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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913110601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913110601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-06
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Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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Rr »Dresdner Nachricht««- V,r. SV/ Donnerstag«. November LVt» »e kKrckfte zu wcuhfendcr Geltung in bewährter Treue mttzu- wirken. DaS erprobte freundschaftliche Verhält- «'iS zwischen Hvhenzollern und W i tt e l ü b ach e r n befindet sich bet König Ludwin IN. in sicherer Hut und wird in Zukunft wie in der Vergangenheit zu den (Vätern ge hören, die die Grundlage des nationalen Gedeihens bilden. Schon als Prinz-Regent bat Le. Majestät inmitten der ÄundeSfnrsten eine bochangesetiene Ltellunn neivonne», in der daS Gewicht seiner charaktervollen Persönlichkeit zum Ausdruck nelangte. Zn gleicher Zeit ivuchS in weiten Krei sen des deutschen Volkes das Gefühl der Verehrung für diesen Fürsten in dem Matze, in dem ihnen seine Eigen art mehr und mehr vertraut wnrdc. Wir sind überzeugt, in ihrem Sinne zu sprechen, indem wir der bayrischen Re gierung zur Urbernahme der persönlichen Regierung durch Se. Majestät den König Ludwig III. von Herzen Glück wünschen. Telegraphisch wirb weiter gemeldet: Die offiziellen Glückwünsche. München. Der K ö n i g und die K ö n i g i n empfingen Mittwoch nachmittag 2^> INir den Kronprinzen, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen HauseS zur Gralulativn. Ilm 8 Uhr ivurden sämtliche Ltaatsininisicr und um Uhr die Ovschargen, die Mitglieder des könig lichen Zivilkahinetls, die Generale und Flügeladjntanten, sowie der Generalkapitän und die Offiziere der Leibgarde, der Hatschiere, zur Gratnlalio» einpsangen. — Der Krön prinz empfing nachmittags I Uhr das gesamte Staats Ministerium in Audienz. Roch im Lause des Vor mittags fuhren der preutzische. i ä ch lisch e und österreichisch ungarische Gesandte beim Ministerium deS Aeutzeren vor. um ihre Glückivünsche anlätzlich der Thronbesteigung zu überbringcn. Um 12 Uhr mittags nahmen die Majestäten die Glückwünsche des Personals deS Witlelsbacher Palais entgegen. Zn die Listen, die nachträglich in der Residenz und im WittelSbactier Palais ausgelegt ivurden, zeichneten sich die fremden Gesandte», sowie zahlreiche Bürger aus allen Ltünden ein. Der tveifteszustand des Königs Otto. München. lPriv.-Tel.i Die Abgeordneten Eassel- mann iliberal» und Giesrl lZentr.j hatte» gestern als Aeaustragte der Abgeordnetenkammer daS L ch l v tz F u r st e n r i e d besucht, um sich von dem Krankheitsznstand? des Königs Otto persönlich zu überzeugen. Sie ivurden von dem Hoi mar schalla »ne dein König vorgestellt. Dieser blieb jedoch in seinem apathischen Znsland und murmelte vor sich hi», so daß er den Abgeordneten völlig Unverstand lich blieb. Für die Besucher war in einem Rebengemach Tee ausgestellt, den die Herren jedoch unbeachtet Uetze». Kaum hatten sie das Gemach verlassen, als es auf dem Tee- Usch krachte. Der König hatte daS ganze Porzellan zer schmettert. Die beiden Abgeordneten weilten zur Bevbach lung deö Königs etwa 16 Minuten im Leblos, und emp fingen von seinem Zustand einen erschütternden Eindru ck. Drahtmeldungen vom 5. November. Der König der Belgier in Deutschlnnd. Lüneburg. Der König der B elgier ist, wie schon kurz gemeldet, heute morgen kurz nach 8 Uhr ans dem hie sigen Bahnhöfe eingctrvffen, wo er von dem kommandie renden General des l«1. Armeekorps, General der