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(8 ^örner, Äontrabajjfuba!), ficf>, roie ed Gricg ©cgroebfcg, ber gerDorragenbe, feit Eurgem in Sredben anfäffige Sruefner*Seufer audgebrüeft gaf, roie groei Jßölfe an* faden. 21ud folcgem itarnpf farm nur gegenfeifige 3erflörung Eommen. Unb fo fegen wir, roie im roeiferen Certauf ber 3Eeprife bie beiben Sgemen in fiefj gerfaüen, nur megr als Srucgffüefe auffauchen. Cie 3?eprife ift niegf megr roie in ber Elaffi'frfjcn 3 C >1 ber ©infonie bie nofengefreue SBiebergolung ber Gypofifion. 3ntereffanf iff ed gu fegen, roie erft jefjf eigentlich bie ©runbfonarf bed ©aged, cSTtoll, erreicht roirb, nach“ bem in ber Gypofition bad tonale ©cgicffal bed ZBerEed lange 3eif unbeftimmf roar. Ser 21nfang (fegt beutlicg in f dt oll, ber erfte jpögepuiiEf führte nach Es=Sur. Sie jenem jpögepunft in ber 3eeprife parallele ©feile ift nun beufliched c=3Tto[I unb bem* entfprecgenb feine ^ubelfanfare ber Srompefen mehr, fonbern beren eintöniged, mit ungeimlicger ©eroijjgeif ftef) roieberholenbed C, eine SobDerEünbung. Sie Goba roirb aud bem erffen £l;ema gebildet, feine legte gigur oerfinft im Pianifffmo ber Sratfcgen. Gd iff einleuchfenb, baf eine folcge Sefracgfung ber gortn tief in bad ©eheimnid bed 2Derfed hineinführt. Siefer ald jebe Seufung, bie bem ZBerf einen „3ngalf" an* biegfef. Sennodh geben und bie jpinroeife bed 3Iteifterd, mögen fie noch fo fnapp unb roie gilflod geflammelt fein, 2BinEe für bad Cerftänbnid. ©o roenn er oom erffen Gag fagf: „3m erffen Sag ift ber Srompefen* unb Gornifag aud bem Mgnfgmud bed £gema: ©ie SobedDerEünbigung, bie immer fporabifeg ffärfer, enblicg fegr ftarf auf* tritt, am ©chlujf: bie Grgebung." Sad Sgema öed bann folgenben ©tgergod gaf SrucEner einmal ald bad Xgema bed „beutfegen 3Ificgcld" begeithnef. 2tld er an bem ©ag arbeitete, ift er einmal Don ber Gfrajje in bie 2Bognung gurüdfgegangen, ba er Dergeffen habe, „ben beutfegen 3Itiegel gugubeefen". Unb Don bem melobiefeligen Srio bed ©aged fagte er: „3IticgeI liegt he* gaglicg audgeftreeft auf einem Serg unb träumt ind £anb." Sad 21bagio ift einer ber feierlichften, grojjarfigjten unb fehlecgfhin fchönften lang* famen ©äge, bie je gefegrieben rourbetr. ©ein Sgemcnmaferial ift ein oierfaeged. 3m erffen Xgema roäcgft bie DHelobic geheimnidooll aud bem fegöpferifegen Urgrunb ber ßarmonie (Des=Sur*SreiE[ang), bad groeife ift eined ber befannten SrucEncrfcgen Ggoralfgemen, mit einem hpmnifegen 3Iuffchroung (bei bem Srucfner gang gegen feine ©eroohnheif auch bie Jparfe in feinem Orcheffet Derrocnbef), bad briffe ift ein ©efangdtgema, beffen roeitgefchroungcne Ddtelobie bem Gello airoerfrauf iff (bie „3Itelobie bed guten 3Itenfcgen" nennt fie Grich ©throebfeh), bad Dierfe unb Senfral* fgema ift ein feierlicher Subencgoral, Don bem man gefügt hat, er fei Dielleicgf ber innerfte ftern bed gefamfen Srucfnerfcgen ©egaffend. Seim Dierten ©ag fönnen roit und roieber an bie 2Dorfe bed 3Iteifterd halfen, roenn er fagf: „Unfer ffaifer befam bamald ben Sefucg bed ßgaren in Olmüg; baher ©freicher: 35itf ber Äofafen; Siech: DTiilitärmufiE; Xrompefen: ganfaren, roie fieg bie SUajeftäfen begegnen". 2Benn bamif auch nur ber äußere Slnlafj, nie aber ber 3nhalf angegeben iff, fo roeifen und hoch bie 2Öorfe bie Stiftung: 3n biefem ©ag fällt bie triumphale Gntfcheibung. Unb fo enbef er mit einem „inftrumentalen Xebeum" (©chroebfch), jener berühmten ©feile, ba Srucfner bie Ijaupttgemen ber Dter ©äge in einer bid bagin unerhörten Äontrapunftif gufammengroingt gu einem cingigen 3taufcg in C=Sur. Srutfnerd 2Borfginrorid auf ben 31tpfgod Dom beutfegen SIticgel, geroiffe muftfa* lifege Stnfpielungen auf Söagncrd „Siegfrieb" unb „Parfifal" gaben mictj bagu ge* füget, in einer Gnbc 3tooember bei SreitEopf & Ijärfel erfegeinenben fleinen Srucfner* Siograpgie bie Siegte ©infonie ald bie „©infonie bed beutfegen 3Itenfcgen" gu begeiegnen. ©o, baj? und im erften ©ag ber beuffege 3Itenfcg im Äampf, im groeiten ber beutfege DItenfcg in ber 3Tafur, im briffen ber beuffege DItenfcg in ber mpftifegen 3roie* fpraege mit ©off unb im legten ©ag ber beutfege Dlteufcg ald ©ieger enfgegentriff. ©o gäffe und Slnfon Srucfner bamif eine anbere „Groira" gefcgenEf. Sad 21bagio erflang, ald im (juni 1937 im Seifetn bed gügrerd bie Srucfner*Süfte in ber SBalgalla cnfgüllf rourbe. Dr. Karl Laux