Erläuterungen. 1. Josef Hayön, Sinfonie Es-Dur Nr. 1. Diese Sinfonie, öie von den (Tlusikern nach dem einleitenden Pauken wirbel benannt worden ist, gehört zu jener Gruppe reifster Kunstwerke, die Haydn von 1791 ab für London schrieb. Der erste Satz beginnt mit einer ernst sinnenden Adagio-Einleitung, einem Stüde tief blickender Stimmungs musik, das zeigt, daß der Humorist Haydn auch ein sehr vielvermögenöer Seelenmaler war. Auch der rasche Hauptteil (Allegro Es-Dur 6 / 8 ) hat trotz seiner fröhlichen Themen einen Zug ins Pathetische. Als Schlußstein seines übersichtlichen Baus kehrt mahnend das erste Thema der Einleitung wieder. Der zweite Satz (Andante C-fBoll 2 / 4 ) bringt Variationen über ein melan cholisches, durch Versetzung nach Dur aber dann kräftiger abgetöntes Lied thema. Intime ITlomente (darunter ein schönes Violinsolo) treten zu klang freudigen Episoden in wirkungsvollen inneren wie äußeren Gegensatz. Die abschließende kurze Coda ist von besonders geistreichem Reiz und klingt triumphierend in die Durwenöung des Themas aus. Als dritter Satz folgt ein (Tlenuett (Es-Dur s / 4 ), das trotz der Tanzform an die pathetischen Stimmungen des ersten Satzes anknüpft. Sein Trio gefällt sich dagegen in harmlosem Humor. Heiter, frisch und kräftig ist auch der Grundzug des Finales (Presto, Es-Dur 4 / 4 ), das aus einem einzigen kurzen Thema entwickelt ist und mit größter kontrapunktischer Kunst daraus eine Fülle abwechslungsreicher, farbiger Bilder gewinnt, öie schwungvoll belebt abrollen. 4. Hector Berlioz, Ouvertüre „Der römische Karneval“. Das Werk steht in engem Zusammenhang mit der Oper „Benvenuto Cellini“, öie Berlioz in den Jahren 1335—37 schrieb. Es kam indessen erst am 3. Februar 1844 in einem Pariser Konzert zur Uraufführung. Seine wichtigsten Themen entnimmt es der Oper, ist aber auch als selbständiges musikalisches Charakterbild verständlich. Eine kurze rauschende Allegro einleitung legt den Grund zur festesfrohen Stimmung des Ganzen. Daran schließt sich ein schwärmerischer Anöantesatz. Sein vom Englischhorn an gestimmtes Gesangsthema breitet ?ich in immer wärmerer und satterer klanglicher Entwicklung aus: eine Liebesszene inmitten rauschenden Fest trubels, der nun im raschen Haupt- und Schlußsatz mit hinreißendem orchestralen Schwung und Glanz jauchzend sich austobt. Doch klingen auch hier immer noch Erinnerungen an Öie Liebesmeloöie an. h.