Infan terie v. Emmerich, dem Kommandeur deö hiesigen 2, Hanno verschen Dragoner Regiments, dessen Ehes der König ist, dem Kommandeur der KönigS-Ulanen, Flügeladjutant des Kaisers Oberstleutnant v. Frankcnberg und Lndwigsdorf, u. a. empfangen wurde. Die Ehrenkompagnie hatte das Fnsanterie-Regiment Nr. 77 aus Lüne gestellt. Der König fuhr in einem hierher gesandten königlichen Zwei spänner. eskortiert von einer Eskadron Dragoner, »ach der Lüner Kaserne, wo er daS Regiment besichtigte und Uebungen beiwohnte. Der König sprach sich sehr aner kennend über das Gesehene ans Rach der Besichtigung der IohanneSkirchc und des Rathauses nahm der König im Kasino der Schlotzkasernc das Frühstück ein und reiste bald nach 1 Uhr nach Berlin weiter. Neues Palais bei Potsdam. Der König der Bel gier ist heute nachmittag einige Minuten vor «> Uhr zum Besuche des Kaisers und der Kaiserin mit Gefolge aus Station Wildpark eingetrvnen. Alsbald nach der An kunft nahmen der Kaiser und der König den Tee bei der Kaiserin in deren Gemächern. Berlin. Tie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Se. Majestät der König der Belgier trifft nach einem Besnche bei seinem Dragoner-Regiment in Lüneburg zu kurzem Aufenthalt als G a st Sr. Majestat des K aisers und Königs in Potsdam ein. Bon den srenndschastliche» Beziehungen der beiden Herrscher gibt dieser Besuch ein neues Zeugnis. Mit politischen Z w e ck e n und Grün den steht er nicht in Verbindung. Auch ohne solche Zu sammenhänge aber wird das Erscheinen Lr. Majestät des Königs Albert aus deutschem Boden und sein Perweilen am deutschen Kaiscrliose in unserer Ocfscntlichkeit mit der Lnmpathie begrünt, die dem Monarchen des benach barte» und befreundeten Belgiens in Deutschland enl- gcgengebracht wird. Der Sailer und der Berliner Opernhaus-Neubau. Berlin. Der Kaiser nahm heute vormittag die Skizzen des Opernhaus-Neubaues entgegen, wobei n. a. auch Geh. Rat Hoffmann zugegen mar. Zw» Neubau des Botschastcrpalaiü in Washington. Berlin. jPriv.-Tcl.» In der Angelegenheit des Wettbewerbs für Pläne zum B o t s ch a s t c r p a l a i s in Washington haben die technischen Preisrichter an den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes eine Eingabe auSgcarbcitet. in der unter Bezugnahme auf die offiziöse Mitteilung über die Erteilung des Auftrages an Geheim rat v. Ihne betont wird, das, diese Wahl im Widerspruch mit den Wettbewerbsbcstimmungcn des Auswärtigen Amtes stehe. Die technischen Preisrichter stehen aus dem Standpunkte, das, diese Bestimmung für das Auswärtige Amt bindend sei, und bitten deshalb den Staatssekretär, unter Anerkennung der allgemeinen deutschen Wctk- bewerbsgrundsätze einem der vier Architekten, denen daS Preisgericht die Preise zucrkannt hat, die weitere Be arbeitung des Baues der Deutschen Botschaft zu über tragen. Die verabschiedete« Offiziere und der Handelsstand. Berlin. (Priv.-Tel.) Ter Z e n t r a l a u s s ch u b der Berliner kaufmännischen, gewerblichen und industriellen Ver eine hat zu dem Schreiben des preutziichen Kriegsmint- ^st e r i u m s an die Handelskammer über die Anstellung der iverabschiedeten Offiziere in Handel und Industrie Stellung genommen. Der Zcntralausschutz glaubt, seine Be denken gegen das Eindringen früherer militärischer Kreise in den kaufmännischen Angestelltenstand nicht für angezeigt halten zu dürfen. Handel und Industrie würden frühere Offiziere einstcllen, soweit sie tüchtig und für die betreffenden Posten besonders geeignet seien. In erster Linie aber sei es die Aufgabe von Handel und Industrie, für die Unter bringung deS eigenen kansmännischcn Nachwuchses besorgt zu sein und darüber zu wachen, das, gerade für die keilenden Stellen kaufmännische Angestellte herangebildet würden, die die Erfordernisse des kansmänniichen Betriebes von Grund aus gelernt haben und die durch ihre Kenntnis der besonderen BoSürfnisle Le» KatchnauuSstarrSe» K« Gewähr dafür biete«, dab lSiigeüschtsiben.