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— Neiehcubach i. B. Fm 77. Lebensjahre erlag hier an Herzschlag der Königl. Sächsische Kviuuierzienrat Ferdinand Brau n. Mit seinem vor zwei Inlirrn verstorbenen Bruder Kommerziellral Heinrich Braun liai er aus der vom Baker von Netzschkau »ach Neichendach oerleglen Messerschmiederei die beute weltbekannt gewordene Eisengießeret und Werk- zeugmaschinenfabrik I. E. Braun entwickelt. Kommerzikliral Ferdinand Braun bat sich um die Stadt sehr verdient ge macht: so ivar er die treibende Krast bei Errichtung der prächtigen Denkmäler, die unsere Stadt seit reichlich einem Jahrzehnt schmücke»: ferner stiftete er u. a. in letzter Zeit 25 00» Mark für das zu erbauende Bolkölmd und 20 000 Mark für eine Walderlivliiiigsstätte. zu der er überdies den Grund und Boden schenkte. — Zufolge Differenzen mit dem feit Ostern als Gewerbeschuldirektor angestellten früheren diesigen Bolksschilllebrer B. Noblandt kündigten von 18 an der Anstalt amtierenden, seminaristisch gebildeten Lehrern 12. — Treuen I. B. Der Sch» laus schuf« beabsichtigt eine Neuorganisation unserer BvlkSs ch u l e. Es soll unsere jetzige 2. 'Bürger schule >einfache Bvllsschulel ver schwinden und die gesamte Schule auf den Stand der 1. Bürgerschule «einer mittleren Bolksschnlel gebracht nn'r- Börsen- und -andelrteil. den. Damit die Schwachbefähigten die Bla sie im Bvr- wärtskvmmen nicht bindern, werden sie zu besondere» Klassen «sogenannten Förderklassenl vereinigt werden. Das Schulgeld soll nach der Hübe des Einkommens und der Kinderzahl abgesnist werden, weiter ist- beabsichtigt, neben die Bürgerschule eine höhere 'Abteilung mit französischem Unterricht zu «teilen. Das Ziel dieser 'Abteilung ist, eine gute Borbereitnng zn gewähren für Fach . Gewerbe-, Han delsschule. Seminar, hvbere Mädchenschule, und die Schüler so weit zu fördern, das, sie am Ende des 6. Schuljahres in die Quarta einer Realschule oder eines Nealguninasinms ein treten können. Knaben und Mädchen werden der Kosten wegen vereinigt. Auch hier soll das Schulgeld nach Einkommen und Kinderzahl abgesinst werden. — Organist F r i tz > ch wurde als Lebrer und Orga nist für Treuen gewählt. Zur engeren Mahl standen noch 'Willi« Bauer Treuen und Lebrer Sbieihans-Lichten- hain bei Schandau. Organist Fritz sh, der am 10. Oktober 1881 geboren in und das Seminar in Planen besucht hat, ist seit 1000 Lehrer und Organist in Oschatz. Bercinsknlrndcr für heute: Dresdner Tnrnnerein v. 1--K7: F,im. Abend. 8 Ubr, Hammers Hotel. Ges. f. Mer. n. Kuiisi: Knininermus. Ab., >28 Mir, Kgl. Belvedere. K. S. Srieqerverei» Preußen: Mon. Bers., >5«> llbr, BcreinSlokal. «. S. M'I.-B. -t. Iitt.-R, >02: Ltiitungs-'.. «^0 Ut«r. Krmtaltvalaft. Musikverein Dr Ost: Lingsinnde. «.-0 Udr, Hammers Hotel. Theos. Gescllschiift: Bortrag, '-0 llbr, Strehlener Strnßc 8, 2. 8. f. i4«j.-Pjl. n. arzneil. Heil«».: Unterricht, 8't Uhr, Eeiitralballe. »» -»» tz- ss r- -LH « S « » s: ° r - ö« -L Ans der Geschäftswelt. : Die Hausfrau spart, wenn sie iiielirmalS in -er Woche nahr- baf«c und ivohlnbinectende «Berichte ans den risch bringi, die iveiiig oder gar kein Fleisch enthalten. Ein Kochbuch mit zahlreichen Rezepten für wohlfchineckeiide Nudel- und P«>ikkarvn!