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Der Wind in der Nacht Sitz ich daheim allein und falte nur sacht die Hände im Lampenschein. Der Wind ist in der Nacht. Der Wind ist in der Nacht. Der Abend will Ruh vor Tages Not und Gier und, o Geliebte du, Träume, Träume von dir. Wie ein Schwingenpaar spannt die Seele sich aus, über Berg und Land grüßt sie dein Vaterhaus, dein Vaterhaus. Du bist noch wach und horchst in die Nacht, der Wind auf dem Dach hat dich elend gemacht. Camill Hoffmann Vaarregnen Vaarregnen drysser stille ned fra Sky; den ved saa sikkert, naar Naturen laenges og Livet blomstrer i dens Spor paany. Den valgte Natten til at komme hid, den kom paa Foraarsvindens blöde Vinger og vieded alt med Duggen mild og blid. Merke laa Skyerne paa Vejen nys, da jeg i Aften hastede mod Hjemmet; paa Floden vinkcd hist og her et Lys. Men nu til Morgen straaler hver en Mark og Himlen smiler; dejlig Blomsterduft af Vinden baeres hid fra Kejsrens Park. Thu-Fu (714-774) Sang paa Floden En lille Baad af Ibentrse, en Flojte fin af Jadeit med Hüller kantede af Guld, alt dette kalderglad jeg mit. Og Vin! Som Plantesaftcn nemt borttager Silkedragtens Plet, saa tvaetter Vinen af min Sjael de merke Pletter saare let. Et Krus med gylden Vin, en Baad, der glider let af Floden hen, og Kvindegunst, jeg feler mig, som var med Guderne jeg Ven, som var med Guderne jeg Ven! Li-Tai-Po (698-763) Frühlingsregen Der Frühlingsregen rieselt still herunter, er weiß, daß sich das Leben nach ihm sehnt, daß es in seiner Spur erblüht, verjüngt und munter. Er wählt zu seinem Kommen sich die Nacht, die laue, auf Frühlings sanften Schwingen sinkt er nieder und netzt die Flur mit seinem zarten Taue. Die Wolken lagen dunkel auf den Wegen, als gestern durch die Nacht ich heimwärts schritt, nur auf dem Fluß blinkt da und dort ein Licht im Regen. Doch nun am Morgen strahlen Flur und Mark, der Himmel lächelt, und süßer Blumenduft zieht mir entgegen aus des Kaisers Park. Lied am Flusse Ein kleines Boot von Ebenholz und eine Jadeflöte fein, die Löcher goldgekantet, stolz und froh nenn ich dies alles mein. Und Wein! Wie aus dem Silberkleid die Flecken tilgt der Pflanzensaft, so wäscht die dunklen Flecken aus der Seele mir des Weines Kraft. Ein Krug mit goldnem Wein, ein Boot, das leichthin durch die Fluten fährt, und Frauengunst! Ich fühle mich, als wär’ von Göttern ich geehrt, als wär’ von Göttern ich geehrt!