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1207 - 120« - Auf der flachen Düne, der er sich näherte, erblickte er ein« weidlich« Gestalt. S» war Adda Grönholm, die am Stamm einer Tann« lehnte und über da» Meer Ichaute. Arend ist es plötzlich, als lei er bisher ebenso blind gewesen, wie dt« Bauern frau. von der er soeben kam es beinahe geworden wäre. Nun wurde er ganz uner- ivartet sehend mrd wusste, daß sein Frauentdeal Abba Grönholm hieß. Er war viel mit ihr zusainnnm gewesen jetzt in Nemden, er hatte sie gut kennen gelernt, da ihre unkomplizierte Natur nicht schwer zu ergründe» war. sie. die ein so lebhaftes Inter- esje für Heilkunde barte. die am liebsten selber Medizin studiert hätte, war wie ge schaffen dazu, die Ara» eines Arztes zu werden. An Stairdesvorurtrilen litt Arend nicht Das Tagebuch seines Onkels Retz, das er vor kurzem gelesen, hatte ihm wieder einmal den Beweis geliefert, wie sehr ein Menschenglück an den Klippen eines falsch aufgesaßten Ltande.'bewujstse>ns zerschellen kann. Es ist ganz natürlich, daß die beiden, Arend und Adda, zusammen nach Remden beimkehren. Sie schlendern so dicht am Strande dahin, dag die heranrollenden kleinen Wellen, von denen die See heute bewegt wird, beinahe ihre Führ benetzen. Adda plaudert unbefangen wie immer. Ihre klare, verständige Art entzückt ihn, er mochte ihr sage», wie lieb er sie hat, aber er fürchtet, sie durch ein zu ungestümes Serben zu verletzen. So endet ihr gemeinsamer Spaziergang, ohne das, Arend den Akut gesunden hat, uck, dem jungen Mädchen zu erkläre». Und morgen schon beabsichtigt er. Remden zu i-erlassen. seine Zeit ist gemessen, er steht im Begriff, in Reval eine Klinik zu eröffnen. Welch eine Helferin wäre ihm Adda. welch ein treuer, verständnisinniger Kamerad. Arend will die Frau, die er in heißer Liebe anbetet, auch zugleich als seinen treuesten Freund betrachten. Rach deni Abendbrot sitzt man in Remden aus dem Balkon. Iran v. Helgern bittet Adda um ein Lied. Sie erbebt sich bereitwillig und tritt durch die breite Flügel tür in den Saal, d.^ durch ein paar Wandlampen matt erleuchtet ist. ..Es mutz was Wunderbares sein Ums Lieben zweier Seelen, Sich hauchen ganz einander ein. Sich nichts — ja nichts verhehlen" klingt es weich und schmelzend. Frau v. Helgern in ihren; Schaukelstuhl ist ganz versunken in Eedaiiken, die sie weitab führen von der Gegenwart, sie bemerkt es gar nicht, daß Arend sich leise erhebt und in den Saal Irin ..Und Freud' und Leid und Glück und Rot Treu miteinander tragen. Bom ersten Kuß dis in den Tod Sich nur von Liede sagen" singt Adda und das Nachspiel -er Begleitung verklingt leise unter ihren schlanken Händen. Da steht Arend neben ihr und sagt leise; „Adda. wollen Sic Glück und Leid mit mir vereint erleben, wollen Sie meine Frau werden''" Sie läßt die Hände von den Tasten gleiten und blickt mit fast hilflosem Aus druck zu ihm empvr. „Gin ich zu rasch — zu ungestüm?" sährt er in bittendem Ton fort. „Soll ich morgen abreisen. ohne die beglückende Gewißheit, daß Sie nur ein wenig gut sind? können Sie mich denn wirklich nicht lieb baben. Fräulein Adda?" Da erwidert sie mit froher und fester Slimme: „Fa. ich habe Sie sehr lieb. 'Arend. ich will Ihre Frau werden." Frau v. Helgern ahnt nickst, daß die beiden sich verlobt haben. Arend will erst seiner Mutter seine Verlobung mikteilen. und dann bei Frau Groubolui um Adda anhalteu Eine kleine Weile noch will das Brautpaar sein süßes Geheimnis für sich allein bebalieu. Am solgeuden Morgen reiste Arend ab. Er eilte nach Reval, um alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit die Einrichtung seiner Klinik bald vollendet wir- Es gilt ja nun auch zugleich das Heim rüsten, in welche, er »eine junge Frau führen wird. Er gönnte sich auch keinen Abstecher nach Schloß Lohn, obgleich Nelly allein war. da ihr