Äe DeutfchtanLS GewerVrfleitz groß g«. macht haben, erhalten -leibe« »um Segen nnfprer Bons- Wirtschaft. Znr Frage »er Dte,ftbote«»erficher««a. »erli«. lPrtp.-Tel.s Der „Berliner Sokalanzeiger" weist darauf hin, daß t« wenigen Wochen bt« Dienst- boten Versicherung in Kraft treten soll, dab aber alle Versuch«, über die Rechte und Pflichten Klarheit zu ge winnen, die sich aus der neuen Lage der Dinge für Herr schaften und Hausangestellte ergeben, btS jetzt nicht »um Ziele geführt haben. Man wendet sich, schreibt das Blatt, an den Magistrat — vergebens. Die zuständigen Herren wisse» selber nicht Bescheid und verweisen an die O r t S 5 r a n k e n k a s s r. Diese läßt sich dazu herbei, den Fragestellern den Abzug eine» Zeitungsartikels zu schicken, in den, ganz allgemein gehaltene Auseinandersetzungen über die VersicherungSpflicht der Dienstboten zum besten gegeben werden. Wie diese Versicherung aber des näheren anssehen wird, ivas de. Einzelne tun soll, um seinen eigenen Vermögensverhältnisfei, entsprechend unter den verschiede ne» Möglichkeiten, die das Gesetz tl»n vffen läßt, die richtige Wahl zu treffen, darüber schwcigt sich auch diese AuskunstS- üelle svrglich ans. Sucht man einen der Herren, die cs kraft ihres amtlichen Wesens eigentlich wissen mühten, mündlich zu stellen, — ein vielsagendes Achselzucken ist alles, was man zur Antwort bekommt. Bei solcher Lage der Dinge inntz cs denn doch einmal rund heraus gesagt werden, das, diese Spekulation auf die Gutmütigkeit der Steuerzahler die Grenze des Zulässigen weit überschreitet. Rach einer staatlichen Ver sicherung der Dienstboten gegen Krankheit haben weder diese selbst noch die Dienstherrschaften Verlangen getragen. Datz sie durch die Erfahrungen deS täglichen Lebens oder durch mangelnde Fürsorge für Erkrankte notwendig ge worden wäre, darf bestritten werden; aber der soziale Zug. der unsere Retchsgesetzgebung beherrscht, dringt cs nun einmal mit sich, datz das Ungeheuer der V ersicheru » g Swut sich alle Stände und Schichten der Bevölkerung anfö Korn nimmt, um seine Netze weiter auS- znspannen. Welche Unsummen von Verärgerung und Ver bitterung eine Behandlung dieser Art im Gefolge hat, darüber scheint inan sich an den zuständigen Stellen keine Rechenschast abznlrgen. Wahrscheinlich liegen die Dinge so, datz sie selber noch nicht die Schwierigkeiten haben bciväl- ligcn können, die der Gesetzgeber vor ihnen aufgetürmt hat. Dann ergibt sich aber für die in erster Reihe in Mit leidenschaft gezogenen Steuerzohler als unabwcisliche Kon- legucnz aus diesen Zuständen die Forderung, datz das In- klaftlreten der neuen Bestimmungen bis zu eine», Zett- vunkt hinausgeschvben wird, ans den man sich in Ruhe und mit reiflicher Ucberlcgung vorbcrciten kann. Eine Landwirtschaftsdank für Dentsch-Ostasrika? Berlin. lPriv.-Tel.i Der Gouverneur von Ostafrika Dr. Schnee hat dem Wirtschaftlichen Verband der Nvrd- bezirke auf seine Mite, einen Reichökrcdit in Höhe von 2G Millionen Mark zugunsten der notleidenden Plantagenbctriche beantragen zu wollen, erwidert, er habe in Aussicht genommen, an zuständiger Stelle dahin vor stellig zu werden, das, die für eine Kreditgewährung er forderlichen Mittel mehr nach dem Vorbildc der kürzlich in Dentsch-Lüdwestasrika errichteten Landwirtschaft-»- bank in, Etat angeforöcrt werden. Besuch dcntschcr Städtevertretcr in Schottland. Berlin. lPriv.