«'peiscn, die aus Dr. Klopsor-Niideln n»d Dr Klopfer-Makkaroni hergestell! werden und im Eiiveitzgehali dem Fleisch gleichkommcn, oerfendet die Firma Dr. Klopfer, Lcnbnctz-Dresdeii, aus Beriangen kostenlos. Berti«, 1l. November. «Priv. Tel > Die Waggon- undl Maschinenfabrik Aktie »grsellschaft vormals Busch zu Bangen teilte einem hiesigen Blatte auf Anfrage I mlt, bab für das am 8<>. September beendigte VetrtebSjahr «inel Dividend« von 2c> «i. B. 10 -L für 8 211000 M. BorzugS- und 11 für 0000 M. Stammaktient zur AuSschüttuirg gelangt, s Mit den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr ist dl« Ver waltung durchaus »ulrieden. Der Geschäftsgang sei derart, daß! man wieder rin ähnliches Ergebnis erwarten dürfe. Berlin, 11. November. tPrtv.-Tel.» lieber ba- vermögen beSl Kunsthändlers Karl N. 01« i n e r, in Firma Karl Ernst Rei-j n e r sc K.1 r l L e w i n s k tz> ist in Verfolg der flnanzlrllen Schwie rigkeiten nunmehr der Konkurs eröffnet worden. Die Unter bilanz beträgt L20i>vl> M. London, 11. November. tPrtv.-Tel.> Die seit April fälligen. I aber nicht eiiigelüsten türkische» Schatzwechsel, die seither j 0 "» Zinse» tragen, solle» jetzt mit 10 H bcS Nominalbetrages zu rückgezahlt, die andere» 00 oz gegen 7 ?Ligr Diskonte bis Mai 1011! prolongiert werden. Die seit April ausgelaufenen ü Zinsen > werden voll gezahlt. Die Bersichcriings.Ableilung der Dresdner Bank «nacht durchs Missrat bekannt, daß ihr P r ä m i c n t a r i f für AuSlvsungS Ver sicherung für den 2>t v n a t Dezember lOlü erschiciien ist. Der- selbe enthält ». a. die Präniiensätzc für Eöln Mindener 8'st j 100 Taler Lose, Meininger 1 ", 100-Taler Lose, Oesterreichische 100 Gulden Lose von 1801, Benctiaiicr 80Lire-Lose von 1800. Oester- reichisch-Ungarisciie tFranzösischet Staatsbahn Aktien und Ber. Arader L Esanader 0 St. Prior.-Aktien tLilbert. Sächsische Olevlenversicherungs Anstalt z» Dresden. Im Monat I Oktober >018 sind bei der Anstalt 82 Personen mit 110 Einlagen I im Gesamtbeträge von 10 .',25 M. versichert und auf 12 frühere Stückeiiiiagen 8002,00 M. nachgez-ihit worden. Dagegen wurden j an Renten 5252,10 Pl. ausgezablt. Seit Beginn dieses Sammet- hihres betragen überhaupt: die Steucinz.ihlungen 157 788 85, Pt. sürl Ost Personen mit 1021 Einlagen, die i«!achzai>lnngeii 71080.10 M l ins 155,1 Stückeinlagen und die Auszahlung an Renten 820 060,20 s Mark. Beeeinsbranerei zu Greiz. Laut Rechenschaftsbericht hat fick»! im Geschäftsjahre 1012 18 der Ahsatz trotz der inigünstigen Witte- rn»g in den sonst besten BcrschrotungSzeiten auf der vorjährigen s Hübe gchatle». Rach 18 781 Pt. Abschreibungen ergibt sich ein Rein gewinn von 128 705, M., woraus, wie bereits gemeldet, wieder! 1" "L Dividende mit 100 000 M. verteilt, 17181 M. als Tantiemen! und Gratifikationen verivendct und 9581 M. auf neue Rechnung! vorgctragen werden sollen. Die Aussichten für das neue Geschäfts jahr sind nach Mitteilung des Borslandes bester, nachdem Gerste s ini» Futtermittel wieder zu normalen Preisen zu haben sein wer den. Dagegen sind die Hopfcnprcise infolge der kleinen Ernte! anherordentlich gestiegen. Schlvsidranerci Kiel Aktiengesellschaft. In der gestrigen Nuf- sichtSratssitzuna wurde beschlossen, der auf den 12. Dezember einzu bernicnden Generalversammlung vorzuschlagen, nach 203 800 M. Ab schrcibiliigen und Rückstellungen 0 ^ Dividende «5 "0 i. B-t zu verteilen und 31 705 M. ans neue Rechnung vorzutragen. Hppothekeiivermittlung und Maklerprovision. Aus Makler kreisen erhalten wir die folgende Zuschrift: An zahlreichen Fällen aus der ParpiS bat sich gezeigt, wie schwierig eS für den Grundstücks und Hiwothckenuiakler zuweilen ist, seine Provision von dem Auf traggeber zu erhalten. Dieser Ilcbelsland wird durch den Wortlaut des K 652 B. G.