Mau» sich aus eine kurie Tour nach Schweden begeben hatte. Den Grasen langweilt' seine Häu.Iichleit letzt niebc denn ,e. da Nelln weder ausfahren. noch hau iigen Besuch bet sich empfangen kau». Nur Sophie Nettst» war fast täglich aus dein Schloß. Die junge Witwe lebte allein auf Tannenderg Sie haste sich nicht dazu ent schließen können, die Stätte, enst der sie ihr kurzes Glück genossen, zu verlassen. Im Sinne ihres verstorbenen Gatten wurde da-, Gut musterkasl bewirtschaftet. Tie wid mete auch einen großen Test ibrer Feil ihrer '.'Nulter, deren Nerven so angegriffen waren, daß sie sich von aller Geselligkeit zurückgezogen hatte. Der Septembersönnen- schein laH über Schloß Löhn, als Sophie Nettst» in schneller Fahrt zu ihrer Freundin eilte „Ich diu krank, -ophie. komm sobald als möglich," halte Nelly ihr geschrieben Dt« schönen Anlagen »or dem ner». auf dem küns Schwäne. Ein san Zum Erbarmen blak druck trat Nelly der Freundin entgegen. .Ich fürchte mich so entsetzlich. So . .. ^ tsetznch, Sophie, hätte ich doch lieber nicht standen, hier zu bleiben. Ich bin nicht so wie andere Frauen, di« Mutter daraus be- ... .... .... .. .. 1er werden, ich bin keine Heldin. Ich Hab« keine Spur von freudigem Opfermut mehr in mir. Ich bin ja so anders geworden, so ganz anders." „Nur ruhig, mein liebe» Herz, nur ruhig," tröstete Sophie, di« tnnerltch er schüttert war. Die Nacht sank herab, der Arzt kam. es hieß, daß alle» normal ging«, aber Nellys Leiden machte sie säst bewußtlos. Ihre körperlichen Kräfte waren untergraben, sie war ja so häufig Ohnmachtsanfällen ausgcsetzt gewesen, nun erwies sich ihre Natur als zu schwach, um oen an sie gestellten Forderungen zu genügen. Sophie, um die Leidende bemüht, gedachte der Stunden, in denen sie ähnliches durchgemacht. Aber ihr scheint es nun, als hätte sie damals absolut gar seine körver- liche Qual empfunden. Der seelische Schmerz hatte alles andere in ihr ausgrlöscht. „Dokto-, schassen Sie der Gräfin Erleichterung," wandte sic sich an den Arzt. Der schüttelte mit dem Kopf. „Bon einer Narkose müssen wir absehen," er widerte er „Die Gräfin hat leider einen Herzfehler, den ich bereits vor Monaten konstatiert habe Es nimmt ja alles einen normalen Verlaus." Als der Tag emporstieg nach einer langen, langen Nacht, da tat der Majorats- erbe von Löhn und Weißenberg seinen ersten Schrei Gr erwies sich als ein sehr ge. iundes und kralliges Kind und legte sofort Zeugnis ab von großer Lungenkrast, bis sein erster physischer Hunger-auf Erden gestillt wurde. Nelly lag todesmatt in ihren Kissen. „Bitte, ziehe den Fensteroorhang ein wenig zurück. Sophie," bat sie. „So danke, nun kann ick mein Kind besser sehen. Lege es in meinen Arm, Sophie. Mein Kleines, ich bin nun doch so glüalrch, daß ich Dich Hobe." Ihre Hand strich liebkosend über die Wange des Kleinen. „Nimm jetzt das Kind fort. Sophie, nun will ich schlafen." Das waren Nellys letzte Worte . . . Sie wandte den Kops zur Seite, lächelte noch einmal der Freundin und deni Kinde aus deren Armen zu und starb lautlos — schmerzlos 19. Kapitel Es wurde ein langer, ungewöhnlich wariner Herbst, in welchem sogar noch schwere Gewitter Herrichten, Gewitter, die Meerestiesen auswühlten und unter fluten den Regengüssen daher rasten. Dann gab es nach kurzer Zeit wieder lächelnde Ruhe, styillernbe Rrae^waen und an Platt und Blume ein Brillantgeslimmer von Regentropfen im gleißenden Sonnenschein. In Lindenbruch pulsiert reges Leben; schwerbeladene Erntewagen bringen reifes Getreide in die Scheunen. Beim ersten Morgengrauen ertönt der zur Arbeit rufende Pfiff der Dampsdreschmaschine. Adda weilte noch immer in Remden. obgleich ihre Verlobung mit Arend schon bekannt gegeben war Frau o. Donar war, von Äellys Beerdigung kommend, mit ihren jüngeren Kindern zu einem Besuch bei Frau von Helgern eingelrossen. Dort