-Tel.i Ein Besuch deutscher Städte- vcrlretcr in Schottland ist für die erste Inliwoche 1014 in Aussicht genommen. Der Berliner Magistrat hat bereits beschlossen, die Einladung der Stadtverwaltungen von Glasgow und Edinburgh anzunehinen. Wahrscheinlich werden antzer dem Oberbürgermeister noch drei Mitglieder der Berliner Stadtverwaltung die Reise »ach Schottland antreten. Fliegerunsälle. Berlin. lPriv.-Tel.i Der russische Flugschüler Gailit unternahm heute srüb ans einem Hanuschke-Eindecker seinen zweiten selbständigen Allcinflug. Er hatte schon mehrere Runden zurückgclcgt. als er sich zu einigen Flugkunst stück ch e » verleiten Uetz, für die ihm noch die nötige Routine fehlte. Bei einer Acht, die er aussührcn wollte, rutschte er mit der Maschine ab und stürzte aus etwa zehn Nieter Höhe bei der Ballonhalle zur Erde. Der Apparat wurde zertrümmert, während dLr Flieger erhebliche Quet schungen erlitt, die seine Ausnahme inS Hospital nötig machten. — Als heute der Monteur Innker auf dem Flugplätze Johannisthal einen Etrich - Eindecker ausmon- ticren wollte, beachtete er nicht, datz die Zündung ein- geiäcaltct war. Der Propeller sprang plötzlich an und er- scitzte den Monteur. ES wurde ihm der linke Arm drei mal gebrochen und der rechte Fus, zerschmettert. Eine Amputation der beschädigten Gliedmaßen wird voraussicht lich unvermeidlich sein. Eine neue „Fram"-Expedition Amnnbsens. Berlin. (Priv.-Tel.j Amundsen wird nach seiner Vvrtragsrcise eine neue „ F r a m "-E x p e d i t i on ln die nördliche Eisregion antreten. Diese Expedition wird die erste sei», die das Flugwesen in umfangreicher Weile in ihren Dienst stellt, um es für die Erforschung der un bekannten Eismccrgcbietc zu verwerten. Die Expedition erhält zwei mächtige Wasserflugzeuge, die ln San Francisco gebaut werden. Anher Amundsen und dem Kapitän sollen sich »och zwei weitere Mitglieder zu Fliegern anSbilden lassen und das Flugzeugnis erwerben. Es sollen in erster Linie Höhenflüge unternommen wer den, damit die Expedition einen Ueberblick über weite Ge biete crbält. Da die „Fram" erst im Juni 1Sl4 von San Francisco abfäbrt, bleibt Amundsen selbst vorläufig in Europa. Erst im Januar fährt er nach Amerika. Nachklängc von der „Boltnrno'-Katastrophe. Bremen. Die heldenmütige Rettungsaktion der beiden Llonddampfcr „Großer Kurfürst" und „von Seyd- litz" gelegentlich der Katastrophe des „B o l t u r n o" hat den Norddeutschen Llond veranlaßt, den beteiligten Offi zieren und Mannschaften besondere Auszeichnungen und Gratifikationen zukommcn zu lassen. Ferner gina iedcin einzelnen der Bootsbesatzungen ein persönliches Dank schreiben der Direktion zu. Vereitelter Eisenbahnanschlag. Köln. lPriv.-Tel.i Unweit der Station Weiß en- t u r m bemerkte ein Weichensteller, datz an den Signal- masten mehrere Laternen verschwunden waren. Als er der Sache auf den Grund ging, entdeckte er weiter, datz auch mehrere Weichen vcrrammt waren. Glücklicher weise gelang cs noch rechtzeitig, den Anschlag zu vereiteln, der das größte Unglück zur Folge gehabt hätte. Der Frev ler hatte die brennenden Laternen in zwei Strohschober ge schlendert. die alsbald in Flammen aufgingcn. In den Aichenrcsten eines Schobers wurden Knochcnüberrestc vor- gcsnnden. Man glaubt, datz diese von einem Manne her- rühren, der in dem Strohschober verbrannt ist. Die ruthenische Obstruktion. Wie«. