 4 ' in neue, ihm angemessene Beleuchtung rücken wollen. Eine programmatische Ausdeutung, etwa in dem Sinne wie beim später komponierten „Eulenspiegel 44 , lag ihm fern. Nachträglich, erst unter dem Ein drücke verschiedener Aufführungen, hatte rein Freund Alexander Ritter das dem Werk vorangestellte Gedicht geschaffen. Vielleicht mag Strauss sich bei der Kon zeption des Werkes von gewissen persönlichen Erlebnissen haben beeinflussen lassen: von glücklicher Kindheitszeit und idealisch strebendem Jün.glingsdasiein, auch von etwaigen Krankheitiserlebnissen. Er sagte selbst, daß die sinfonische Dichtung „Tod und Verklärung 44 von einer menschlichen Natur handelt, deren innere Kräfte bedeutend größer und entscheidender sind als die äußeren.