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vZdneu {^JlLiLL I cwmanLe Qeneralmusikdirektor Puffhold war es, der im Jahre 1870, nach Einweihung des Dresdner Qewerbehaussaales, die Reihe der ständigen Sinfoniekonzerte begann. Ihr künstlerischer Ruf wuchs ungeheuer schnell. Konzertreisen folgten, und 1879 spielte das „Qewerbehausorchester" vier Monate lang in Warschau. Berühmte Dirigenten waren zu Qast: Hans von Bülow, Peter Tsdiaikowski, Rubinstein, Anton Dvorak und der junge Richard Strauß. Seit 1894 gab August Trenkler den „Qroßen philharmonischen Konzerten" das Qepräge. Später waren es die populären Sinfoniekonzerte unter Willy Olsen, die Dresden zur sinfoniefreudigsten aller Städte machten. Reisen durch Amerika und Schweden glichen Triumphzügen. Edwin Lindnergab dem sich ständig vergrößerten Ensemble 1915 den Namen „Dresdner Philharmonisches Orchester", das die schwere Inflationszeit unter Qustav Mraczek überstand und sich schließlidi 1924 als „Dresdner Phil harmonie" auf genossenschaftlicher Qrundlage konstituierte. Qeiger wie Simon Qoldberg, Stefan Frenkel, Jan Dahmen, Qustav Fritzsche, Cellisten wie Professor Kiefer, Enrico Meinardi führten als Konzertmeister. Eduard Mörike erweiterte den Aufgabenkreis durdi Kunsterziehungsabende in großem Stile. Das ehemalige Volkswohl, die Volksbühne griffen die Ideen begeistert auf, und die Dresdner Schulkonzerte wurden beispielgebend für die Musikerziehung der Jugend. Paul Scheinpflug, Carl Schuricht und schließ lich Paul van Kempen wahrten die Tradition, formten das Orchester immer mehr zu einem Konzertinstrument, das selbst die schwierigsten zeitgenös sischen Werke mit einem Elan ohnegleichen vorzutragen wußte. Die kulturellen Beziehungen zu den Nachbarländern wurden nicht nur durch den Austausch der Werke, sondern auch durch Dirigentengastspiele gepflegt. So leiteten neben Professor Abendroth, Rosbaud und anderen auch Klem- perer (Budapest), Scherchen (Zürich), Vaclav Neumann (Prag), Panufnik und Rowicki (Warschau), Caraguly (Stockholm) die Dresdner Philharmonie, und sie alle äußerten sich begeistert über die Schlagfertigkeit, über das vir tuose Können, über die Musizierfreudigkeit dieses Orchesters, das heute als das repräsentative Staatsorchester Sachsens einen Aufgabenkreis zu er füllen hat, der ebensoviel Verantwortungsbewußtsein wie künstlerische Tatkraft verlangt. Wenn der Deutsche Veranstaltungsdienst sich zum Mittler macht, das Band zwischen den „Philharmonikern" und den Betrieben noch enger zu zu knüpfen, dann erfüllt er damit eine wertvolle kulturpolitische Aufgabe.