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Spczialdebattc über die Branntweinsteuer fort. In folge der ergebnislosen Verhandlungen über den Wahl- resormentivurs setzten die Ruthen en ihre Obstruktion fort. Ter Handelsministcr unterbreitete eine Regierungs vorlage über ein nachträgliches Ucberetnkommen mit dem Ocsterreichtschcn Lloyd, wonach eine Dalmatinisch-Albanische Eillinie Triest —Gravosa-—Korfu eingerichtet wer den soll mit Rücksicht ans eine innigere Verbindung zwischcn Dalmatien und den albanischen Häsen. ««fk»f»»g be» »stEtchlscheu «„»»»«ptnihMliMk Wie». lPrtv.-Tel.s Tschechische Blätter »»>» aus aut unterrichteter Quelle erfahren haben, daß, fall» öle bisherigen Schwierigkeiten tm «bgeordnetenhause nicht beseitigt werden sollten, die Regierung zur «nflüf»«, des Abgeordnetenhauses entschlossen U. Dtr politischen Behörden in den einzelnen Kronländer« solle« bereits Anweisungen erhalten haben, die notwendige» Ar beiten für dt« eventuellen Neuwahlen vorznberetten. Lärwszeue« im »««arischen Abgeordnete»-»»?«. Budapest. Auch heute veranstaltete die Opposttto» im Zusammenhänge mit -er Gpielbankangelegenhett gegen Schluß Lärmszenen. Der oppositionelle Abgeordnete Hussar beantragte, morgen die Spielbankangelegenhett anf die Tagesordnung zu setzen. AlS Hussar sein« Rede über Gebühr ausdehnte und der Präsident ihm das Wort entzog, verlies, die gesamte Opposition das Hans. Sechs oppositio nelle Abgeordnete wurden wegen Widersetzlichkeit an den MitzbiUtgnngsausschntz verwiesen. Dann ivurbe die vom Präsidenten beantragte Tagesordnung, morgen die S ch w u rg c r i ch t s r e f o r in weiter zu verhandeln» an- genvmmc«. Die Nachwirkungen des Brandt»Proz,sseS in Belgie«. Brüssel. lPrtv.-Tcl.i In den Morgenblättern wird der Abgeordnete Dr. Liebknecht aufgefvrdert. seine Aktenmappe der belgischen Presse zu öffnen, damit er die Anssagen untcrbringen könne, die ihm der Vorsitzende im Krnpp-Prozctz zu Berlin gestern zu machen verhindert- habe. Das Franenwahlrecht in Frankreich. Paris. (Priv.-Tel.s Der S t i m m r e ch t S a u S sch u ß der Kammer hat heschlvsien, der Kammer die Annahme eines Gesetzes zu empfehlen, das den CSeschlechtSunterschied für das Wahlrecht aufhebt und das Franzosen beiderlei Geschlechts, die das 2l. Lebensjahr erreicht haben und unter keine» der gesetzliche» Ausschlictznngsgründe fallen, daS Wahlrecht zngcstcht. Doch sollen die Frauen nur bei den Wahlen für die Gemeinde-, Kreis- und Generalräte, ntcht aber für die allgemeine» Wahlen daS Wahlrecht haben. Znm Eisenbahnunglück bei Mein«. Melnn. Präsident Pvinearä besuchte heute mit dem Handels»,inister die bei der Etsenbahnkatastrophe verletzten Personen. Unter ihnen befindet sich ein Hamburger Ab erb ach, dessen linkes Vei» gebrochen i-st. Bet keinem der Verletzten liegt Lebensgefahr vor. jSichc auch »Ver mischtes^ Zusammenstoß zweier französischer Kriegsschiffe. Toulon. Das Unterseeboot „E u g n v t" ist mit dem Torpedobvvtszersiörcr „D ag » e" z u s a m m c n g e st o tz e n. Menschenleben sind nicht z» beklagen. „Daguc" erhielt ein Leck, das sofort verstopft wurde. „Eugnvt" wurde der Vordersteven gcbrvchen. Beide Schiffe wurden nach dem Arsenal geschleppt. Schwerer Eisenbahnnnsall in Rußland. Moskau. Aus der Bahnlinie Moskau —Kasan entgleiste heute nacht ein vvn Nlschni nach Pensa fahren der Pcrsvncnznn. l-t Personen wurden getötet und 15> schwer verletzt. Es liegt der Verdacht vor, datz das Unglück durch böswillige Absicht hcrbcigcführt worden ist. Die dcntschc Militärmission für die Türkei. Konstantinopcl. lPriv.