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viele ©rojje im 3leirf) bcs ©elftes in ben lebten Vierzig 3 a !> ren perfönlicb tannfe, 6er ab Pianift ®ral)trnf(f)e 2Berfe aus 6em oJtanuflripf auffübrfe, ber firf) feit Dielen 3af>ren für 2lnton Brucfner einfeüfe. SaDon ergäblf er unb Don feinen Äongertreifen, frifdj, lebenbtg, jung, frotj feiner 67 ^atjre. 3mmer infereffanf, audf) wenn er über nmfiEf[)eore(ifrf;e Singe fpricf)f, er, ber fdfon ab junger Olten fcf) alfniebcrlanbifdje OltufiE bearbeitet unb aufgefütjrf ^at, ber ab ©ogenf an ber liniDerfität in Utrecht, feiner fjieimafffabf, tätig ift. 0ae ©l;ema: „©eutfdfje jKomanfiE", bas Oltengelberg bei feinem lefjfen ©aftfpiel angeft^Iagen buffe, greift er audj bieSmal roieber auf. 3Bieber eine OuDerfüre ffarl Oltaria Don 2ÖeberS. ©ieSmal bie gutn „Oberon". SineS ber gauberDoIIften Oltufils ftücEe, bie mir Eenneti. 2Ius ben 3ugbb& r nern beet „greifebütj" ift baS 3 au berI)orn Oberons gemorben. @S ruft bie ©djaupiä^e ber Oper unb if>re Hauptfiguren heran: ben 2BaIb mit feinem ßlfenfpitf, ben Orient mit feinen Hare11nttoncf)tern, Hüon, ben ffafflitfjen Otiffer, Otegia, bie freue ©eliebfe, PucE, ben ftinfen Helfer. Bon bem, ber bie ©rfüllung 233ebers mürbe, Don iKitfjarb 2Bagner, fie^f bas „Siegfriebs3bt)ll" auf OltengelbergS Programm, ©in Xageblaffbudf, eine Hnlbi= gung an ©ofima 2Öagner, bie if>m in ©riebftben bei ßugern, im „3bt;ll", feinen @of)n Siegfrieb gefebenft ijaffe. ©iüdEüberftraljife ©age, bie ifjrert 2Diberfcfjein in biefem munberDoiien, Don garfejten Stimmungen erfüllten 2BerE finben. Oltif grang ßisgfs Sinfoniker Oiitjfung „ßeS Prelubes" ift ber ©reiEIang beutfifjer DtomanfiE Doü. 3f;r „3nf)aif" ift mit ben 2Borfen beS Oiififertt ßamarfine gegeben. ©S fei aber barauf Ijingeroiefen, bafjfiisgf biefes „Programm" erft nadfjbrücfb licH unterfdjoben ^af, bafj es fiel) bei bemQBerE aifo gar niefjf um ProgrammsOItufiE banbeif. ©S mar urfprünglirf) als OuDerfüre gu Dier OTännerrfjören gebatfjf, beten jlompofition ßisgf fpäter aufgab, unb ift Don einem eingigen DItofiD beljerrfifjf. 2Iutfj XftfyailorosEpS fünfte Sinfonie ift auf einem foidfjen „Urmofio" aufgebaut, bas in allen Säften — mit 2IuSnai)me beS briffen — Dermenbef roirb. ©s erfefjeint in ber iangfamen ©inleifung beS erften Saftes, Doli bumpfer Sctjroermuf in ben beiben Älatineffen, begleitet Don bem frauernben ©ijor ber tiefen Streicher. ©ic melandfoiifdje Stimmung bleibt auch im jpaupfteil erhalten, troff beS [ebbaffen ©empos, troff beS faft tängerifcb bemegfen H au Pk em aS, bas immer milber aufs begehrt unb gum 2tuffcbrei mirb. ©in gmeifeS ©bema, ' m Streitbquarfeft einfetfenb, befcbmidbfigf ibn. Unb ein briffes ift mehr febnfurfjfSDoil als Dergroeifelf. Sann aber befommt in ber Surdjfübrung bas erjte ©bema ntieber bie Oberbanb. ©ie Oleprife hält fitb an bie überlieferte Sonafenform, begeiefmenb ift babei befonberS bie 2Irf, mic ©febaiforosfp bas Haupffbcmn in ber gegenjafjlicbften 2Dcife audguroerfen roeijj — barin ift et gang Dtuffe, Ptenfiij ber feelifcifen 2lbgrünbe. ©er groeife Saff ift ein feclenDollcS ßieb, beffen 3 fl uber f**f> niemanb enfgieben t'ann. ©ad jpnni ftimmf es an, bie Oboe nimmt es auf, Älarineffe unb gagDff fingen es roeifer, bie ©eigen führen es auf ben H&b c pnnEf. 3n einem DUtiffelfeil, ber 6as 29ilb beS ©lücEs Dermifdbf, erftfjeinf bas „ÜrmoftD" rnieber, im gortiffimo beS Dollen OrdjefterS, rote eine fcfiredBlid)« ©robung. ©er Stblujjfeil entfprid)t bem erften. ©ie Streicher fingen bas ßieb gu ©nbe. Unb bie Älarineffen bängt einen garten Seufger an. ©riffer Safs: „Hälfe." .ft lei ne gafebingsfgene mit ßiebelei unb ©iferfucbf, roiegens bem 233alger unb bcintliibont ©efltificr. ©aS ginale ift eingerabmf Dom „UrmofiD". 3uerft erfebeint es natb ©ur ge- roenbef, in ber Iangfamen ©inleifung, ins geierlicbe, Pompöfe, geftlicbe überfragen. Sas folgenbe Allegro vivace iji mie fo off bei ©fcbaiforosEt) 2lbbilb febl)lid)en, übers müfigen HolEsgeifteS, bie Sibtlberung eines raufdrienben gefteS, bei bem es roilb unb ungegügelf gugebf. ZBenn bas esOJioll natb IfsSttr übergebt, erfebeint bas „UrmofiD" roieber, biesmal als Xeiumpl)tl)ema, guerft in ben Sfreitbern, bann, aber in einer lebten Steigerung im ©inflang ber beiben ©rompefen, ein ftbmeffernbeS Stegcslieb. ©as 2BerE, 1888 entflanben, ift nun 50 3abre alt geroorben unb roobl unfterblitb- Dr. Karl Laux.