hatte Arend ihr Adda als seine Braut oorgesiellt. Frau von Donar hatte das junge Mädchen herzlich als Tochter begrüßt Die Wahl ihre» Lieb lingssohnes hatte sie unter allen Umstünden gutgeheißen. An einem ungewöhnlich warmen Septembertage kehrte Rita von einem Besuch aus Remden heim. Sie dachte daran, während sie im Wagen lehnte, wie sehr Je sich verändert hatte binnen wenigen Moneren. Sie freute sich an dem Glück ihrer Schwester, sie hätte sich kaum einen lieberen Schwager gewünscht, als Arend, der ihrem Sohn das Leben ge rettet hat. Das vergißt sie ihm nie. Wie wohl hatte sie sich heute in Remden gefühlt unter all diesen Menschen, die ihr so herzlich begegneten. Nellys jäher Tod hatte in allen schmerzvolle Eindrücke hntterlajsen; für Frau v. Donar war es eine wehmütige Freude gewesen, mit Rita über die Entschlafene sprechen zu können. Wie hübsch und vornehm sahen die beide» jüngsten Donars aus. Dagmar und Madcleine. Rita stihlr sich jedesmal wie erfrischt, wenn sie mit Frau o. Helgern und den Donars zusammen gewesen ist. Niemandem, außer Arend, war es ausgefallen, daß Erli erblaßt war, als Frau o. Donar, auf Madeleine, das schlanke, Backfischche» dcule»-. wehmütig geäußert hatte; „Wie ähnlich sieht das Kind unserer armen Nelly." Arend ist der einzige, -er ahnt, wie lener Nelly seinem Freunde gewesen. Nelly aber hat das Geheimnis ihrer Liebe zu Erki mit ins Grab genommen . . . zSchluh felgt.i SkillMleli, K»Iii- illill killiomskOli 8o!il! unä preiMtt k. KOlliOlsOl. Hustsil Heiserkeit Von Lorkinnen. wundervoll. Ton. vrachtv. LLcilinachto- geschcnk, u. Eiar. s. M. 1l. Ilotttt,,,,,,,. Aiiialieuslr 9. Borzugl. Daielpiauo 120 M. Lvl»t LLlSppvrkeli» l'uket 25. 50 um! 9>> z kn„I»,»i,»> steutei 25 unck 50 ' vLL KM! Q 6. KIoi»i»t'ri>6ill Itrsscksn 9, b'rausnstr. 9. erstklassiges, durch 35 Jahre be- j wähttes Fabrikat. In. Ne'ereiizen W«. stzsM. I'tanotorl^tabrtt» Mülin llulm. gegr. !87I. Fabrik und Lager nur Lchandaner Ltraste :t8t. Tel. 1199. keruivLSLsr Htvtn -Los- ist das gegen Aus fallen der Haare und zur 'Beseitigung der Schuppen, ä Fl. j,50M. beim Erfinder! n. Seimsliiliisl'ki'lig.! »ltinsrkt— H»tl»n„>, j Fernsprecher 4GV ki'linliel'! Periäumcn Sic nicht, bor. Anmeldung voll in- oder aus I ländischen Patenten w. meine äußerst güllMge Pieisouerte zu verlangen. Anir. n. I». 11.37 k» ««Avir Alovav, W W Bei r,-i l»ull.un^ trinke man r «-nt«»« rauher oder roter Salbei! ichon von den Römern ge kannt und geschätzt. Botet 25. 50 und 90 -z. Jr-er Taue Tee füge man ein Lilblilmonlver zu Paket von 5" PiilveNl l .<*. Näheres i» .stlevperbeiiis N izeber elsichstich gralis. soeben erschienen bei n C I4>, Lroulvuedtvr lii? ^»8 uilti Vl6ktni8i;1w8 l-ii-llt. laxer von lllentielteii. ^«-.Inlirnn^ ,«» Q>a*-, H»»<»er-, elektr. I-tetit- nntt ILraN«»1«xen. Ssrmsaa L.isbolil. brikrlk: ILin« Z K I'--!--p!lon Xr. M7 m»! :!?,77. IVanim »nU ä!« kluyy «SU5kk-,u f'ir <1i" kllodv nun VGfvolltjt-:' lklspa, V»nttttnLuvti»i', »tkvpp« dsin, 8aIsrsa*»»Znr, UIoopvnI»«in, 8»uo«na«MÜr bo»onpapnr«», Ä k»,»ce1 1" — Xl«r»i»«pdvir>» 10 p»g.. z p.kelo 25 k»1g. ^>>1 ksf?pek'bEinr 8psr'«>it»1«fi von sll-rerrtsf Yu»li1s1 Bivij, «1t« ö«r«v« bereitst-m k>s>vi8^n unt'vllm.k -Isu vy5»ötintvstvn LsrekmaLtr l>«krl««1t5k«ll nn<1 l'skst mit vlri. e >V"NMLrk6 vor-noden tut. ?ltr rekn «olvkvr auf «tn»»n !»'<>!-«» x. KI«bt, vvrelNst idr X»ufmavo «tn» Ok.—> tionpa.'Lunx. voptangen 8lv d«i lkrem kaulminn unbvllllljj^ Ktoppsrdoinr ZperiaNtrilen in ürvr>ck Ooltbaren feine« netto 8t Psd. in 8« Lorten. Zenielat, Salunii, stsötlinger. scnie! Leberwurit. Jaa-ivilrst. Eitra- ^ wustt. Mettwurst und Rotwurst. Alles zm. »in lo '.str. srallko j Nuchu. »> ler tsiaruntle. iglisr Iti!»iilie.L;7L> Lmlltzli sllllitllllln stk l„ 2. .'! jkl. gelilcht. Qii nlr, Komnicran bei Kiix. 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