Erläuterungen Mozart: Es-Dur-Sinfonie Im Sommer 1788, in einer Zeit von nicht ganz zwei Monaten, schrieb Mozart (1756—91) das berühmte Sinfonie-Dreigestirn: Es-Dur, Q-Moll und C-Dur (Jupiter). Es sind die bedeutendsten und zugleich letzten sinfonischen Werke des Meisters. Ganz außer gewöhnlich verschieden müssen die Stimmungen Mozarts in dem kurzen Zeitraum ge wesen sein, denn der überwiegend sonnigen sorglosen Heiterkeit der heute er- l.tffenden Es-Dur-Sinfonie folgen die Tragik und die Wehmut der G-Moll-Sinfonie uimdie in Verklärung und Schönheit schwelgende Jupiter-Sinfonie. Einer kurzen Adagio-Einleitung folgt in der Es-Dur-Sinfonie ein Hauptsatz von reichem Wechsel der Empfindungen: Innigkeit, Männlichkeit, Elegie. Der langsame zweite Satz hält sich einfach, naiv, anmutig, nur vorübergehend tritt zweimal eine gewisse Unmuts stimmung auf. Kraftvoll, straff, festlich ist der Hauptrhythmus des Menuetts. Im End satz (Finale) herrschen Lust, Humor, Uebermut. Brahms: Violinkonzert D-Dur Unter den zahlreichen Konzerten für Solovioline mit Orchester gibt es drei, die sich der allergrößten Beliebtheit erfreuen. Das sind die von Beethoven, Mendelssohn und Brahms. In ähnlichem Grade geschätzt ist dann nur noch das in G-Moll von Bruch. Für den berühmten Geiger Joseph Joachim hat Brahms (1833 —97) sein 1878 ver öffentlichtes Violinkonzert komponiert. Es fällt auf, daß das Werk weniger virtuosen, als vielmehr streng sinfonischen Charakter trägt. Also das rein Technische beim Solo instrument ist nicht Selbstzweck, und die Begleitung des Orchesters ist nicht etwas Untergeordnetes, sondern Soloinstrument und Orchester arbeiten jedes gleichberechtigt o^Asch ineinander. Der Schwerpunkt liegt sogar fast mehr im Orchester. Im^^sten Satz (Allegro non troppo = nicht zu rasch) herrscht romantisch-ländlicher, auch behaglicher Charakter. Hörnerklang gibt dem Hauptthema die Grundfarbe. Ein freundlich anmutendes Gesangsthema bringt Abwechslung, ebenso einige Nebengedanken sentimentaler oder auch kräftiger Art. Im zweiten Satz (Adagio = langsam) gibt die Oboe das Hauptthema an, welches die Solovioline dann abwandelt. Zartheit und Milde, Keuschheit ist der Charakter des Satzes. Der Schlußsatz (Allegro giocoso, ma non troppo vivace = heiter belebt, aber nicht zu lebendig) ist in Rondoform. Ein Hauptthema A wechselt immer ab mit Neben themen B, C, D usw. Diese machen gewissermaßen die Runde (Rondo) um A. Schwung voll ist das Ganze gehalten. Ungarische Rhythmen geben einen pikanten Reiz.