-B. gestützt, der nicht die Bemühungen deö Maklers, sondern nur den schließlich eingetrctencn Erfolg als für die Ent siebung des ProvisionsansprucheS ausschlaggebend ansieht: obwohl doch der Erfolg der Bemühungen des Maklers häufig von Faktoren abhängt, die dem Einiiiisse seines Willens überhaupt nicht unter liegen. Letzten Endes beruht das Zustandekommen des Geschäfts doch sogar auf der freien Entschiichnng des Auftraggebers des Präparate gezeigt wurden. Schon in früheren Jahren würden die Maklers: er braucht selbst die günstigste ihm vom Makler gebrachte Bascnol-Präparaie. nisbeiondere die Basen»! Puder itzüisenol- Offerte nicht anziinehmcii, wie er anderseits das Geschäft stets auch Wund- und Kinder Puder, Baienoi Saniläis-Pnder, Basenoloform- „direkt" machen, ja dem Makler jederzeit den Auftrag wieder ab Puder« aus der Internationalen Hngicue-AnSiiellung in Dresden nehmen kann, ohne bas, er für entschädigiingspflichtig erachtet wird. lOtl mit der Goldenen Medaille, an« der Wcli-Aussiellnng in Es fragt sich »ini, ob der Makler sich hiergegen schützen kann. Die Buenos Aires lOln mit dem Großen Preise, vordem in Paris und Möglichkeit besieht: er kann sich nämlich vom Austraggcbcr einen Entgelt auch für den Fall versprechen lasten, daß seine Bcmiibiingcn erfolglos bleiben. Dieser Entgelt wird naturgemäß entsprechend geringer sein, als die eigentliche Maklergebühr. : Die höchste Auszeichnung für Ausländer, das Ehrciikrcuz und die «goldene Medaille mit dem Ehrcndiplvm, erhielten kürzlich aus der Dritten Internationalen Pharmazeutischen Ausstellung in Wien die vor allem durch ihre lwgienischcn Basenoi-Piibcr be kannten Basenol Werke, Dr. Arthur Köpp, Leipzig-Lindrnan. Diese Anerkennung ist besonders wertvoll, «veil es sich hier »in eine Ausheilung Handelle, ans der nur mcdizinisch-pharmazeniitche Berlin mit hohen Aiiszcichiinngeii bedang. Anher dicken zahlreichen Auszeichnungen besitzen die Basenol-Werle viele Tausende von ärztlichen Ancrkennnngcn. L 8 « deren Familie ivandertc Sic Handschrift wieder nach Deutschland zurück. Hier kommt sie nun mit dem Nach laß Mottls und Widmannö zusammen zum Bcrkaus. TaS Manuskript trägt von Wagners Hand den Titel: ^Frag ment einer unvollendeten Oper: Die Hochzeit von Richard Wagner. Dem Würzburger Musikvcrein zum Andenken verehrt. Introduktion: Chor und Scvtett." Am Ende findet sich die eigenhändige Datierung: „Würzburg. den l. März 1888. Richard Wagner." Der Umfang des Manu skripts beträgt 3«, Seiten in Folio. Die Musik der Oper bewegt sich in den Bulinen der ans Webers und Marschncrs Spuren wandelnden deutschen Kapellmelsterinnsik. h Die Herbstaiiliiviien von E. G. Boerucr i» Leipzig finden, wie gewöhnlich, in der letzten Woche des November statt und bringen eine nmiangrciche Bibliothek und eine Kuvserslich-Tamm- lung aus Mailänder Adeisbesltz, die zur Hauptsache ans schönen gestochenen Porträts besieht. Die reich cinSgcsiaiieien Kataloge sind soeben erschienen. Mit der Sammlung des in Hannover ver storbenen Königl. Banrals Edwin Oppier kommt wieder ein mal eine geschlossene, schöne, umfangreiche Bibliothek in den Handel. Etwa 220 Inkunabel», fast auS'chliehlich von deutschen Druckern herrühccnd. machen den Anfang der Sammlung. Anher Full- und Lchöffcr-Drucken sind kostbare Misfaldruckc und srühe Holzschnitt Inkunabeln in groher 'Anzahl vorhanden. Ein Rico- laus de Ausma in einem Wiener Einband, der vom Jahre 1170 datiert ist, ein Millale EracovienstS und ein Mih'ale ttliramoii- tanorum, in Bcrvna gedruckt und in gleichzeitigem kostbaren Lederschnütband, seien aiiS dieser Abteilung besonders hcrvor- gehoben. Unter den anderen 'Abteilungen sei besonders die Ab teilung Architektur ans Opplers