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I* E T E II T SC II A I K O W KKV SUITE AUS DE.>I BALLETT »DER NUSSKNACKER-« Einer der bedeutendsten und sicherlich der populärste der russischen Kom ponisten ist Peter Tschaikowsky. Unendlich reich ist das russische Volk an musikalischen Begabungen gewesen. Begabungen, die weit über das Land hinaus Erfolg gehabt haben. Tschaikowskys Werke erklangen in der ganzen Welt. Z. T. hat er sie selbst dirigiert in Deutschland, in Frankreich, in Italien, u. a. auch in Dresden. Es waren vor allem seine Sinfonien, die die große Weltreise angetreten haben. Bekannt sind auch seine Opern „Eugen Onegin“ und „Pique Dame“, bekannt seine Ballette . . . Die Russen sind ja ein Volk der Tänzer. Die russischen Komponisten waren und sind in hervor ragendem Maße Komponisten von Tanzmusik. Das gilt von Tschaikowsky, es gilt von einem der bedeutendsten sowjetischen Komponisten: Serge Prokofieff. Die Musik zum Ballett „Der Nußknacker“ ist eine Reihe von Stücken, die als Orchestersuite aus dem Theater in den Konzertsaal verpflanzt sind. Suite, d. h. nichts anderes als: Folge von Tänzen. Es ist eine Folge von Tänzen aus aller Welt, russisch, arabisch, chinesisch; es tanzen die Rohrflöten, es tanzen die Blumen, es tanzt der russische Soldat einen Trepak und zu allem hat Tschaikowsky eine Musik geschrieben, die unmittelbar den Hörer anspricht. VIII. SINFONIE ■ « 1 * * * < » ' 11 K « T Franz Schubert, der große unerreichte Meister des Liedes, ist auch in seinen Instrumentalwerken vor allem Lyriker. Seine achte Sinfonie, die „Unvollendete“ genannt, weil sie aus nur zwei Sägen besteht, ist ein Lied in zwei Strophen, ein „Abgrund von Schwermut in zwei Sägen“. Warum Schubert das Werk nicht \o!lendete, wissen wir nicht. Es sind Skizzen für ein Scherzo gefunden worden, die Schubert aber nicht ausgeführt hat. Viel leicht sah er sein Werk als „vollendet“ an. Vielleicht fürchtete er sich da vor, nach dem himmlischen Gesang des langsamen Sages noch eine Note zu schreiben. Er hatte mit ihm eine Treppe hinein in die überirdische Sphäre der reinen Schönheit gebaut . . . Man scheut sich, angesichts eines so seelen vollen Kunstwerkes von formalen Dingen wie Thema und Durchführung zu sprechen. Aber auch einer so nüchternen Betrachtung hält das Werk stand, das im ersten Sag die Sonatenform in klassischer Weise erfüllt: dem schwermütigen ersten Thema, dem sehnsuchtsvollen Gesang von Klarinette und Oboe über den Sechszehntel der Geigen steht das volksliedhafte, länd lerartige zweite Thema in den Cellis entgegen, jene berühmte Melodie, die man einmal die „berühmteste der Welt“ genannt hat. Dr. Karl Laux.