-Tel.i Außer dem Generalleut nant Lim an v. Sanders werden mehrere deutsche Ge neralmajore und Obersten engagiert werden, die das Kom- mandv dreier Tivtsionen und die Leitung dreier Abteilun gen deS Gcncralstabes übernehmen werden. Auch die M i l i t a r s ch u l e n kvmmcn unter Leitung deutscher Offi ziere. Generalleutnant Lima,, v. Sanders soll in seinen Anordnungen unbeschränkt sein und über die Verwendung der anderen deutschen Offiziere ganz selbständig verfügen. Er soll auch weitestgehende Strafgcmalt erhalten. Aufhebung des türkischen Militärgouveruements. Konstantinopcl. Oberst Dschemal Bey. der bisher die Stelle des Mtlitärgouvcrncurs von Konstantinopel be kleidete, wnrdc zum interimistischen Kommandeur des 1. Korps ernannt und wird als solcher die Militär- gcrichtsgeivalt ansübcn. — Die Stelle deS Mrlitär- gvnverncnrs, während der Abwesenheit des 1. Korps ans dem Kriegsschauplätze geschaffen worden mar. ist nun mehr aufgehoben worden. Die Wahlkämpfe in den Bereinigten Staaten. Newyork. Tamman« wurde vollständig ge- schlagen. Mitchell wurde mit einer Mehrheit von mehr als 106 666 Stimmen gum Bürgermeister gewählt. Auch die übrigen fusionistisklsen Kandidaten, mit Ausnahme der Präsidenten der Stadtbezirke Qnecn und Richmond, wur den mit großer Majorität gewählt. Tammany verliert auch die Majorität in der Staatslegislainr, wo bereits 88 Republikaner, 48 Demokraten und 5, Progrcssisten ge wählt sind. Das Ergebnis a»S 12 Distrikten fehlt noch. Außer in Massachusetts und Virginicn wurde auch in Ncw- IeN'eh ein dcmolratischcr Gouverneur gewühlt, dessen Kandidatur energisch vvn Wilson und Bryan unterstützt wurde. Inanschikai gegen die Verschwörer. Peking. Präsident Inanschikai hat die Auslösung der Knomintangpartei binnen drei Tagen befohlen, weil die Partei den letzten Aufstand veranlaßt und unterstützt hat. und weil ihre Führer auch jetzt noch die Regierung zu stürzen versuchen. Die Autonomie der äntzcrcn Mongolei. Peking. Das russisch-chinesische Abkommen über die äußere Mongolei ist heute unterzeichnet wor den. In diesem wird dieAutonomie der äußeren Mon golei anerkannt. Ehina verzichtet aus das Recht, Trup pen nach der äußeren Mongolei zu entsenden, dort eine chinesische Verwaltung zu unterhalten und sich in kommer zielle oder industrielle Fragen etnznmischcu. Berlin. Der Kaiser empfing in Anwesenheit deS Kultusministers den Bischof vvn Münster, Johannes Pvggcndorf, der dann znr Frtthstückstafcl gezogen wurde. Berlin. lPriv.-Tcl.s Der 67 jährige Photograph Lichtcnscld ans Berlin hat aus der Feldmark nahe dem Bahnhof LübarS bei Hermsdvrf seine 86 und 34 Jahre alten Töchter, eine 13 jährige Enkelin und dann sich selbst erschossen. Berlin. lPriv.-Tcl.s Die Obduktion der gestern vor- mittag in der Spree in der Nähe der Weißen Brücke gefun denen Fraucnlciche hat ergeben, datz es sich ntcht um Selbstmord, sondern um Mord handelt. In dem Körper wurde eine abgebrochene Messerklinge gefunden. Die aus- gesetzte Belohnung für die Ermittlung des Täters ist aus 1606 Mark erhöht worden. Frankfurt a. M. lPriv.-Tcl.s Der kürzlich zu »wü-ls Jahren Zuchthaus verurteilte Kaufmann Bernhard Röder hat in der preußischen Klassenlvtterte 86 666 Mark ge wonnen. Das Geld wnrdc vorläufig vom Gericht in Ver wahrung genommen. Prag. lPriv.-Tcl.s In Smichow erschoß der wohl, habende Tuchfabrikant Johann Arnold SkorkopSki in einem Wahnsinnsanfalle seine Gattin und seine sechsjährig« Tochter und verletzte seine 17 jährige Tochter lebenSgesähr- lich, worauf er Selbstmord verübte. Rio de Janeiro. Tie hiesige portugiesische Ge. sandtschaft wird am 15,. d. M., dem Tage des brasilta« Nischen Nationalsestcs, znr Botschaft erhoben werde».
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