Besitz, sowie eine Anzahl amü santer Drucke über Buchdrnckcrkunsi, Kalligraphie, griechische und römische Klassiker, «Nnilrieric Bücher des lO. und 18. Jahrhunderts, sowie seltene Musik- und Neiormationsdrucke erwähnt. Einige kostbare Handschrnien und Miniaturen dcS 18. bis 15>. Jahr- bunderis, sowie eine stattliche Reihe von Kunsieinbändeii alter Buchbinder bilden den Schluh dieser ungewöhnlich schönen und kostbaren Bibliothek. Der mit IOO Dasein und Illnstrattone» versehene Katalog gibt ansiiihrlichc Nachricht von Schätzen. Der Katalog ist zum Preise von 8 Ml. von der Firma E. G. Bocrncr in Leipzig zu beziehen. Die Auktion findet vom 21. bis 25. No vember statt. — In den letzten Tagen des November, vom 20, bis '20. November, vcrsicigeri dieselbe Firma eine umfängliche K n p f c r st i ch - S a m m l n 11 g a u S altem Mailänder Adelsbcsitz. über die gleichfalls ein reich illustrierter Katalog erschienen ist. Der Graf E. E., aus dessen Besitz die Sammlung stammt, sammelte hauptsächlich die großen französischen Porträt- stechcr des 17. Jahrhunderts: Nanteuil, Edelinck, Trcvci und die zahlreichen Meister, die ihre Schüler waren. Bon jedem dieser Künstler sind nmsänaliche Werke vorhanden. Dasjenige des Nanlciiil zählt über IM Nummern. Dazu kommen schöne ge schabte engiischc Porträts d.s IN Jahrhunderts und manches gute deutsche, und vor allem italienische Blätter aus derselben Zeit. Anher dieien Porträts ciithält die Sammlung aber noch zahlreiche andere Kupferstiche. Radierungen und Holzschnitte vom 10. bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts verschiedenster Art und viel fach von vorzüglicher Ougtität. Bon den großen Meistern Dürer, Rembrnndt, Ostadc sind hübsche Sammlungen verzeichnet. Der Katalog dieser Sammlung ist zum Preise von 1 Mk. bei der Firma C. G. Bonner erhältlich. Karl ScheideNsnLel über Gesangsbildung. Kammersänger Karl T ch e i d c m a n t e l hat so eben bei Brelikopi K Härtel ln Leipzig die ergänzende Fort setzung seiner bereits in vierter Auslage und auch in eng lischer Sprache publizierten „Stimmbildung" erscheinen lassen: «in ganz vorzügliches Buch über „G c s a n g s b i l d u n g". Der ebenso lresslichc Sänger wie Geiangöpcidagog gibt in diesem über zweihundert Leiten zählenden nencn Werke dem bereits stimmlich einigermaßen ausgeblldeten Schiller um fassende Belehrung über die mannigsachen Gebiete, deren Be herrschung zur künstlerisch reifen Betätigung und zum bc- iwußten, zielvollen Gebrauche aller Mittel sür den Sänger dringend nötig ist. Er stellt der Gesangsbildung die Er füllung zweier 'Aufgaben: sie hat die stimmbildnerischcn Ge setze zu erläutern und ln die Kunst des Bortrags cinzusühren. Besonders mit letzterem greift sie in das Gebiet des persön lichen Gcsialtens über, und in den hierher gehörigen Kapiteln ist Scheidemantel natürlich einer der bernsensten Führer. Wie er da dem Sänger empfiehlt, den dichterischen und sprach lichen Gehalt des Gesangstexleö sich vor dem eigentlichen musikalischen Studium genau zn prüfen und sich zu eigen zu machen, den Tert erst mit Fliislcrstimme, dann mit vollem Organ zu rezitieren, die Grundsärl'ung und die Bokalguali- tätcn sest.znstellen: später dann sich über die instrumentale Eigenart, den Stil. Tempo, Nhnthmus. Ncgistcrwahl klar zu werden: wie er überhaupt einer musikalisch uinsassendcren Bildung des Sängers das Wort redet — mit diesem allen zeigt er sich als ein ausgezeichneter Erzieher, der auch mit vorzüglichen Studienbcispiclen stets zur Hand ist. Ein großes Kapitel ist auch dem Schulgesang gewidmet, und die