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SOtciftev be3 ’Porträtftubien 7. <£arl 2rf)uviri)t (Sc flammt aus ©anßg, mo er am 3. fjuli 1880 als ©oßn eines angefeßenen Orgelbauers geboren mürbe. 2ln ber ipoißßßule für Dltufiifi in Berlin ßolf er ßdf bas 37üftjeug feines fpäferen Berufet!, fjm närf)ft macßf er als Äomponiß Don fücff leben, eine ftlaoierfonat e, Drtßeßerßüife oerrafen eine ßarEe Eompoßforißfje Begabung romantifdßen ©eblüts. ©aneben aber lodEf bie Berfüßrung, an ber ©piße eines OrcßeßerS ju fteßen unb ben inneren muß’Ea= lißßen Strom in ben ©ienfi am'223erE — unb borf) ßerrftßenb gugleidß — münben ju (affen. ©dßon als ämanßgjäßriger mirb ©ißuricßf in ber 3EangIifte ber ©irigenfen obenan notiert. (Ss Eommf ju einem glän^enben 2lufffieg. Ber= bunben mit bem Flamen ©dßuricßf ift ber Slusbau eines breit funbierfen, fein oeräftelten DKufiflebcnS in2Biesbaben. DiebenbenlSinßeimifißen finb es bie fremben Befudßer beS ZBelfbabeS, bie bie 37ußnießer finb. ©dßuricßfs 37amen mirb im 2IuS(anb genannt. Ba(b erfolgen Berufungen nacß ZBien, narf) ßonbon, Bubapeß unb 2(merifa. (Ss ifi felbßoerßänblirf), baß ißn ber 2BeIf bebeufenbße BIufiEßabt halb an fidf) jießf. SaS Berliner DItufiEleben ber Bergangenßeif roie ber ©egenmarf ift oßne @rf>urtdßf nidßf ju benEen. ijeufe fteßf er regelmäßig an ber ©piße ber Berliner ^PßilßarmoniEer, baneben gibt es im DlunbfunE ben repräfentatioen unb intereffantcn Scßurirf)f=3>)EluS mit bem Orcßeßer beS ©eutßßlanbfenberS. Unter ben auslänbifcßen ©aßfpielen nehmen bie in ijollanb eine befonbere ©fei* lung ein. ©eit jeßn fjaßien fcßon leitet ©cßuricßt bie ftonjerfe beS jjaagfcßen 3Eeßbenj= ordfeßerS in ©dfeDeningen, bas, jufammen mit erffen ©oliften, borf im ©ommer mutiert. Biermal in ber 2Bodße ßörf man Don ißm bie großen 2BerEe ber Äongert= liferafur, breimal birigierf es ©ißuricßf. jpapbn, 3Hojart unb SeefßoDen finb an ber XageSorbnung, BraßmS unb Sruiner Eeßren regelmäßig mieber. 3Tafürlicß fehlen nitf>f XfcßaiEorofEg unb DEiißarb ©frauß. •yier roie überall im 2luSlanb (unb felbßoerßänblicß im 3nlanb) feßt ficf> Sari ©cßu= ricfjf fpßcmatißß für bie geifgenbffifcße 3Itufif unb namenfließ für bie jungen ©eufßßen ein. (Ss gibt Eautn einen jroeifen ©irigenfen, ber fooiel für fie getan ßäffc, für ÜBerner (SpE, 3?ubolf 2Bagner=3?egenp, 5farl Roller, 2Bolfgang gorfner, [Robert Oboufßer, Boris Bladjer u. a. 3IEan fi’eF>t baraus, roie Dielfeitig biefer 3IEufiEer iß, ben man einen ber bebeufenbßen 3eefßoDen=©irigenfen genannt ßaf, ber als ©pejialiß für ben franjofifcßen 3mpref= ßonismus gilt, ber ein BorEämpfer für BrucEner iß (er magt es, ißn im 2luslanb fogar jpElißß aufjufüßren) — immer iß er auf ber ©ucße narf) gutem 37euen, ein Xalenfe= fucßer, ein beroegliißer ©eift rerum novarum cupidus, ein 3Itann, ber bie ©cßablone ßaßf, ber firf> feine (Srfolge mißt leicßf macßf. ©er fcßönße Xitel aber, ber ißm juEommf, iß ber eines ©enbbofen beS ©eutfcß» tumS, eines DlteßrerS beS beutfcßen 2lnfeßenS in aller ZBelf, ber er burcß bie Über» jeugungsEraff feiner Begabung unb feiner menßßlidjen ^PerfcmllißEeif 3lrf)fung unb Bereßrung einßbßf.