4 Joh. Brahms (Gesänge mit Orchester): a) Immer leiser wird mein Schlummer (Lingg) b) Auf dem Kirchhofe (Liliencron) c) Sapphisehe Ode (Hans Schmidt) Margrit Franke 5. Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 (Rheinische) in Es-Dur für großes Orchester, op. 9? Lebhaft Scherzo: sehr mäßig Nicht schnell Feierlich Lebhaft Bechstein-Konzertflügel vom Pianohaus Max Redlich, Chemnits, Reitbahnstraße 6 „Der Bürger als Edelmann“ Orchestersuite von Rieh. Strauß (op. 60) Schauspielmusiken pflegt nur ein Sdiat- tenleben beschieden zu sein. Es ist daher ein alter, vielgeübter Brauch, ihre Teile nach Ablauf der theatralischen Gnadenfrist zu „Suiten“, d. h. lose aneinandergereihten Stücken, zusammenzubinden, um sie wenig stens für den Konzertsaal zu retten. So verfuhren Bizet („Arlesienne“), Grieg, („Per Gynt“), Volkmann u. a. Und ihnen schloß sich auch kein Geringerer als Richard Strauß an mit seiner Musik zu Molieres „Bourgeois gentilhomme“. Man kennt den Leidensweg des Werkes. Die unselige Verkoppelung von Schauspiel und Oper — einst eine beliebte Zwitter bildung höfischer Bühnenkunst — wollte Anno 1912 in der von Hoffmannsthal be liebten Form nicht munden. Also entschloß sich Richard Strauß, der seine Musik (mit vollem Recht) besonders liebte, beide Teile wieder zu trennen und auf eigene Füße zu stellen. „Ariadne“ — die Einlage des Wer kes — blieb die Oper, die sie war. Und die Musik zum Schauspiel durfte sich als stumme Schönheit, als unsichtbare Panto mime außerhalb der Bühne zeigen. Kurze Ue'berschriften nur über den einzelnen Stücken weisen der Phantasie des Hörers den Weg. Und im Interesse der entzücken den, lebensfrohen Musik muß man diesen Regenerationsprozeß gutheißen — obwohl die Musik an einzelnen Stellen nicht redit für sidi allein bestehen kann. Der erste Satz, die Ouvertüre der Suite („Jourdain der Bürger“) ist identisch mit der Einleitung der Komödie. Er ist leicht verständlich, audi wenn man das Verhält nis der merkwürdig gegensätzlichen Teile {'li und 6 /s) nicht erklären kann. Die “/s-Ariette ist ein Lied, das der Musikmeister dem in Sehnsucht nach der höheren Gesell schaftssphäre geschwellten Protz Jourdain in der Komödie Vorsingen läßt. — An zwei ter Stelle folgt das reizende A-Dur-Menuett, an dem der Titelheld das Tanzen lernt. „Herr Jourdain nimmt seines Lakaien Hut und stülpt ihn über die Schlafmütze.“ Das Orchester drückt die lächerlich ungeschick ten Tanzübungen des grotesken Jüngers höherer Anstandslehre aus. Zwei Glanzleistungen im Fache des Komischen sind dann die beiden folgenden Szenen mit dem Fechtlehrer und den Schnei dern. Die Partitur wimmelt hier von über mütigen Eulenspiegeleien: ein Posaunen solo, eine chromatische Tonleiter abwärts in der Trompete, als Antwort dazu kecke fingerbrecherische Passagen des Klaviers und schließlich eine wurzelechte Polonäsen melodie mit obligater Violine, zu der das „Lindwurmthema“ des Titelhelden einen grotesken Kontrapunkt macht — das sind