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R. Schumann. Aufträge. Nicht so schnelle, nicht so schnelle! wart’ ein wenig, kleine Welle! Will dir einen Auftrag geben an die Liebste mein. Wirst du ihr vorüberschweben, grüsse sie mir fein! Sag’, ich wäre mitgekommen, auf dir selbst herabgeschwommen: Für den Gruß einen Kuß kühn mir zu erbitten, Doch der Zeit Dringlichkeit hätt’ es nicht gelitten. Nicht so eilig! halt! erlaube, kleine leichtbeschwingte Taube! Habe dir was aufzutragen an die Liebste mein! Sollst ihr tausend Grüße sagen, hundert obendrein. Sag’, ich wär’ mit dir geflogen, über Berg und Strom gezogen: Für den Gruß einen Kuß kühn mir zu erbitten, Doch der Zeit Dringlichkeit hätt’ es nicht gelitten. Warte nicht, daß ich dich treibe, o du träge Mondesscheibe! Weißt’s ja, was ich dir befohlen für die Liebste mein: Durch das Fensterchen verstohlen grüße sie mir fein! Sag’, ich wär' auf dich gestiegen, selber zu ihr hinzufliegen: Für den Gruß einen Kuß kühn mir zu erbitten, Du sei’st Schuld, Ungeduld hätt’ mich nicht gelitten. ch. L’Egra. 6. Rezitativ und Arie (Schmuck-Arie) aus „Margarethe“. Ch. Oounod. O Dieu! Que des bijoux? Est-ce un reve charmant, Qui m'eblouit ou si je veille. Mes yeux n’ont jamais vu des Richesses pareilles — Si j’osais seulement Me parer un instant De ces pendants d’oreille. Ah voici justement Au fond de la cassette Un miroir — comment N'etre pas coquette — A je ris de me voir Si belle dans ce miroir. Est-ce toi Marguerite? Reponds vite, Non, ce n’est pas toi, Non, ce n’est paston visage C’est la fille d’un roi, Qu'on salue en passage Ah! s’il etait ici, S'il me voyait ici Comme une demoiselle, II me trouverait belle. Achevons la metamorphose, II me tarde encore D’essayer ce bracelet Et ce collier. Dieu, c’est comme une main Qui sur mon bras se pose. Ah, je ris etc. O Gott, welch' reicher Schmuck! Ist’s ein lieblicher Traum, der mich täuscht, der mich belüget! Und der mit seinem wunderbaren Glanz mich betrüget! Ach, ich wage es kaum, Und trüge doch so gern Hier diese Ohrgehänge. Ach, ein Spiegel liegt dabei, Gleich darin sich zu sehen. Recht bequem. Wie nun ihm länger widerstehen? Ha, welch’ ein Glück, mich zu seh’n, Mich hier so prächtig und schön! Spiegel klar, ich dich frage: Bin ich’s denn? Schnelle mir es sage! Nein, nicht Gretchen ich find', Nein, ihr Bild nicht hier sich zeiget, 's ist ein stolzes Königskind, Vor dem jeder sich beuget! Ach, wär’ er jetzt bei mir, Säh’ er so schön mich hier, Kaum würd’ er mich erkennen, „Holdes Fräulein" mich nennen! Ah, wie so schön diese Pracht mich schmücket! Begierig bin ich nun zu seh’n, Wie Kett’ und Halsband mir wird steh’n. Gott! Es ist, als ob eine schwere Last mich drücket. Ah! — Ha, welch’ ein Glück, mich zu seh’n etc. etc. Bitte wenden!