kritischen Würdigungen der verschiedenen Methoden, wie sie auf Lehrer seminaren und in den Volksschulen heute gebräuchlich sind, norden mit Recht die Benchtung aller beteiligten Kreise erregen. WaS er im Kapitel über den BiihncnsLnger, über den Verfall der deutschen Bnhncnknnst zn sagen weih, scheint uns so treffend, daß wir diese Ausführungen unseren Lesern hier wörtlich Mitteilen: „Der Bcrsall der deutschen Bühnen - GcsangSkunsi, von dem so gern und viel gesprochen wird, beruht einzig und allein auf der unbestreitbaren Tatsache, daß die deutsche» Bühncnsänger darauf angewiesen sind, ihrer Stimme an dauernd das stärkste Forte abznringen, um gegen das über laute Orchester standbaltcn zu können. Daß andanerndes Forte-Singen die feinere GefangS- technik in Grund und Boden ruiniert, braucht wohl nicht erst bewiesen z» werden. Wer aber dennoch einen Beweis verlangt, der möge sich zum Bewußtsein führen, daß es unter den deutschen Konzcrtsängcrn viel mehr Gesangskünstlcr gibt als unter den deutschen B-ühncnsängern. Und wer hat den Schaden davon'? Am Ende nur die Komponisten! Ganz abgesehen davon, dah ein Bühncnmcrk nicht den hundertsten Teil seiner Wirkung auöübt, wenn die gut aussprechcnden Sänger vom Orchester übertönt werden, gehen den Komponisten doch alle die wunderbaren AuödrnckS- möglichkeiicn einer gesanglich scingebildctcn Stimme ver loren, auf denen die Ebarakteristik der dargestellten Persön lichkeiten, die Entwicklung der tFychologifchcn Fäden des Dramas einzig beruht. Und wie sie den lebenden Komponisten verloren gehen, gehen sie auch den toten verloren. Wird der moderne Bühncn sänger vor eine Aufgabe wirklicher Gesangskunst gestellt, wie sie die älteren Bilhncniverkc noch enthalten, so offenbart sich seine Unfähigkeit, solche Ausgaben stilgerecht zu lösen, in einer geradezu schreckhaften Weise. Ganz mit Recht wird gesagt, daß wir Gluck und Mozart nicht mehr singen können. Aber cs ist nicht die Schuld der Opernsänger, daß dem «0 ist. Die Meisterwerke der vergangenen Zeit crichclnen viel zu selten ans dem Spielplan des deutschen Opernthcatcrs. als daß sich die Sänger daran bilden könnten, und wenn ihnen schon einmal Gelegenheit geboten wird, eine in gesang licher Beziehung anspruchsvollere Oper zu studieren, ko mangelt es leider der jüngeren Kapellmeister-Generation ge wöhnlich an ausreichendem Interesse und Verständnis für gesangstechnische Höhcnleistiingen und wohl auch an dem Willen, sich als begleitender Dirigent künstlerischen Gesangs leistungen unterzuordncn. Darum, ihr jungen Bühncnsänger. haltet euch an daö Lied. Es ist der Jungbrunnen, in dein sich eure geschundene GesangStechnlk gesund badet." Hoffentlich beherzigen diese goldenen Worte recht viele Sänger, denen allen das Scheidemantelsche Buch ans das wärmste empfohlen seil o. X. lLA'LS-' L?t>7<7 rcke?cr/i? c/ieri iLk cicrr H*» «, », o Nseoc 05,6/ cr/ike Openrr o O/xr- i-Stter) Lu565i Ai'c/) mit - 5)o/'cr Ltoc/csner) eerici SOläkek- Mtk 6t25U2SZ ro/ecken cr/2- ^Q5>A <?/!-:- cr 5? o/cr c-5-5 !?,'<? 5? o/'cr- - LLLLv/lLWLM Mat)o/o--§cv'557O5?/crm) ' Mcr/?c>Ä /VLtt'ckc/r? //. /). Tci-maFrc- <7o. L-7 No kür all« NLurne ü«s ttauses vorj-ikrrgs driHgsk Linoleum (vslmsultorster rsbrilml) r. SvkaSs L Lo., Vspe1en-8p6ri3!ti3U8 6k8t6» K3H868. (am Lentral-'stieatek). fel-nspkecliel- 488. Slota5 von 1» dlle. nn bin ru cten eteesnierlen Aur- tütieungen. 1.»>>iklt>,e»kc« 8v«rl»>it»t vor küem« Vres6en feauenrlra«,« H, Lcste hleumarkt. — Gsn »cliie out Sie ttsusnummer, — .EleNra-Korzen.«L"""LiS.: Bäk. äsi »5,. «vier: Svevri» lKnck, Drein.. Altmarkt b»