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Zweiter und dritter Chor der Jünger: Wahrlich, es dränget uns die Zeit mit Not, Der Mächtgen Spähn verfolgt uns überall! So sollten wir des liebsten Trosts entbehren, Beim Mahl nicht mehr ein Herz und eine Seele sein ? Erster Chor der Jünger: Kommt her, ihr, die ihr hungert, die ihr dürstet, Zu stärken euch, opfert er sein Fleisch und Blut! Was wollen wir nun zagen, Was wollen wir nun schmachten, Da solche Labung uns erquicken soll? Die Apostel: Seid uns gegrüßt, ihr lieben Brüder! Seid versammelt ihr im Namen |esu Christs? Ganzer Chor der Jünger: Wir sind versammelt im Namen Jesu Christs. Preis seinem Namen! Wir harrten euer lang in Furcht und Bangen. Die Apostel: Ihr Männer, lieben Brüder, Einig seid im Herzen und im Glauben! Die Verfolgung erhebt ihr Haupt, Es nahen all die Leiden, Die ihr ertragen sollt um seines Namens willen. Die Jünger: Welch neues Drohn ist euch widerfahren? Die Apostel: Da wir, im Tempel lehrend, Wunder wirkten Im Glauben an den Herrn, erweckten wir, Wie nie zuvor, den Haß der mächtgen Feinde. Da wir nun kräftig Rede ihnen standen Und sie der Missetat bezichtigten, Die an Marias Sohne sie verübt, Ihr Zorn entbrannte da, und sie geboten Mit hartem Drohen uns: nicht mehr zu lehren Im Namen Jesu von Nazareth — bei Todesstrafe! Die Jünger: Allmächtger Vater, der du hast gemacht Himmel und Erd und alles, was darin, Der zur Verheißung deines Schutzes du Den teuren Sohn zu uns herabgesandt, Sieh an das Drohn der Mächtigen der Erde, Mit dem sie schrecken deine Gläubigen! Daß wir mit Freudigkeit dein Wort nun reden, Send uns Unmündgen deinen heilgen Geist! Chor der Engel: Seid getrost, ich bin euch nah, Und mein Geist ist mit euch. Machet euch auf! Redet freudig das Wort, Das nie in Ewigkeit vergeht! Chor der Jünger: Welch Brausen erfüllt die Luft? Welch Tönen, welch Klingen? Bewegt sich nicht die Stätte, wo wir stehen? Gegrüßt sei uns, du Geist des Herrn, den wir erfleht, Dich fühlen wir das Haupt umwehen, Mächtig erfüllst du unsre Seele! Die Apostel: Kleinmütige! Hört an, was jetzt der Geist zu künden uns gebeut! Laßt dröhn die Menschen, laßt dröhn sie wider euch! Ihr werdet sie besiegen mit dem Worte! Die in Verzagtheit ihr euch trennen wolltet, Geht auseinander, um voll Siegesmut Ein jeder seine Bahn zu wallen! Ist dem Jerusalem die Welt? Blickt doch um euch! Seht die unzähligen Völker dieser Erde, Die der Verkündigung des Wortes harren! Seht die Beherrscherin der Welt, seht Rom! Dort wird dem Worte Macht, die ganze Welt Gleich einem Lichtstrahl zu durchdringen! Die Jünger: So seis, Gott will es so! Die Apostel: Seid einig denn, wo ihr euch trefft! Gemeinsam sei euch Hab und Gut! Und freudig zeuget aller Welt Von eures Heilands Wunder! Die Jünger: Der uns das Wort, das herrliche, gelehret, Gibt uns den Mut, es freudig kund zu tun! Wir sind bereit, in alle Welt zu ziehen, Kräftig zu trotzen jeder Schmach und Not! Das Wort des Herrn soll allen Völkern werden, Damit sein Preis in allen Zungen tön! So will es Gott, der seinen Sohn uns sandte, Der uns beschieden seinen heilgen Geist; Denn ihm ist alle Herrlichkeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit!