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Texte der Gesänge 2. Arie „Gerechter Gott! So ist’s entschieden schon!“ aus „Rienzi“. Gerechter Gott! So ist’s entschieden schon! Nach Waffen schreit das Volk, kein Traum ist’s mehr! O Erde, nimm mich Jammervollen auf! Wo gibt’s ein Schicksal, das dem meinen gleicht? Wer ließ mich dir verfallen, finst’re Macht? Rienzi, Unheilvoller, welch ein Los Beschwörst du auf dies unglücksel’ge Haupt! Wohin wend’ ich die irren Schritte? Wohin dies Schwert, des Ritters Zier? Wend' ich's auf dich, Irenens Bruder . . . Zieh' ich’s auf meines Vaters Haupt? - In seiner Blüte bleicht mein Leben, Dahin ist all mein Rittertum; Der Taten Hoffnung ist verloren, Mein Haupt krönt nimmer Glück und Ruhm. Mit trübem Flor umhüllet sich Mein Stern im ersten Jugendglanz; Durch düst’re Gluten dringet selbst Der schönsten Liebe Strahl ins Herz. - Wo bin ich? Ha, wo war ich jetzt? Die Glock’ —! Gott, es wird zu spät! Was nun beginnen! - Ha, nur Eins! Hinaus zum Vater will ich flieh’n; Versöhnung glückt vielleicht dem Sohne. Er muß mich hören, denn sein Knie Umfassend sterbe willig ich. Auch der Tribun wird milde sein; Zum Frieden wandl’ ich gliih’nden Hass! Du Gnadengott, zu dir fleh’ ich, Der Lieb' in jeder Brust entflammt: Mit Kraft und Segen waffne mich, Versöhnung sei mein heilig Amt! rr*e«' r - 4. a) Im Herbst traut. Die Heide ist braun, einst blühte sie rot; Die Birke ist kahl, grün war einst ihr Kleid; Einst ging ich zu zwei'n, jetzt geh’ ich allein! Weh' über den Herbst und die gramvolle Zeit! Einst blühten die Rosen, jetzt welken sie all', Voll Duft war die Blume, nun zog er heraus; Einst pflückt’ ich zu zwei’n, jetzt pflück’ ich allein, Das wird ein dürrer, ein duftloser Strauß! Die Welt ist so öd’, sie war einst so schön, Ich war einst so reich, jetzt bin ich voll Not! Einst ging ich zu zwei’n, jetzt geh’ ich allein! Mein Lieb ist falsch, o wäre ich tot! .weher. Ich komme vom Gebirge her, Es dampft das Tal, Es braust das Meer, Ich wandte still, bin wenig froh — Und immer fragt der Seufzer: Wo Immer: Wo? Die Sonne dünkt mich hier so kalt, Die Blüte welk, Das Leben alt - b) Der Wanderer. Und was sie reden, leerer Schall: Ich bin ein Fremdling überall. Wo bist du, Wo bist du, Mein geliebtes Land — • Gesucht, geahnt — und nie gekannt. Das Land, das Land, so hoffnungsgrün, Das Land, wo meine Rosen blüh’n - Wo meine Freunde wandelnd gch’n, Wo meine Toten aufersteh’n Scknbert. Das Land, das ineine Sprache spricht - O Land, wo bist du? Ich wandle still, Bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer: Wo — Immer: Wo? — Im Geisterhauch tönt's mir zurück: Dort, wo du nicht bist, Dort ist das Glück! Schmidt Libeek Rosen brach ich nachts mir am dunklen Hage. Süßer hauchten Duft sie, als je am Tage, Doch verstreuten reich die bewegten Äste Tau, der mich näßte. c) Sapphische Ode. Brahms. Auch der Küsse Duft mich wie nie berückte, Die ich nachts vom Strauch deiner Lippen pflückte, Doch auch dir, bewegt im Gemüt, gleich jenen, Tauten die Tränen. Hans Sduaidt d) Von ewiger Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche, sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie an Weidengebüschen vorbei. Redet so viel und so mancherlei: »Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell, wie wir früher vereiniget sind. Liebe. Brahms. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell, wie wir früher vereiniget sind." Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: „Unsere Liebe, sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um? Eisen und Stahl, sie können zergeh’n. Unsere Liebe muß ewig besteh'n!" Wwrt*i(S